Drachenreiter

Gedanken und Gefühle...

Point of View: Lucius

Nachdem viele Tage vergangen sind, waren auch viele meiner Schmerzen weg. SilverCrest ist aus meiner Sicht schon fast in Vergessenheit geraten…

Doch egal was ich auch tuh, es gibt immer diesen einen Teil, der in mir bleiben wird.Wie es wohl Louisa geht?

Das ist eine gute Frage.

Ich konnte in den Tagen meiner Trauer auch ihre spüren. Es war nicht zu übersehen, doch mittlerweile hatte sie durchschaut, dass ich ihre Gedanken und Gefühle lesen konnte.

Sie verbarriekatierte sich. Ich hatte keine Chance an sie heran zu kommen…

Auch meinem neuen Drachen wollte sie nicht so recht eine Chance lassen.

Bei jedem Training war sie unkonzentriert und gab sich nicht mal Mühe auf dem Sattel sitzen zu bleiben. Sie fiel jedes mal fast in den Tod, hätte ich sie nicht aufgefangen.

Doch jedes Mal, wenn ich sie fragte, warum sie das tuhe, gab sie mir keine Antwort.

„Louisa, bitte!“

„Nein! Ich werde nicht mehr auf deinen Rücken steigen!“

„Aber Louisa!“

„Nein! Vergiss es! Ich werde nicht auf diesen Sattel steigen! Es ist mir völlig egal was du tust, jedoch werde ich nicht auf deinen Rücken steigen, denn du bist ein MÖRDER!“

Ich ließ sie an meinen Gefühlen teilhaben, da ich wusste, dass sie ebenfalls im Stande war, Gefühle zu lesen.

Dennoch hatte ich langsam hatte die Schnauze voll. Sie hatte es anscheinend nicht verstanden.

SilverCrest war eine zu große Gefahr für sie!

„Ich musste ihn töten und das weißt du! Wolltest du wirklich weiterleiden? Hättest du das wirklich nochmal erleben wollen? Wahrscheinlich bloß noch schlimmer!? Louisa, das konnte ich nicht zulassen!“

„Aber er hat mich wenigstens geliebt, nicht so wie du!!!“

Mit diesen Worten verschwand sie wutentbrannt und mit Tränen in den Augen.

„Louisa!“

Es kam keine Antwort.

„Louisa, komm zurück! Du könntest sterben!“

Na schön, sie wollte es ja nicht anders.

Ich gab ihr einen Schreckensstoß, denn auch wenn man es diesem Drachen nicht ansah, er war ein Finsterdrache. Mein Drache hat die Fähigkeit anderen Stöße mit schönen aber auch schrecklichen Gedanken zu geben. Ebenfalls kann ich die Träume von anderen manipulieren.

Ich ließ den Schreck nur kurz wirken und gab ihr sofort schöne Gedanken, wie ein Beziehung zwischen ihr und mir aussehen könnte.

Ich bemerkte sehr, wie es ihr gefiel.

Doch damit sie meinen Schmerz verstand brach ich die Übertragung einfach ab.

Sie bettelte nach mehr und versuchte ihn mir zu lesen, doch es klappte nicht, da ich völlig die Schranken aufzog.

Ich gab ihr noch ein Frostherz, damit alles gut einwirken konnte.

„Na und, dann sterbe ich halt! Dann bin ich wenigstens bei dem Drachen, der mich auch wirklich anerkannt hat und mich geliebt hat!!“

Okay, dass war zu viel!

Ich flog zu ihr, packte sie und band sie fest.

Und zwar an mir.