37.

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Yoongi's PoV.:

Namjoon hatte meinen Einkauf noch bis vor meine Tür getragen. Auf dem Weg dahin hatten wir ziemlich viel geredet. Nicht nur über das Camp, sondern auch über die Jungs und inwiefern wir uns verändert hatten. Natürlich hatte Namjoon sich auch nochmal etliche Male entschuldigt gehabt, für das was er mir in den letzten Tagen des Camp Aufenthaltes angetan hatte.
Diese Entschuldigungen hatte ich aber nur halbwegs angenommen. Namjoon's Verhalten kam mir immer noch zu suspekt vor und generell war diese ganze Situation mit seinem auftauchen total plötzlich gewesen, weswegen ich ihm gesagt hatte, dass ich mir das ganze erst überlegen musste.

„Wer war das denn gerade?“, fragte meine Mutter nach, kaum war ich mit dem Einkauf in die Küche gegangen. „So ein Junge aus dem Camp“, antwortete ich knapp. Meine Mutter sah mich daraufhin skeptisch an. „Einfach nur ein Junge? Oder ist er dein Freund?“, hakte sie dann nach, wobei sie schon wieder so bedrohlich klang. Wann immer das Thema Freund auftrat, wurde sie zu einer Bestie.

„Ihh, der doch nicht“, winkte ich also ab. „Das hoffe ich für dich. Bringst du mir jemals einen Jungen nach Hause, mit dem du in einer sexuellen Beziehung steckst, dann schmeiß ich dich hochkant aus diesem Haus! Ich will hier kein rumgeschwuchtel sehen... Dazu habe ich dich nicht erzogen. Und Gott lässt das auch nicht zu!“, drohte sie mir.
Kaum hatte sie ihren Monolog beendet, breitete sich schlechte Laune in mir aus.
„Gott lässt das auch nicht zu...“, wiederholte ich ihre Worte spottend, „Ich wette mit dir das Gott auch auf Männer steht. Dieser heilige Affe wird wahrscheinlich jeden Abend von halbnackten Männern umworben“.
„Yoongi!“, kreischte sie wütend los, „Geh nach oben in dein Zimmer! Sofort!“.

Ich musste mich unheimlich zusammenreißen ihr bei meinem Abgang nicht den Mittelfinger zu zeigen.
Wütend und mit einem fetten Kloß im Hals, stürmte ich nach oben in mein Zimmer und knallte die Tür zu. Dann ließ ich mich auf mein Bett fallen und brüllte ein halblautes: „Idiot", in mein Kissen.

Mal abgesehen von dem Fakt das meine Mutter so besessen von Gott war und Homosexualität verabscheute, war sie eigentlich ganz in Ordnung. Ich kam im Alltag gut mit ihr zurecht. Doch sobald ich von männlichen Freunden redete, oder sie mich mit irgendwelchen Jungen sah, tickte sie aus. Dann schrie sie mich immer an, was denn falsch bei mir wäre und wie ich so krank sein könnte, um auf Jungen zu stehen. Sie hinterfragte ihre eigene Erziehungsweise und gab sogar manchmal meinem Vater die Schuld an der ganzen Sache.
Ich hatte schon oft überlegt einfach abzubauen, doch die Angst vor dem allein sein war zu groß. Also hielt ich ihre harschen Wörter tapfer aus und tat am nächsten Morgen so, als wäre nichts passiert.

Das laute klingeln meines Handys riss mich plötzlich aus meinen Gedanken. Als ich danach griff und auf den Display sah, blinkte mir eine unbekannte Nummer entgegen. Ich räusperte mich einmal, um den fetten Kloß in meinem Hals loszuwerden und nahm dann den Anruf entgegen.

„Hallo, hier spricht Min Yoongi“, sagte ich in den Hörer. Ein dunkles kichern drang zu mir hindurch, was eine feine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete. „Namjoon...“, stellte ich überrascht fest. „Ja, hier ist Namjoon. Wie geht’s?“, fragte er nach. Ich konnte sein doofes grinsen förmlich durch das Telefon sehen. „Naja, es geht... Und dir? Wieso rufst du überhaupt an?“, hakte ich nach. „Mir geht es gut. Und ich rufe dich an, weil ich Fragen wollte ob du Morgen auf ein Date gehen möchtest“, antwortete er. Mein Herz machte bei seinen Worten einen aufgeregten Sprung nach vorne und mir wurde ganz warm. Ich setzte mich auf und spielte nervös an meiner Hose herum.

„Ähm, gerne. U-Und wohin gehen wir?“, stammelte ich. Namjoon lachte amüsiert aus. „W-Was denn?!“, keifte ich ihn daraufhin an. „Du bist süß“, meinte er und fügte noch hinzu, „Wo es hingeht ist ein Geheimnis“.
„Ich hasse Geheimnisse“, schmollte ich genervt. „Dieses Geheimnis wirst du nicht hassen, glaub mir“, antwortete Namjoon darauf. Ein schweres seufzen verließ meine Kehle. „Und wann gehen wir? Und wohin soll ich überhaupt kommen?“, fragte ich nach. „Ich hole dich um 12:00 Uhr ab, ja?“ – „Du willst zu mir kommen? Das ist ein bisschen schlecht... Du weißt doch, meine Mutter ist echt empfindlich“.

Vom anderen Ende der Leitung war ein erkenntliches Schnalzen zu hören. „Stimmt ja... Dann treffen wir uns bei dem Supermarkt, wo wir uns auch heute gesehen haben“, schlug der Jüngere vor. „In Ordnung, das ist besser“, stimmte ich zu. „Perfekt. Dann bis morgen“, gluckste Namjoon und nachdem ich mich auch verabschiedet hatte, legte er auf.

Durch seinen Anruf und das bevorstehende Date hatte sich meine Laune minimal angehoben. Ich wollte Namjoon unbedingt noch eine zweite Chance geben und das war die beste Gelegenheit dafür. Zudem war ich schon seit etlichen Monaten nicht mehr auf einem Date gewesen und ich hoffte wirklich, dass es mit Namjoon als meinen Liebhaber gut werden würde.
Wenn sich dieser Kerl an dem Tag auch nur ein Stückchen daneben benehmen würde, würde ich ihn eiskalt abservieren.

Amüsiert schmunzelnd griff ich nach meinem Handy und öffnete den Chat zwischen Jimin und mir, um ihn über das Treffen zwischen Namjoon und mir zu informieren.

Ich:
Tja, Chim... Die 20%, von denen du glaubtest das Namjoon möglicherweise doch in meiner Nähe wohnen würde, sind eingetreten. Der Typ wohnt nämlich in meiner Nähe und noch dazu habe ich Morgen ein Date mit ihm~

Das Date gibt es dann nächste Woche. Ich hoffe es hat euch gefallen :)
Wir kommen dem Ende immer näher ;-;

Und an alle Gläubigen da draußen, nehmt die Textstelle wo Yoongi sich über Gott "lustig" macht, bitte nicht zu ernst :3

Social Camp // NamGiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt