35. Lesenacht

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Yoongi's PoV.:

Verzweifelt auf meiner Unterlippe herum kauend sah ich in Namjoon's Richtung. Er redete gerade mit Chanyeol und Baekhyun. Alle drei hatten ihre Handys in der Hand, weswegen ich davon ausging das sie ihre Nummern austauschten.
Am liebsten hätte ich mir auch die Nummer von Namjoon geholt, doch ich traute mich nicht den ersten Schritt zu machen. Und mal abgesehen davon, standen wir ja eigentlich auch noch auf Kriegsfuß.

„Fragst du ihn nicht?“, holte Jimin's Stimme mich aus meinen Gedanken. „Mh?“, machte ich bloß und sah den Jüngeren verwirrt an. „Na Namjoon, du Träumer. Willst du dir nicht seine Nummer holen? Vielleicht seht ihr euch nach dem Camp nie wieder und dann hast du deine einmalige Chance verpasst. Du wirst heftigen Liebeskummer bekommen und heulend in deiner Zimmerecke verrecken“, versuchte er mir wild gestikulierend klar zu machen. „Pff, Liebeskummer... Als ob. Dieses Arschloch will nichts mehr mit mir zutun haben – scheinbar bin ich ihm eine zu große Diva. Das kann mir doch egal sein, ich will auch nichts mehr mit ihm zutun haben!“, keifte ich. „Allein schon deine Reaktion zeigt, dass du das ganz anders siehst“, seufzte Jimin aus. Verzweifelt ließ ich den Kopf und die Schultern sinken. Der Orangehaarige kannte mich echt zu gut.

„Hast ja recht... Aber ich will Namjoon nicht wie ein braves Hündchen hinterher rennen, obwohl er mich so abgewiesen hat. Das würde meinen Stolz verletzen“, murmelte ich dann. „Ich verstehe dich ja, aber du wirst danach nie wieder die Chance haben ihn zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit das er in einer anderen Stadt wohnt liegt bei 80%“, meinte Jimin. „Ich weiß“, winkte ich ab. „Gut, dann überlege dir das ganze nochmal gründlich. Wehe du rufst mich irgendwann heulend an und jammerst mir die Ohren von Namjoon voll“, er sah mich mit einem prüfenden Blick an. „Ach Quatsch, ich doch nicht!“, ich schüttelte wild mit dem Kopf. Dabei war ich mir eigentlich sicher, dass es genauso enden würde.

Die restlichen Tage verliefen relativ entspannt. Wir hatten am vorletzten Tag nochmal eine Wanderung gemacht und ein paar Spiele gespielt. Den letzten Tag hatten wir dann mit Taschen packen und rumgammeln verbracht.

Als dann endlich die Abreise startete, indem der große Reisebus auf unseren Zeltplatz fuhr und wir alle die Zelte abbauten, fühlte ich mich schrecklich. Einerseits war ich froh endlich nach Hause zu können und nicht mehr jeden Tag Namjoon's hübsches Gesicht vor Augen haben zu müssen, aber andererseits vermisste ich den Schwarzhaarigen bereits jetzt.

„Alter, Leute!“, quickte Jungkook plötzlich, der an seinem Handy neben dem Reisebus stand und darauf wartete, dass seine Tasche in den Kofferraum gestellt wurde. „Was ist?“, fragte Namjoon nach. „Hoseok...!“, meinte er bloß mit großen Augen. „Ja, was denn?“, hakte Namjoon verwirrt nach. „Hoseok hat sich an einen Praktikanten im Krankenhaus rangemacht! Sein Name ist Seokjin und der arme wurde jetzt rausgeworfen, weil seine Kollegen herausgefunden haben das er sich von seinem Patienten verführen lassen hat“.

Ich hob überrascht die Augenbrauen an, konnte mir ein schmunzeln jedoch nicht verkneifen. Das war so typisch für Hoseok.

„Bitte was?! Woher weißt du das?“, interessiert lugte Namjoon auf Jungkook's Handy. „Ich habe Hoseok auf Instagram gefunden und ihn gleich angeschrieben. Er hat mir davon erzählt. Achso, und seinem Fuß geht es übrigens wieder gut“, grinsend sah Jungkook mich und Namjoon abwechselnd an.
„Dieser Spinner! Vergreift der sich eiskalt an einem Praktikanten“, kopfschüttelnd wand Namjoon den Blick von dem Handy ab. „Ja, das ist schon echt krass. Dieser Seokjin tut mir voll leid, er hat das Praktikum für sein Medizinstudium gebraucht... Das muss echt schmerzen“, betroffen hielt der Jüngere sich die Hand aufs Herz.
„Er ist selber Schuld. Wer lässt sich auch schon von jemandem wie Hoseok verführen“, schnalzte Namjoon daraufhin aus. Ich wusste nicht genau wieso, aber ich hatte das ungute Gefühl das er damit nicht nur Seokjin ansprach, sondern auch mich. Immerhin hatte ich Hoseok auch an mich rangelassen.

Ich presste verbittert meine Lippen aufeinander, ehe ich meine Tasche an den Busfahrer abgab und im Bus verschwand. Auf einem leeren Platz am Fenster ließ ich mich schließlich nieder.
„Idiot“, verfluchte ich Namjoon und verschränkte die arme ineinander. Wenn er ein Problem mit mir hat, dann soll er mir das gefälligst direkt sagen und nicht so um den heißen Brei herum reden. Mittlerweile hatte ich echt das Gefühl das er mich hasste. Wahrscheinlich war ich in seinen Augen nicht nur eine Diva, sondern auch eine Schlampe, die sich von allem und jeden durchnehmen lässt.

Ein verächtliches Schnauben verließ meine Kehle, ehe ich mein Handy und die dazu passenden Kopfhörer heraussuchte, um Musik zu hören. Das war der beste Weg, um mich zu entspannen.

Nach einer ganzen Weile waren dann auch endlich alle anderen Jungen in den Bus eingestiegen und die Fahrt nach Hause konnte losgehen. Auf dem schmalen Schotterweg wurden wir wieder hin und her geschaukelt, was mich tatsächlich etwas wirr im Kopf machte. Doch die Musik lenkte mich gut genug ab, um nicht kotzend aus dem Fenster zu springen.

Das wars mit der Lesenacht :3 Ich hoffe sie hat euch gefallen. Sie war zwar nur klein, aber ich wollte unbedingt nochmal eine Lesenacht machen xD

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