41. Vkook Special

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Jungkook's PoV.:

Nervös auf meiner Unterlippe herum kauend stand ich vor Taehyung's Elternhaus. In meiner rechten Hand baumelte ein Turnbeutel, in welchem ich Klamotten und Pflegeutensilien verstaut hatte. Heute Nacht wollte ich nämlich bei dem Älteren schlafen. Problem an der ganzen Sache war nur, dass ich noch nie bei ihm zu Hause gewesen war und ich demnach auch seine Eltern noch nicht kannte. Die beiden freuten sich laut Taehyung zwar schon auf mich, aber ich war trotzdem aufgeregt. Mein Herz schlug schnell und meine Handflächen waren am dauerschwitzen.

Ein halblautes fluchen entfloh meiner Kehle, als ich nach fünf Anläufen immer noch nicht geschafft hatte die Klingel zu betätigen. Die Angst, dass Taehyung's Eltern mich nicht mögen würden, hielt mich vor jeglichen Bewegungen ab. Doch plötzlich wurde mit einem Ruck die Haustür aufgerissen und ein grinsender Tae stand mir gegenüber. „Warum klingelst du denn nicht? Du stehst da doch schon seit ein paar Minuten...", fragte er und zog mich am Handgelenk rein. Selbst das Laufen viel mir schwer - meine Beine fühlten sich an wie Blei.
„Ich w-weiß nicht", stammelte ich unbeholfen und schaute den Braunhaarigen zum ersten Mal genauer an. Wir hatten uns seit 2 Wochen nicht mehr gesehen - wenn man mal von unseren ganzen Videochats absieht. Doch ich war umso glücklicher ihn jetzt vor mir stehen zu haben.Das änderte allerdings nichts an meiner Nervosität.

„Du bist ganz blass", stellte Tae fest, nahm mein Gesicht in beide Hände und betrachtete es dann genauer, „Und trotzdem siehst du noch gut aus". Seine Worte ließen mich leicht lächelnd. Ich hatte diese schmierigen Kommentare vermisst. „Aber jetzt mal ehrlich, wieso bist du so blass? Machst du dir immer noch Sorgen um meine Eltern?", hakte er nach. Ich nickte leicht. Es würde eh nichts bringen das abzustreiten.
„Ich weiß nicht ob sie mich mögen werden. Und stell dir mal vor ich mach irgendwas kaputt, oder bin tollpatschig", murmelte ich ihm zu. Taehyung drückte daraufhin meine Wangen so sehr zusammen, dass sich meine Lippen spitzten und küsste mich dann flüchtig. „Das wird schon nicht passieren, Kookie. Ich habe meinen Eltern schon viel von dir erzählt und die beiden mögen dich gerne. Außerdem bin ich ja da", sprach er mir dann zu. Mein Gesicht wurde heiß und damit auch sicherlich ganz Rot. Tae und ich hatten uns noch nicht oft geküsst, deswegen kam mir jeder einzelne Kuss wie der erste vor.

„Na schön, wenn du meinst", nuschelte ich unter meinen immer noch zusammen gespitzten Lippen und nickte leicht. Daraufhin ließ Taehyung von mir ab, schnappte sich stattdessen meine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. „Meine Eltern sind im Wohnzimmer, komm", grinsend zog er mich durch den kleinen Flur in die Küche und von da aus ins Wohnzimmer.

Zwei ältere gestalten saßen auf dem Sofa und schauten eine Liebeskomödie. Erst als Taehyung sich gemeinsam mit mir vor den Fernseher stellte, entdeckten die beiden uns. „H-Hallo, ich bin J-Jungkook und es freut mich Sie kennen zu lernen!", platzte es aufgeregt aus mir heraus und ich verbeugte mich artig. „Woah, du bist also Taehyung's Freund!", vollkommen begeistert sprang Tae's Mutter auf und reichte mir die Hand, „Ich bin Kim Seyoung, du kannst mich ruhig duzen". Ein unsicheres kichern entfloh meiner Kehle, worauf ich zustimmend nickte.
„Es freut mich wirklich dich endlich mal kennen zu lernen. Unser Sohn hat uns schon so oft die Ohren von dir vollgeschwärmt", zwinkerte Seyoung mir zu, woraufhin Taehyung ihr ein verzweifeltes „Mama!", zu zischte. Daraufhin konnte ich wieder nur Lachen. Etwas besseres viel mir in diesem Moment nicht ein. Dummerweise war mein Gehirn immer wie leer gefegt, wenn ich neue Menschen kennen lernen und mit ihnen reden musste.

„Lass das arme Kind doch nicht so auffliegen, Schatz", kopfschüttelnd setzte sich der ältere Herr auf und reichte mir die Hand, „Ich bin Kim Kwangsoo. Entschuldige meine Frau, sie ist manchmal etwas zu aufgeregt", lächelte er. „O-Okay", stammelte ich daraufhin und schüttelte die raue Hand meines Gegenübers.
„Gut, da ihr jetzt Jungkook kennt und er euch auch, können wir ja in mein Zimmer gehen", sagte Taehyung, ehe einer von uns dreien noch etwas anderes hätte sagen können. Insgeheim war ich ihm deswegen unheimlich dankbar, da meine nervöse Anspannung einfach nicht verfliegen wollte. „Ist gut, viel Spaß. Aber seid bitte leise. Und denkt an die Verhütung!", rief Tae's Mutter uns noch hinterher, während der Ältere mich schon nach oben zog. „Die hat schon wieder wilde Fantasien", hörte ich ihn murmeln, wobei ich ihm nur zustimmen konnte.

Als wir aus dem Sichtfeld der beiden Eltern verschwunden waren, musste ich erst einmal erleichtert ausatmen.
„War es so schlimm?", fragte Taehyung daraufhin nach und öffnete eine Tür im zweiten Stock, hinter welcher sein vollgestopftes Zimmer lag. Überall hingen Poster, Bilder, Fan-Artikel von sämtlichen Animes und Cosplays. „Ja, irgendwie schon... Gott, ich war so verdammt schüchtern", verfluchte ich mich selbst. „Ach Quatsch, das ging doch noch. Ich kenne Jungen die da sehr viel schlimmer sind", sprach er mir zu und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Ich erwiderte dieses kurz, ehe ich meinen Blick durch seinen Raum schweifen lies.

„Man, du hast hier echt viel Zeugs hängen", stellte ich nach einer Weile fest. Ich war zwar auch ein Anime Fan, aber ich hatte bei weitem nicht so viel Merchandise wie Tae. „Nenn es nicht Zeugs, dass hier sind wertvolle Artikel", schmollte er und tätschelte eine neben ihm im Regal stehende Pop Figur von One Piece. Ein amüsiertes Grinsen umspielte meine Lippen. Es war süß, wie er seine Fan-Artikel verteidigte.

„Lachst du mich etwa aus?", Taehyung verschränkte gekränkt die Arme ineinander. „Nein, ich lache dich an", grinste ich frech zurück. „Na warte...", murmelte er und zog mich urplötzlich zu sich. Er fixierte meinen Kopf unter seinem Arm und rieb mir dann kräftig mit der Faust über die Kopfhaut. „W-Warte, Tae-ahh!", quickte ich und entwand mich seinem Griff. Blitzschnell huschte ich zu seinem Bett rüber, sprang auf dessen Matratze und hielt mir zur Verteidigung das Kopfkissen vor den Körper. Taehyung schien diese Art von Schutz aber herzlich wenig zu stören, denn er sprang lachend auf mich drauf, sodass er schließlich in meinen Armen landete. Doch entgegen meiner Erwartung, dass er mich durchkitzeln oder anders ärgern würde, kuschelte er sich dicht an mich und seufzte einmal tief aus. „Ich habe dich vermisst", nuschelte er, was mich wieder Rot werden ließ. Schüchtern begann ich durch seine flauschigen Haare zu streicheln. „Ich dich auch", antwortete ich dann. Der Ältere brummte zufrieden.

Hätte mir jemand vor drei Wochen noch gesagt, dass ich jemals mit der Nervensäge namens Kim Taehyung kuschelnd auf dem Bett in seinem vollgestopften Anime-Zimmer liegen würde, dann hätte ich diesem jemand definitiv den Vogel gezeigt. Doch nun genoss ich diesen Moment in vollsten Zügen.

Und das erste Special ist raus :3 Irgendwie sollte dieses Kapitel ganz anders werden, aber beim Schreiben bin ich dann voll von meinem eigentlichen Ziel abgekommen und nun ist es eben so geworden. Es ist nichts spannendes passiert, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen ;D

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