Die Leiche wurde mit sechs Einstichen auf dem Oberkörper verteil auf gefunden. Es wurde also aus Leidenschaft oder Wut so gehandelt. Mit dem Kraftaufwand kann man sagen das es sich bei dem Täter um eine Frau handeln kann. Aber trotz der Fakten handelt es sich immer noch um ein Mysterium.
Ich fühlte mich wie gelehmt.
Kaum eine Millisekunde vorher hatte ich die Augen geöffnet und schon setzt der Kater ein. Das war für mich ein - wie meine Freunde sagten - viel zu selten durch gestandener Zustand für mich. Nicht das ich nie auf Parties ging oder erst mit neunzehn angefangen hatte Alkohol zu trinken. Ich war einfach nicht daran gewöhnt, obwohl ich mich als ein durchschnittlich jungen Mann wie die meisten doch nicht viel anders benahm. Oder war ich einfach zu wenig Macho?
Das könnte auch daran liegen das ich bis vor kurzen noch eine Jungfrau gewesen war. Ich merkte schon wie meine Gedanken abdrifteten. Zu weichen Händen. Zu umwerfend goldenen Haaren. Zu fantastischen Lippen...
Kurz schwebte mir ihr Bild wieder vor mir. Mit all den Details. Aber dann zersprang es in der Realität.
Mir war übel und ich schwor, dass über Nacht mein Körper Streit hatte - mehr oder ganz aufhören?
Die ganzen Organe, Gelenke, Konochen und Muskeln hatten sich scheinbar so weit wie möglich von einander weg geschoben, sodass ich nun ein schmerzender jammernder Sack war. Aber das war noch nicht alles. Nein! So einfach würde ich natürlich nicht davon kommen.
Die ganz besonders aufmüpfigen Duelanten meldeten sich unentwegt und versuchten so meine Aufmerksamkeit durch Schmerzsingnale zu erreichen. Aber nicht irgendwelche. Sie versuchten sich gegenseitig zu über trumpfen.
Ich want mich unter dem Machtkampf. Nur konnte ich schlecht um Ruhe bitten. Nicht unter dem stehtigen Zuschwall von dieser Art Schmerzen.
Dieser Gedanke beruhigte mich erst einmal und motivierte mich. Das war schon fast zu viel Positieves, aber besser fühlen tat ich mich alle Mal.
Langsam rollte ich mich zur linken Seite weg. Trat mit mein Füßen auf. Belasstete. Und fühlte mich augenblicklich wie ein Rentner. Gerade den Beruf abgeschlossen. Ein Bedürfniss nach Ruhe. Mit einer Genehmigung für einen krummen Rücken.
Nur musste ich mir die noch besorgen.
Scheiße... Ich hatte es schon nicht leicht. Aber ein Held war ich trotzdem. Nähmlich Niemand konnte so gut aufstehen wie ich. Fast schon rekordverdächtig.
Humpelnd betrat ich den Flur und wären beinahe ins Bad abgebogen. Aber da sah ich es.
Allex auf dem Boden - niedergeschlagen! Und daneben für mich in meinem Tunnelblick nicht sichtbar die Blutspur.
Mit zitternden Knien auf den katen Dielen rüttelte ich leicht an ihm.
"Allex, man. Wach auf!"
Was war nur mit ihm geschehen? Und ich konnte so gut wie nichts tun. Mein Gehirn arbeitete eh viel zu langsam als hätte auch das einen Schock erlitten. Aber das war mir auch gerade viel lieber als diese Horrorversion.
Jetzt klatschte es.
Meine Hand gewaltsam über sein Ohr bis zum Kinn. Doch als er anfing zu röcheln bereute ich meine Ohrfeige nicht mehr.
Er öffnete die Augen. "Jerry..." Blut klebte an seinem Hinterkopf als er ich mit seinem Oberkörper aufrichtete.
"Wieso...Was ist passiert?" Meine Panik war mehr als spürbar.
Er schloss kurz die Augen. Nickte dann aber mit dem Kopf in Richtung Wohnzimmer.
Der Teppich war blutüberströmt. Aber schon längst getrocknet.
Mir fröstelte. Und das nicht nur wegen der unbeheitzten Wohnung oder luftiger Schlafkleidung.
Neben mir versuchte Allex sich unbeholfen auf zu richten.
"Nein, nein, Kumpel. Ich mach das schon".
Ein gehauchtes Danke kam von der Wand an mich zurück. Aber der folgende Blick sagte mir das ich das nicht sehen wollte.
Ich war kein Kind! Und ich würde das sehen. Meinen Freund. Auch wenn ich mir da in letzter Zeit nicht mehr all zu sicher gewesen war.
Stolpernd ging ich der Spur nach mit wohl oder übel weichen Knien. Und brach neben Jerry zusammen. Oder seine Überreste.
Sechs blutverkrustete Einschnitte verunzierten nämlich von Schultergürtel und Pulsschlagader bis zum Bauchnabel seinen Oberkörper. Es wurde allerdings mit so einer Wucht auf ihn ein gestochen das dazu noch langgeschrammte Stöße vorhanden waren.
Meine Augen wurden feucht als ich seine starren leblosen Augen sah. Dazu seine Gesichtszüge. Überrascht, aber jetzt schon eingefallen.
Ich konnte es nicht länger ertragen. Sein Starre, wie ein tiefer Schlaf aus dem er nie wieder erwachen würde.
Was für eine schöne Beschreibung des unendlichen Nichts. Die vielleicht sinnvolleren Lehre als das Leben selbst. Und es würde nie wieder einen wie ihn geben der diese Sinnlosigkeit beschritt.
Ein ohrenbeteubender Laut eintwich meiner Kehle. Wovon ich nie gedacht hätte das diese so etwas ausstoßen könnte. Ein hässlich verzerrter Schrei. Mit einer Ähnlichkeit zu einem Jaulen.
Eine tröstlich warme Hand spürte ich auf meiner Schulter. Und gleich danach setzte Allex sich neben mich.
"Denkst du nicht, dass er es manch Mal irgendwie verdient hat?"
Ich drehte ruckartig den Kopf zu ihm, aber sah in seinem Gesicht, dass er das vollkommen ernst meinte.
"Manche verdienen es eher. Manche später. Aber der Tot holt uns alle, egal ob es gerecht ist oder nicht. Und wer bestimmt das überhaupt?"
Ich bemergkte wie er schmuntzelte. "Wirst du jetzt zum Grufti?"
"Klingt das so?" Er war doch ein nachdenklicher Typ.
"Ein bischen als würde der Vertrag schon laufen". Ich sah wie er absichtlich gerade nicht zu der Leiche neben ihm schaute.
"Das ist doch nicht die Mafia".
"Und die Polizei auch nicht?"
Verblüft riss ich meine Augen auf.
"Keine Sorge ich will nur eine Genemigung von dir, dass ich sie anrufen darf".
Ich stieß ihn in die Seite. " Los, mach schon".
Kurz zögerte er, stand aber auf und ging zurück in den Flur zu unserem einzigen Telefon.
Ich wollte aber nicht mit ihm alleine sein. Mit ihm und der Stille. Sofort kam eine neue Welle der Trauer in mir hoch. Beinahe hätte ich wieder geschluchtzt.
Ballte aber die Fäuste. Und stemmte mich mit denen hoch.
Einzelne Gesprächsfetzen drangen zu mir. "Nein, uns geht es gut..." Das war Allex Stimme. "Unser Feund ist übel zu gerichtet..." Eine kurze Wiederfassungspause. "....und er atmet nicht mehr...Ja, er ist tot".
Das reichte mir und mein Blick wanderte zur Wohnungstür. Frische Luft würde mir gut tun.
Ich schnappte mir also meine Jacke, aber im Vorbeigehen bemerkte ich erst, dass etwas fehlte. Mein Schlüssel hängte ich sonst immer als einziger an den da zu gehörigen Haken. Doch jetzt starrte mich nur das glänzende Metall an.
Starr. Leblos. Gnadenlos.
Es war doch immer so. Nie würde sich etwas daran ändern.Meine kleine Geschichte nähert sich dem Ende...
Und ich hoffe ihr habt es dann auch aufgedeckt. Wenn nicht wäre ich sehr enttäuscht! Das wäre nie wieder gut zu machen:)
Bis zum nächsten Mal!!!
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Gesuchtes Blut
Mystery / ThrillerHey! Und an alle Vampir-Fans da draußen: Es geht nicht um die Fürsten der Nacht. Vielleicht veröffentliche ich so etwas später, aber nicht in dieser Geschichte. Ein Krimmi hat die schon belegt. Ein ungelöster Fall mitten in Berlin. Eine Konstellatio...