Prolog

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Das warme Sonnenlicht des ausgehenden Tages fiel durch die offenen Fenster in das große Zimmer. Wind wirbelte die bodenlangen, weißen Seidengardinen auf und ließ sie sich wie Gespenster aufbauschen. Das große Himmelbett war ungemacht und im Zimmer lagen diverse Waffen, Rucksäcke und Klamotten kreuz und Quer verteilt.

Im Zimmer lief ein schlankes, hübsches und rothaariges Mädchen umher und sammelte die letzten Sachen ein. Dann stopfte sie sie in den Rucksack. Mit einem Messer schnitt sie die Vorhänge vom Himmelbett und zog das Laken ab.

Das knotete sie alles zusammen. Der improvisierte Strick war aber noch lange nicht lang genug. Deshalb riss sie auch die schweren Gardinen von den Stangen und machte sie an dem Rest fest. Jetzt müsste es reichen.

Cathy ging zum großen Schrank, der gut eine ganze Wand einnahm und riss die Türen auf. Heraus nahm sie einen großen, schwarzen Mantel mit Kapuze, sowie ein Schwarzes Tuch.

Letzteres legte sie sich fast über das ganze Gesicht, nur ihre unnatürlich grünen Augen blieben unbedeckt, das Ganze knotete sie dann an ihrem Hinterkopf zu. Schließlich zog sie sich den Mantel über, knotete ihn an den dafür vorgesehenen Bändern ebenfalls zu und setzte die Kapuze auf.

Sie griff nach ihrem Schwert und schnallte es sich um. Mit dem langen Geflecht aus Laken und Gardinen in der einen, den Rucksack in der anderen Hand ging sie hinaus auf denZimmer eigenen Balkon.

An einem der Stäbe knotete sie das eine Ende ihres selbst gebastelten Stricks, das andere schob sie vorsichtig durch die Stäbe hindurch und ließ es langsam hinab. Es erreichte den Boden leider nicht ganz, sondern schwebte gut zwei Meter darüber, aber einen Sprung aus der Höhe würde sie vermutlich unbeschadet überstehen, da sie sehr geschickt war.

Als sie den Rucksack betrachtete, fiel ihr auf, dass sie vergessen hatte, ihn unter dem Mantel aufzusetzen, also zog sie ihn nochmal aus, streifte den Rucksack über und zog ihn dann wieder an.

Vorsichtig kletterte sie über das Balkongeländer und kletterte dann das Gardinengeflecht hinunter. Die Sonne war gerade unter gegangen, als sie leise und unbemerkt den Boden erreichte.

Dann rannte sie mit einem siegessicherem Gefühl in der Brust in den Wald, ohne sich nocheinmal umzudrehen.


Warrior - GefallenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt