Es waren Aurélia und Loona. In ihren Händen hielten sie ein Tablett auf dem das Mittagessen lag. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, ließen die beiden ihre Haltung locker und stöhnten genervt. „Dein Vater ist ein echter Sklaventreiber, weißt du das eigentlich?", merkteLoona an. „Wem sagst du das?", seufzte Cathy.
Sie hatte jahrelange Tortur über sich ergehen lassen, in diversen Ausbildungseinheiten, in denen er nie Rücksicht auf seine Tochter nahm, egal wie alt sie war. Die Narben an ihren Armen, so wie an ihrem Rücken erinnerten sie immer daran. Doch sie haben sie auch zudem gemacht, was sie heute war.
Cathy ging auf ihre Freunde zu und nahm Aurélia das Tablett ab. Da sah sie, dass Loona ein weißes Bündel in der Hand hielt. „Das ist doch hoffentlich nicht, was ich denke, was es ist oder?", fragte sie gequält. „Da muss ich dich leider enttäuschen, es ist sehr wohl, was du denkst." „Ich muss gucken, ob es passt, damit ich es gegebenenfalls ändern kann." „Dein Vater hält uns seit deiner Ankunft auf Trab, damit das Fest Brutus' unerfüllbaren Vorstellungen gerecht wird.", erklärte Aurélia bitter.
Cathy stellte das Tablett auf ihrem Bett ab und ließ ihre Freundinnen machen. Das Kleid war extrem eng. Und extrem tief ausgeschnitten. Sie fühlte sich wie verkleidet. Das Korsett war in das Kleid mit integriert und ließ sich auf dem Rücken anhand von Schleifen, die den ganzen Rücken hinunter verliefen, schließen. Mit Entsetzen stellte Cathy fest, dass sie es unmöglich alleine öffnen, geschweige denn ausziehen konnte.
„Brutus hat es so in Auftrag gegeben.", sagte Loona niedergeschlagen. Die rothaarige Prinzessin wagte es nicht in den Spiegel zu schauen. Stattdessen schaute sie nach draußen. Sie wünschte sich so sehr, dort draußen frei herumzu laufen.
Dann war die Anprobe zum Glück geschafft und die beiden Mädchen mussten wieder aufbrechen.
Das Essen unberührt lassend lief Cathy zur Balkontür. Sie brachte ihre Hände zum Glühen und legte die brennenden Handflächen um die Eisenstangen. Sie wartete geduldig, bis das Eisen anfing zu glühen. Langsam wurde es flüssig und floss zu Boden. Nach gefühlten Stunden war ein Loch entstanden, das groß genug für Cathy war.
Das Mädchen zwängte sich hindurch und ging zum Geländer. Die Hände auf das Geländer legend, ließ sie ihren Blick über die Lichtung schweifen. Die Bewohner des kleinen Dorfes waren ebenfalls mit Vorbereitungen für das Fest beschäftigt. Die Fassaden wurden geschrubbt, Kränze und Girlanden aus grünen Blättern und weißen Blumen wurden geflochten und aufgehängt.
Das Volk vergötterte den König, ebenso wie den Heerführer. Sobald man von einem der beiden eingestellt wurde,musste man einen Vertrag unterschreiben, der einem verbot, dieses öffentliche Image zu zerstören. Cathy ekelte das an. Irgendwann würde sie mit all dem abrechnen und sie würde keine Gnade zeigen.
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Ich bin von mir selber überrascht, dass das nächste Update nicht wieder 'nen Monat gedauert hat. xD
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Warrior - Gefallen
FanfictionDas wunderschöne Cover würde von der wunderbaren und talentierten @Drachenfeuer02 erstellt. Schaut bei ihr vorbei! :) Die Rechte an Mittelerde, den dazugehörigen Charakteren und der dazugehörigen Handlung liegen bei J.R.R. Tolkien. Finale der Warrio...