Es folgen wieder ein paar Tage, an denen ich versuche, mit ihr zu reden, aber das wird Nichts. Leider bin ich nie allein, wenn ich ihr entgegen laufe. In diesen Tagen fällt mir auf, dass ich mit niemandem über sie geredet habe. Eigentlich ist es nicht wirklich ein Geheimnis, denn ich verschweige es nicht mit Absicht, trotzdem weiß es keiner. Vielleicht habe ich damit die beste, aber auch logischste Weise gefunden, etwas geheim zu halten. Einfach nicht drüber reden. Will ich es geheim halten? Ist es mir peinlich? Eigentlich nicht.
Aus diesem Grund komme ich auf eine lustige Idee. Jeden Morgen fahre ich mit Schiller, sein Vorname ist Oliver, aber der Nachname ist cooler, mit dem Fahrrad zur Schule. Unsere Freundschaft ging echt schon durch dick und dünn, wir haben auch schon einige Krisen hinter uns, aber irgendwie haben wir immer wieder zusammengefunden. Kurz gesagt, ihm kann ich vieles erzählen und vor allem lieben wir beide Gedankenexperimente. Mit ihm lässt es sich wunderbar philosophieren über jeden noch so unwichtigen Nonsens. Da es die letzten Wochen der Schulzeit sind und danach alles anders wird, kosten wir unsere Zeit richtig für solche Dinge aus. Früh am Morgen der vorletzten Schulwoche schiebe ich mein Fahrrad zum Gartentor. Schiller steht bereits da und wartet auf mich. Bei ihm angekommen, schwingen wir uns auf die Räder und radeln los. „Kann ich dich was fragen Schiller?" „Schieß los." „Wen würdest du gerne vögeln, also aus unserem Jahrgang, wenn es nur um das Äußere geht?" Ich kann sehen, wie er im Kopf die Mädchen durchgeht. Letztendlich entscheidet er sich für drei, die ich nicht nenne werde, damit seine Freundin nicht eifersüchtig wird. „Und du?", kommt die Gegenfrage. Es ist also Zeit, sich zu outen. „Julia Kriese." „Ja du hast recht..., wobei, so viel hat sie gar nicht." „Darauf kommt es mir nicht an, aber diese Strumpfhosen.", schwärme ich. „Ach deswegen.", auf Schillers Gesicht erscheint ein schelmisches Grinsen. „Du musst zugeben, die sind verdammt geil." „Ich würde trotzdem nicht mit ihr schlafen." „Besser für mich, dann kann ich ihr ganz allein die Strumpfhosen ausziehen." Wir grinsen uns wohl wissend, was der andere gerade denkt, zu. Das schon Einiges zwischen mir und Julia gelaufen ist, verschweige ich, ganz nach dem Motto: Nichts erzählen und es bleibt ein Geheimnis. Die vorletzte Woche erscheint mir komplett sinnlos, die Schüler haben keinen Bock mehr und die Lehrer ebenso. Außerdem bin ich nicht bereit, für Fächer zu lernen, die ich eh nie wieder habe. Gleiches gilt auch für die letzte Woche, zumindest bis Mittwoch. Ich komme aus dem Klo im Schließfachraum, der ist vollkommen leer, weil Hofpause ist. Das ist der Vorteil, wenn man zur Sekundarstufe Zwei gehört, während alle anderen raus müssen, können wir drinnen bleiben. Plötzlich packt jemand von Hinten meinen Arm. Was zur Hölle?! Erschrocken drehe ich mich um. Der Arm gehört Julia, wem auch sonst.Hat sie nur darauf gewartet, dass ich vom Klo komme? Das ist doch kein Zufall mehr. „Ist da jemand drin?", fragt sie nervös und deutet auf die Tür, aus der ich gerade kam. Ich schüttle perplex den Kopf. Schlagartig schiebt mich Julia durch die Tür und direkt weiter in die nächste Kabine. Vollkommen verwirrt stehe ich vor dem Klo, während sie abschließt.Das ist definitiv das Krasseste, was mir in 7 Jahren Schule passiert ist. Aber halt, nur nicht wieder überrumpelt werden, darauf habe ich keine Lust, jetzt bin ich mal dran zu übernehmen. Entschlossen presse ich Julia gegen die Kabinentür. Ihre Atmung zittert. Ich blicke ihr tief in die Augen: „Du willst wissen, wie sich anfühlt, was ich schreibe?" Sie beißt sich auf die Lippe und nickt. Es sieht ganz so aus, als hätte sie nicht weiter geplant als bis zu diesem Augenblick. Meine Hände greifen unter ihre Beine und meine Lippen küssen ihre voller Verlangen. Mit einem Ruck hebe ich sie hoch, so dass ich meinen Schritt direkt zwischen ihre Beine pressen kann. Ihr entfährt bei der Aktion ein überraschtes Stöhnen. Damit sie nicht runter rutscht, klammert sie sich mit den Beinen an meine Hüfte. Jetzt liegt nicht mehr so viel Last auf meinen Armen. Wild knutschend gleite ich mit einer Hand unter ihr Top. Ihre Haut fühlt sich total weich an. Mein Mund entfernt sich von ihren Lippen und bahnt sich seinen Weg zu ihrem Hals. Julias Arme legen sich um meine Schultern und ihre Finger krallen sich in meinen Rücken. Der Duft an ihrem Hals raubt mir den Verstand, es tut so gut, ihr endlich so nah zu sein. Mit der Hand unter ihrem Top streichle ich ihren Bauch und es dauert nicht lange, bis ich mich ihren Brüsten widme. Meine Latte kann sie bestimmt direkt an ihrer Scheide spüren, so hart ist sie bereits. Ich beginne meine Hüfte an ihrer zu reiben, was dazu führt, dass Julia laut aufstöhnt. Schnell halte ich ihr den Mund zu, muss dafür aber ihre Brüste aufgeben. „Auch wenn das hier wahnsinnig geil ist, müssen wir leise sein.", flüstere ich ihr zu. „Das ist schwer, wenn du mich so geil machst.", die Lust in ihrer Stimme ist nicht zu überhören, ich muss schmunzeln: „Ich habe die perfekte Lösung." Noch bevor sie fragen kann, bringe ich sie mit einem Kuss zum Schweigen, besser als jede Hand es könnte. Es ist an der Zeit, endlich meine Wünsche zu erfüllen. Vorsichtig setze ich sie ab, um beide Hände frei zu haben. Mit der einen streife ich Julia die Haare aus dem Gesicht und ziehe sie anschließend am Nacken zu mir, denn ich denke nicht daran mit dem Küssen aufzuhören. Mit der anderen Hand öffne ich ihre schwarze Hotpants. Sie lässt mich gewähren. Voller Vorfreude lasse ich meine Finger über den Stoff der Strumpfhose wandern, während sie mir mit heftigen Küssen bestätigt, dass sie genau das will. Mir ist bewusst, dass wir nicht ewig Zeit haben, deswegen verzichte ich auf weitere Spielchen und gleite direkt unter Ihren Slip. Das Küssen hält inne, ich beobachte Julia genau. Ihr Atem flattert, sie hat die Augen geschlossen. Langsam streichen meine Fingerspitzen über ihre Schamlippen. Sie sind nass, behutsam spalte ich sie und lasse einen Finger sanft in sie gleiten. Dabei öffnet sich ihr Mund und es sieht aus, als würde sich ein Wunsch für sie erfüllen. Mit Bedacht beginne ich, meinen Finger in ihr zu bewegen, parallel dazu merke ich ihre Fingernägel in meinem Rücken. Das ist das Geilste, was ich je gemacht habe. Ich stehe mit einem ultra heißen Mädchen auf der Jungentoilette und besorge es ihr mit meinen Fingern. Ein zweiter Finger kommt dazu, Julia zieht mich wieder zu sich und küsst mich. Ihre Küsse schreien nach, „Mach weiter!" und „Das ist so geil.". Ich genieße ihr Verlangen nach mir und treibe sie mit meinen Fingern in den Wahnsinn. Wir werden abrupt von der Klingel unterbrochen. Julia macht die Augen auf. Zögerlich entfernen wir uns voneinander, sofern das in einer Kabine möglich ist. „Wow, das war toll.", an ihrer Stimme hört man, wie sehr es ihr gefallen hat. Diesmal bin ich derjenige, der sich auf die Lippe beißt. „Machen wir das jetzt öfter?", sprudelt es aus mir raus. Die Unsicherheit in ihren Augen ist nicht vielversprechend. Sie steckt ihre Hände in die Ärmel ihres Tops. „Ich weiß nicht.", nuschelt sie mit einer Hand vor dem Mund. Mir ist bewusst, dass ich keine konkrete Antwort bekommen werde, deswegen belasse ich es dabei. „Du solltest gehen, das hier ist das Jungsklo.", versuche ich die Situation zu lockern. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht, während sie nickt. Mit ein bisschen Vorsprung lasse ich sie gehen, dann verlasse auch ich die Jungentoilette. Es ist kein Wunder, dass ich mich die restlichen Stunden nicht konzentrieren kann. Alles an mir trägt ihren Duft und erinnert mich daran, wie nah wir einander waren. Aufgewühlt von den Ereignissen, wähle ich den Weg zur Bushaltestelle anstatt zum Bahnhof. meine Gedanken tobten. Was ist das mit Julia? Ist es eine Beziehung? Nicht wirklich, wir unternehmen ja nichts miteinander. Hoffentlich sieht sie das genauso, ansonsten hab ich echt ein Problem. Aber das kann eigentlich gar nicht sein, denn sie überrascht mich nur, wenn keiner da ist. So würde sie sich bestimmt nicht verhalten, wenn es ihr ernst wäre. Kann man in diesem Fall von Freundschaft Plus sprechen? Das Plus ist definitiv vorhanden, nur die Freundschaft ist fragwürdig. Nach den ganzen Wochen kenne ich sie kaum besser als am ersten Tag und doch kann ich ihre Lust an meinen Fingern riechen, das ist doch nicht normal. Top gelaufen Moritz. Es fehlt also die Freundschaft, super Grundlage, ehrlich. Was ist es dann? Bekanntschaft Plus? Das gibt es nicht mal, aber eine bessere Bezeichnung fällt mir nicht ein. Geht es bei der ganzen Sache nur um den Sex? Will sie mehr? Ist da überhaupt mehr? Für mich ja schon, auch wenn es ziemlich verwirrend ist, aber anders kann ich mir meine dämlichen Reaktionen auf ihr Lächeln nicht erklären. Liebe ist es definitiv nicht oder sind meine Gefühle für sie nur Einbildung? Vielleicht kann ich mir nicht eingestehen, dass es mir nur um Sex geht und deswegen bilde ich mir diese bescheuerten Nebeneffekte ein. Hat sie auch solche Gefühle? Spielt sie nur mit mir? Plant sie immer alles? Bin ich nur eine Spielfigur, mit der sie herausfinden will, wie gut sie manipulieren kann? Bin ich nur ein Spielzeug? STOPP! Ich bleibe sogar auf der Straße stehen. Das führt doch zu Nichts. Mach dich nicht fertig. Hör auf mit dieser Fragerei. Auch wenn ich versuche, auf dem restlichen Weg mich nicht selbst mit Fragen zu bombardieren, komme ich dennoch reichlich verwirrt an der Bushaltestelle an. Lustlos lasse ich mich auf einen Baumstumpf sinken, der die einzige Möglichkeit an dieser Bushaltestelle bietet, sich hinzusetzen. Mein Kopf ist kurz vorm Explodieren und ich will ihn einfach nur in meinen Händen vergraben, da sehe ich rote Haare. Sofort checke ich, ob es sich um Julias Haare handelt, Angewohnheit. Sie ist es und sie kommt auf mich zu. Noch hat sie mich nicht entdeckt, weil sie mit Kopfhörern im Ohr und dem Blick am Boden auf mich zu schlendert.Jetzt oder nie. Teils aus Verzweiflung, teils aus Trotz stelle ich mich ihr in den Weg. Julia schaut auf, um zu sehen, wer sich ihr in den Weg stellt und starrt mich erschrocken an. Ich warte, bis sie einen Kopfhörer aus ihrem Ohr nimmt und frage dann: „Bist du gerade auf dem Weg nach Hause?" „Ja.", sie scheint wirklich überrascht, mich hier zu sehen. Ha! Jetzt ab ich dich mal überrumpelt. „Krass, ich hab dich hier noch nie lang laufen sehen.", das stimmt sogar, nur frage ich mich, wie mir das entgehen konnte. „Ich dich auch nicht.", sie lächelt. Prompt setzt dieses Kribbeln bei mir ein, es breitet sich in meinem kompletten Körper aus. Ist das jetzt das Mehr oder nur Einbildung? „Wohnst du hier in der Nähe?" „Ja, ist gar nicht weit von hier." „Wie weit denn?" Es funkelt seltsam in ihren Augen, bevor sie antwortet: „Wenn du morgen wieder hier bist", sie lächelt verschwörerisch, „, dann nehme ich dich mit." „Zu dir?!", ich kann es nicht fassen. Julia lässt ihre Hände in ihren Ärmeln verschwinden und versteckt ihren Mund hinter ihnen. „Zu mir.", sagt sie eher zu sich selbst, als zu mir, dabei beißt sie sich grinsend auf den Finger. Ohne ein weiteres Wort steckt sie sich den Kopfhörer zurück ins Ohr und geht. Ich kann einfach nur dastehen und ihr hinterher sehen. Am Kreisverkehr am Ende der Straße bleibt sie stehen und dreht sich nochmal um. Die eine Hand im Ärmel schafft es nicht das süße Lächeln auf ihrem Gesicht zu verbergen, die andere winkt mir niedlich zum Abschied. Wie in Trance winke ich zurück, dann verschwindet sie rechts in die Straße.Das ist ein Traum. Ich sehe mich um, nichtglaubend, was gerade passiert ist.Sie hat dich eingeladen. Julia hat dich zur ihr nach Hause eingeladen. Das gibt's doch gar nicht. Die Julia, die du schon ewig willst, hat dich, DICH zu sich nach Hause eingeladen. Je mehr ich das realisiere, desto breiter wird mein Grinsen. Das ist der beste Tag überhaupt.
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Schwarze Strumpfhosen
Short StoryEine etwas ungewöhnliche Geschichte zwischen zwei Menschen, die verpassen sich kennen zu lernen und trotzdem sich immer wieder intim über den Weg laufen.