Parallel zur Ausbildung zum Schornsteinfeger habe ich ebenfalls eine Ausbildung als besser bezahlte Reinigungskraft genossen. Kein scheiß, nach jeder Kehrtour schrubben wir das Haus bis in den kleinsten Winkel. Man könnte danach auf dem Boden unserer schwarzen Bude Operationen durchführen. Meine Zimmergenossin in der BBS (Internat Hannover) und ich haben Betriebe getauscht. Ich durfte dort etwas putzen und hier kurz darauf alles steril schrubben. Eine Woche später, niemand hat sich getraut den Keller zu betreten, weil ich Anfälle bekomme wenn jemand alles wieder dreckig macht, kam also diese besagte Kollegin und wollte ihre Sachen holen. Aus dem Keller... Ich litt Todesqualen. Als ich das nächste Mal runter ging traf mich der Schlag. Anscheinend hatte sie ihren Kehranzug gefaltet und in jeder Falte Ruß gelagert. Zudem waren ihre Füße wohl nicht abgetreten und hatten fette Fußabdrücke auf den weißen Fliesen hinterlassen. Gefundenes Fressen für den Dreck, der sich noch zusätzlich fest gesetzt hat. Es war einfach zum heulen.
Eigentlich sollte ich grade die Dusche putzen, aber mein Rücken streikt, also kleine Schreibpause. Dieses Mal verteidige ich das hier unten mit meinem Leben. Jeder der hier übermäßig Schmutz rein trägt vor der nächsten Kehrtour, darf es direkt weg schrubben!Update: Meine Hände sind beim Autoschrubben an den Henkeln der Wassereimer fest gefroren...
Update 2: Unser Staubsauger sieht aus wie R2D2 in Schwarz und Silber.
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Die wahren Memoiren eines Schornsteinfegers
HumorIch schreibe hier kurze irritierende, lustige, merkwürdige Situationen die ich bei Kunden erlebe. Aber auch gruselige, verstörende oder Anekdoten, über die man einfach nur den Kopf schüttelt.