Samstage sind echt toll. Keine Arbeit, kein Montag der einem im Nacken sitzt, ich auf einem Pferd. Perfekt!
Also Samstage sind meine Lieblingstage, außer ich muss arbeiten.
Heute ist so ein Samstag (von zwei, nächste Woche nochmal), aber als wäre das nicht schlimm genug, geht alles schief.Ein Kunde ruft an, brüllt mich zusammen und legt auf. Jawoll, gute Laune garantiert! Er unterstellt mir, ich hätte nicht gefegt etc. Nein, ich kann zaubern, dass der Schornstein wieder sauber ist und nein, wir machen es ja nicht eh schon seit Jahren so, dass wir durch den Garten gehen und einfach fegen, sollte niemand da sein. Zumal weigerte er sich, mir seine Adresse zu nennen. "Sie müssen doch wissen, wo Ihre Kunden wohnen!"
"Entschuldigung, aber ich kann mir bei über ein paar tausend Kunden nicht überall merken, wer wo wohnt."
Noch mehr Gebrüll und das angekündigte Auflegen.
Der hat Glück, dass er nicht da war... Isi hat geschlichtet. Ein Hoch auf Isi!
Isi rettet Samstage!
Dann hätten wir also den ersten Gartenverein geschafft, auf dem Weg in die Pause. Erstmal Fenster runter und Kopf raus halten. Bei über dreizig Grad ohne Schatten ist man über jede Abkühlung dankbar, die man irgendwie bekommen kann. Selbst wenn es der Pool der Kinder ist, in den man den Kopf rein steckt.
Es flappte. Alarmiert wechselten Isi und ich Blicke aus, es kam definitiv von meiner Seite.
Kopf raus, hinten, vorne... Reifen vorne platt. Chef und Isi haben erstmal den Ersatzreifen drauf gezogen.
Ich hab übrigens in der Zeit gegessen und schreibe das hier auf. Arbeitsteilung nennt man das.Update: Chef rettet auch Samstage! Er hat uns Eis gegeben. Schönes Wochenende. Ein Verein haben wir noch mit 33 Kehrungen. Voraussichtlicher Feierabend: 18 Uhr.
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Die wahren Memoiren eines Schornsteinfegers
MizahIch schreibe hier kurze irritierende, lustige, merkwürdige Situationen die ich bei Kunden erlebe. Aber auch gruselige, verstörende oder Anekdoten, über die man einfach nur den Kopf schüttelt.