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​Mein Blick wanderte durch den Raum und blieb an der Wodkaflasche kleben. Schulterzuckend nahm ich sie, setzte sie an und trank in großen Schlücken. Ich ließ sie achtlos fallen und legte mich aufs Bett. Mit dem Blick starr an die Decke. Wieso tu ich mir den ganzen Mist überhaupt an? Warum steige ich hier nicht einfach aus? Fragen, die mich jeden Tag beschäftigen. Fragen, die ich mit Alkohol verstummen lasse. Seufzend krame ich in meiner Jackentasche und fische eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug raus. Ich nahm mir eine raus, legte sie zwischen meine rauen Lippen, zündete sie an und zog genüsslich dran. Der erste Zug ist immer am besten. Ich weiß gar nicht mehr wann das alles angefangen hat. Als ich angefangen habe zu trinken und zu rauchen. Ich habe mir immer geschworen nie zu rauchen, ich habe es gehasst, wenn meine Eltern und Freunde es taten und jetzt bin ich kein Stück besser. Und dieses ständige und übertrieben trinken wollte ich auch nie. Irgendwann fing ich damit an und hörte nicht mehr auf damit. Das ist bullshit. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich in 2 Stunden schon wieder unten im Tourbus  sitzen muss. Mit wackligen Beinen stehe ich auf und öffne zitternd die Minibar.  Lediglich eine Flasche Schnaps liegt noch drin, die ich mir auch direkt nahm. Laut spielte ich Musik ab, trank ab und zu und packre meine Tasche. Als die Flasche leer ist, zog ich mich an und ging nach unten, wo die Jungs schon auf mich warteten. Ich grinste sie breit an und torkelte auf sie zu. Augen verdrehend und seufzend stiegen sie in den Bus. Angekommen im Bus legte ich mich direkt in die Sitzecke und schloß die Augen.

"Ist er schon wieder betrunken?", hörte ich unseren Manager genervt sagen.
"Ja.", antworteten die anderen.
"Ich habe euch doch gesagt, dass ihr ihn nicht alleine lassen sollt. Vor allem nicht alleine in einem Hotelzimmer! Ich hoffe für euch, dass er schnell wieder nüchtern wird, heute Abend habt ihr ein Konzert zu spielen und da kann man eine Alkoholleiche wirklich nicht gebrauchen."
Dann schloß sich eine Tür und ich hörte Schritte näher kommen.
"Was machst du nur Louis Tomlinson?", hauchte eine leise Stimme und ich spürte, wie mir jemand durch die Haare strich. Das ist eine verdammt gute Frage, um ehrlich zu sein, verdammt gut. Was mache ich nur?Bevor ich den Gedanken weiterführen konnte, merkte ich, dass ich mich in näherer Zeit übergeben musste. Ich sprine auf, rannte in das kleine Badezimmer und hockte mich vor die Toilette. Keinen Augenblick später übergab ich mich auch schon. Neben stechenden Kopfschmerzen, die ich nun hatte, spürte ich auch, wie sich jemand hinter mich hockte und mir über den Rücken strich. Als ich mich umdrehen wollte, um zu gucken, wer das ist, kam es mir schon wieder hoch und ich saß wieder vor der Toilette. Erschöpft ließ ich mich nach hinten kippen und fiel in die Arme von meinem Hintermann. Ich schloß wieder die Augen und hielt mir meinen dröhnenden Kopf.
"Braucht er Wasser?", hörte ich nun eine zweite Stimme sagen. Anscheinend hatte mein Hintermann genickt, denn die Schritte entfernten sich. "Komm Louis. Ich bringe dich aufs Sofa." Ich wurde hochgehoben und lag wenige Sekunden später wieder in der Sitzecke. Langsam öffnete ich meine Augen und sah Liam der mit einem Glas Wasser und einer ernsten Miene vor mir stand. Dankend nahm ich ihm das Glas ab und trank langsam. Ich schaute durch den Raum und sah dann auch endlich meinen Helfer links neben mir stehen, Harry. "Danke.", hauchte ich zu den beiden und schloß meine Augen wieder. Das Glas wurde mir aus der Hand genommen und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.

Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte, auf jeden Fall nicht lang genug, denn mein Kopf dröhnte noch immer gewaltig und mein Bauch fühlte sich sehr komisch an. "Es tut mir leid Louis. Paul hat gesagt, dass ich dich wecken muss.", flüsterte Niall und schaute mich bemitleidenswert an. Ich hasse das. Niall macht sich immer Sorgen und will immer wieder das Gespräch mit mir finden, ist ja ganz nett, aber so langsam geht mir das echt auf die Nerven.Widerwillig stand ich auf, holte mir eine Aspirin, die ich auch direkt nahm, und zog mich um.

"Louis? Bist du fertig?", schrie eine Stimme von draußen. Ich seufzte genervt und verließ den Tourbus. Die Sonne strahlte mir direkt ins Gesicht und ich merkte wie die Kopfschmerzen stärker wurden. Schnell setzte ich mir eine Sonnenbrille auf und folgte den anderen in die Halle. Um ehrlich zu sein hatte ich gar keine Lust auf das Konzert heute. Am liebsten würde ich mich einfach nur irgendwo hinlegen und schlafen.
"... dann geht Liam dahin und Louis du folgst ihm.", sagte unser Choreograf zu mir gerichtet. Da ich weder zugehört, noch die Lust auf Fragen hatte, nickte ich einfach und stellte mich zu Liam.
"Gut. Jetzt habt ihr noch zwei Stunden Zeit, dann müsst ihr auf die Bühne."Als wir angefangen haben, habe ich immer mit einem der Jungs Fußball gespielt oder wir haben hinter der Bühne noch Späße gemacht oder ähnliches. Heute versuche ich nicht den Drang zu haben etwas zu trinken. Also verschwinde ich meistens hinter der Halle und rauche zur Beruhigung. Dieses Mal ist es nicht anders. Mit einem kurzen Nicken zu den Anderen verabschiedete ich mich und trottete langsam nach draußen. Seufzend ließ ich mich im Schatten nieder und nahm mir eine Zigarette.

"Du solltest echt aufhören damit.", ich schaute nach oben und blickte zu Liam der sich neben mich hinsetzte. Ich hatte weder die Lust noch die Kraft zu antworten deswegen ließ ich es.
"Und du solltest mit dem Trinken aufhören."
Auch diesmal beließ ich es beim Schweigen. Mir geht das echt auf die Nerven. Alle wissen was besser für mich ist und versuchen mir irgendwas reinzureden.
"Irgendwann gehst du betrunken auf die Bühne, ich sehe es schon kommen. Du weißt, dass wir auch viele junge Fans haben und du weißt, dass du ein Vorbild für viele von denen bist. Also bitte Louis hör auf mit dem Mist. Du machst dich damit nur kaputt." Ich hörte nur mit halben Ohr hin und pustete Rauch in die Luft.
"Ja.", meine Standardantwort auf solche Predigen.
"Wenn du reden willst, ich bin für dich da.", dann stand er auf und ging wieder in die Halle.Ich weiß jetzt schon nicht mehr, was er mir gesagt hatte. Irgendwas mit Vorbildfunktion oder so. Selbst Schuld, die müssen mich ja nicht als Vorbild nehmen.
Genervt trat ich die Zigarette aus und folgte Liam in die Halle. Dort nahm ich mir mein Bühnenoutfit und ging in das Badezimmer des Backstagebereiches. Nach einer kurzen Dusche stand ich nun angezogen vor dem Spiegel und machte mir meine Haare.
"Louis, die Maske wartet auf dich. Bei dir dauert das ja immer am längsten.", rief unser Manager. Augen verdrehend betrat ich die Maske und ließ mich etwas schminken. Danach war es auch Zeit auf die Bühne zu gehen.Der Auftritt war ganz okay. Mein Gesicht tat vom ganzen Fakelächeln schon weh. Nach der Zugabe, begab ich mich auch wieder schleunigst in den Tourbus, wo ich mich erschöpft auf die allseits bekannte Sitzecke fallen ließ. Heute bleiben wir im Bus und schlafen in keinem Hotel.Auf der anderen Seite des Busses, hörte ich die anderen lachen und reden. Sie haben den Versuch schon aufgegeben mich mit einzubinden. Wahrscheinlich machten sie gerade Witze über den Auftritt oder sonst was.Irgendwann waren meine Augen zu schwach, um sie offen zu halten und somit schlief ich wieder ein.



Hey.

Hiermit ist das erste Kapitel meiner Fanfiction schon zu Ende. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Bei Anregungen oder Kritik oder sonst was, benutzt die Kommentarfunktion. Vielleicht sehen wir uns im nächsten Kapitel wieder. xx

Can he stop? - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt