Lay the Rules

5 - Jimin

Jimin

Als die anderen noch dazu kamen, habe ich mich in die Umkleidezimmer verkrochen, denn ich halte es mit dieser Yoongi einfach nicht aus. Er braucht nichts zu machen, seine Anwesenheit reicht vollkommen aus, um mich aggressiv werden zu lassen. Ich will ihn nicht als Trainer, dass ich ihn auch in meiner Freizeit sehen muss ertrage ich einfach nicht.

Es muss eine Lösung her!

Wie wäre es denn, wenn ich den Verein wechseln würde? Wäre mein Vater damit einverstanden? Seufzend sitze ich weiterhin in der Umkleide und höre wie dieser Möchtegern nach mir ruft.

Plötzlich muss ich an seine vorherige Aktion denken. Angeekelt verziehe ich mein Gesicht. Ich würde es echt verstehen, wenn er gutgebauter Körper hätte, Bauchmuskeln, breite Schultern, usw. Wie er sein Hintern als geil bezeichnet, das ich nicht lache.

„Flacharsch! Ich sollte ihm mal zeigen, wie so ein geiler Arsch aussieht!" sage ich etwas lauter, was sich als ein Fehler erwies, denn die Person, über den ich schimpfe hat es mitbekommen. Total angesäuert  fragt er mich wen ich Flacharsch nenne.

Statt ihm zu antworten grinse ich ihn total frech und pervers zugleich an, stehe auf und möchte an ihm vorbeilaufen, doch das lässt er nicht zu. Er packt mich am Arm und schubst mich wieder in den Raum. „Wen hast du Flacharsch genannt?" knurrt er erneut. „Dich! Deinen Arsch habe ich als Flach bezeichnet." antworte ich provokant.

Er ballt seine Hände zu Fäusten und kommt mit langsamen Schritten auf mich zu, auch wenn er Angst einflößend aussieht, lasse ich mich von ihm nicht einschüchtern und gehe auf ihn zu. Uns trennen nur noch wenige Zentimeter, wenn er auf mich einschlagen sollte, werde ich es ihm gleich machen. Auch wenn ich dabei mein Vater enttäuschen werde, viel wichtiger ist mein Stolz. Von Min Yoongi geschlagen zu werden ist genau so schlimm, wie von einem Mädchen geschlagen zu werden. Wir kommen uns knurrend immer näher, mein Feind hebt seine Faust hoch und schlägt auf mich ein, der Schlag hat gesessen. Ich taumle ein paar Schritte zurück, das lasse ich nicht auf mir sitzen und schlage zurück. Auch er verliert das Gleichgewicht und landet auf den Boden, sofort steht er auf, um mir erneut eine Faust zu verpassen.

Bevor es ganz zu einer Eskalation kommt, werden wir von einander weggerissen . „Jungs, hört auf euch zu streiten." Ruft Minho. Yoongi wird ebenfalls festgehalten. „Sagt mal spinnt ihr komplett?" höre ich Sehun empört rufen.

Während ich wie ein wilder rumschreie und unzählige Beleidigungen Yoongi an den Kopf werfe, bleibt dieser Min still, seine verletzte Wange lässt er auch nicht verarzten, sondern verlässt den Raum und fordert uns ihm zu folgen, damit wir endlich mit dem Training  anfangen können.

Die anderen haben angefangen zu trainieren, nur ich nicht. Ich sitze auf der Bank und starren den interessantesten Boden der Welt an. „Jimin, hör auf dich wie ein Kind zu benehmen und beteilige dich am Training." ertönt die Stimme von Sehun. Ich schüttele nur den Kopf, „mir ist grad nicht danach" murmle ich vor mich hin. „Sag mal wie konnte es nur so weit kommen, dass ihr euch schlägt?" will er nun wissen. Ich habe wirklich keine Lust auf eine Konversation, und deshalb zucke ich nur mit den Schultern. „Ok, ich lasse dich jetzt in Ruhe aber morgen in der Schule will ich alles wissen! Bevor ich es vergesse! Wenn du davon irgendwen erzählen solltest könnte es für Yoongi richtig gefährlich werden, sei es hier in diesem Verein oder in der Schule. Deshalb bitte ich dich, dass was vorhin passiert ist an keinem zu sagen." höre ich ihn noch sagen, bevor er wieder zu den anderen geht.

Man würde ihn sogar aus der Schule schmeißen? Wirklich? Das ist doch eine einmalige Chance, welches ich ausnutzen sollte und das werde ich auch. Bei diesen Gedanken muss ich grinsen, jedoch nicht lang, denn aus unerklärlichen Gründen plagt mich das schlechte Gewissen. Will ich das er wegen mir seinen Schulabschluss nicht machen kann und deswegen später einmal ein schlechtes Leben führt?

Mir doch egal! Okey, nein, es ist mir nicht egal. Ich weiß selber nicht warum aber so gemein will ich auch wieder nicht sein.

Was soll der scheiß? Wieso mache ich mir Gedanken über sein beschissenes Leben? Soll er doch verrecken, dieser M*stvieh!

„Aaaaahhhhhh!" gebe ich laut von mir und raufe dabei meine Haarw. Was stimmt nicht mit mir? Sein Schlag hat Nebenwirkungen bei mir ausgelöst. Ja, dass macht Sinn. Total in Gedanken vertieft habe ich garnicht gemerkt, dass die Zeit schon rum ist und die anderen schon gehen. Als jemand meine Sporttasche vor meinen Füßen auf den Boden schmeißt, werde ich aus meinen Gedanken in das hier und jetzt zurückgeholt.

Verwirrt schaue ich die Person an, der meine Tasche mir zugeworfen hat. Unser Trainer, also der Yoongi. „Beweg dich! Ich muss den Raum hier zu sperren." sagt er. Stumm nickend stehe ich auf und verlasse den Raum. Immer noch in Gedanken vertieft laufe ich nach Hause.

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06.03.2018