Lay the Rules

11 - Jimin

Jimin

Yoongi hat mich zu sich gebracht mit der Begründung, dass ich in diesem Zustand zu Hause nicht aufzukreuzen brauche. Logisch, meinen Eltern würde mein schmerzerfülltes Gesicht beim gehen nicht entgehen. Sie würden auch nach dem Grund fragen, worauf ich keine Antwort hätte.

Jetzt mal zu seinem Haus.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, mich wundert die Deko in seinem Haus überhaupt nicht, alles sieht so typisch Yoongihaft aus. Er hat Killersoul, definitiv! Ein normaler Mensch würde keine Waffen an die Wände aufhängen, außer Jäger natürlich. Und Yoongi ist hundertprozentig kein Jäger, wir leben mitten in Seoul.

Ich verharre hier, wo er mich abgelassen hat und begutachte stumm das Wohnzimmer, es ist irgendwie seltsam. Ich befinde mich bei Yoongi zu Hause, hätte man mir das vor ein paar Tagen gesagt, würde ich der Person den Vogel zeigen, nun bin ich hier und warte bis der Hauseigentümer mir Schmerztabletten bringt.

Mir sind seine Markenklamotten nie entgangen aber das er in einem Haus mit teuren Möbel wohnt, damit habe ich nicht gerechnet. Also hat er wohlhabende Eltern, so wie ich auch. Ehrlich, ein Außenstehender würde ihn als ein Penner halten, wie er manchmal rumläuft. Yoongi der Penner, innerlich lache ich mir einen ab, bis mich seine Anwesenheit aus den Gedanken in das hier und jetzt zurückholt. Er drückt mir eine Tablette in die Hand und holt Wasser.

Dankend nehme ich's an und nehme auch die Tablette sofort ein, nach kurzer Zeit lassen auch die Schmerzen nach, zwar nicht ganz aber es ist zum aushalten.

Wir sitzen im Wohnzimmer und reden etwas, während der Fernseher in Hintergrund läuft. Wir reden wie zwei vernünftige Menschen, ohne uns gegenseitig zu dissen oder zu streiten, wie ist denn so etwas möglich?

Mich regen seine Worte nicht auf, ganz im Gegenteil, er ist sehr nett und auch sehr fürsorglich, oder besser gesagt ein guter Gastgeber. Er fragt mich die ganze Zeit, ob ich was zum trinken oder essen möchte.

Am Spätabend bestellen wir uns Pizza, während wir auf unsere Pizza warten schauen wir uns einen Film an,  als unsere Pizza ankommt essen wir und legen und anschließend schlafen.

„Komm mit." höre ich Yoongi sagen und folge ihm auch. Auf der ersten Etage muss ich feststellen, dass es hier etwas freundlicher eingerichtet ist. Er öffnet eine Tür und deutet mir mit Handgeste das Zimmer zu betreten. Vorsichtig tapse ich an Yoongi vorbei in das Zimmer.

„Das hier ist so etwas wie Gästezimmer. Hier schlafen meistens meine Freunde, die kennst du ja bereits. Und noch was, viele benutzen dieses Zimmer als „Fickzimmer", vielleicht hat Namjoon Jin sogar hier flachgelegt." beendet er sein Satz und zwinkert mir zu. Mit angeekeltem Gesicht schaue ich mir das Bett an. „Und da muss ich jetzt schlafen?" zeige ich mit dem Zeigefinger auf das Bett, während ich angewidert die Frage stelle.

„Sieht so aus, oder du kannst auch bei mir im Bett schlafen aber dann solltest du besser gesagt dein Arsch bereit auf Round Two sein." sagt er pervers grinsend.

„Nee, Lass mal stecken! Das war das schlechteste Sex, den ich je hatte. Sogar Yoona ist besser im Bett als Du!" kontere ich und grinse triumphiert.

Unser einmaliger Sex und der heutige Situation wird unsere Beziehung nicht verändern, denn ich kann ihn wie vor nicht leiden, nicht in diesem Leben, auch im nächsten Leben nicht.

Einige von euch Fragen sich vielleicht warum wir uns nicht leiden können. Es gibt Menschen die brauchen dir nichts böses anzutun, ihre doofe Art reicht vollkommen aus.

Ist vergleichbar mit „Liebe auf den ersten Blick" und bei uns würde ich glatt sagen „Hass auf den ersten Blick". Ich bin ein Mensch, der liebt im Mittelpunkt zu stehen, von anderen angehimmelt zu werden. Es ist für mich wichtig, dass man mir immer wieder sagt, wie gut ich doch aussehe oder wie nett ich doch bin. Die Welt dreht sich um mich! Und genau diese Seite mag dieser Min an mir nicht. Woher ich das weiß? Es ist mittlerweile zu sein Hobby geworden, mir seiner Meinung nach meine „negative" Seite immer wieder an den Kopf zu werfen.

„Die Welt dreht sich nicht nur um dich!" oder „Was bist du nur für ein eingebildeter Dreckskerl, zwingst andere dir zu sagen wie gutaussehend du doch bist!" habe ich schon so oft von ihm zu hören bekommen aber das ist mir herzlichst egal. Auch wenn er das nicht zugibt, ich bin ein wichtiger Bestandteil seines langweiligen Leben.

Ich halte ihn an seiner Schulter fest, drehe ihn um und schupse ihn aus dem Zimmer, ohne zu zögern lasse ich die Tür ins Schloss fallen. „Das war eindeutig ein Korb meinerseits." sage ich stolz und lege mich auf das widerliche Bett.

Erst als ich mich hinlege wird mir bewusst wie müde ich eigentlich bin, sofort fallen meine Augen zu.

In der Früh werde ich sanft aufgeweckt. Jammernd öffne ich meine Augen, nur um in die dunklen Augen von Yoongi zu erblicken. „Na endlich wach, Morgenmuffel." höre ich ihn noch sagen. Ich setze mich aufrecht hin und starre Gedanken verloren die Wand gegenüber an. Yoongi schaut mich total amüsiert an. Müde und genervt schaue ich ihn mir noch mal an, ehe ich „Was grinst du so dumm?" ihn frage.

Statt auf meine Frage einzugehen sagt er „Komm beweg deinen Arsch und lass uns frühstücken." und lässt mich verwirrt im Zimmer zurück. Nach ein paar Minuten begebe ich mich in die Küche und sehe wie Yoongi an seiner Kaffee nippt. „Du hast noch nicht angefangen?" frage ich etwas verwirrt. „Nein, ich habe auf dich gewartet, damit wir zusammen frühstücken." antwortet er mir.

Nachdem wir uns voll gegessen haben, schlägt er mir vor heute auch bei ihm zu bleiben. Perplex starre ich mein Gegenüber an. Was ist mit dem passiert? Hat unser Sex bei ihm gefühlschaos hervorgerufen oder warum will er freiwillig einen weiteren Tag mit mir verbringen?

Bevor ich irgendetwas auf seine Frage erwidern kann schmeißt er mir frische Klamotten zu. Ich starre abwechselnd ihn und die Sachen an, eine helle zerrissene Skinnyjeans und ein weißes T-Shirt.

Ich ziehe mich um und muss feststellen seine Sachen passen wie angegossen. Wir verlassen sein Haus und steigen in sein Auto ein. „Du hast Führerschein?" frage ich doof aus der Wäsche. Yoongi grinst und nickt. „Seit wann das?" will ich nun wissen, schließlich will ich noch weitere 100 Jahre leben. Er schielt genervt zu mir. „Bist du schon 18?" kommt die nächste Frage aus mir geschossen. „Ja." bekomme ich als Antwort.

Aber wieso habe ich ihn noch nie Auto fahren sehen? Naja egal, ich schnalle mich an und halte den Gurt fest, falls was passieren sollte, damit es mich nicht aus dem Auto schleudert. Auch wenn ich mit fahre, traue ich seinen Fahrkünsten nicht.

„So, du kannst aussteigen." sagt er seelenruhig und ich? Mir tut alles weh, denn die ganze Fahrtlang war mein Körper angespannt. Er fährt viel zu gefährlich, kleiner Wixxer!

Ich wollte anfangen zu jammern aber der Lärm im Hintergrund hat meine Aufmerksamkeit erregt, also drehte ich um. „Freizeit~!" rief ich.

Ohne weitere Sekunden zu zögern packe ich ihn an seiner Handgelenk, um ihn hinter mir zu zerren.

Nervenkitzel ist angesagt, dass was du mir im Auto angetan hast werde ich dir hier und jetzt heimzahlen Min Yoongi!

Ich steuere direkt auf die Achterbahn zu und merke wie er sich versucht aus meinem Griff zu befreien. Vor der Achterbahn kommen wir zum stoppen, ich halte ihn immer noch fest und drehe mich zu ihm und grinse ihn vielsagend an. Er schaut die Achterbahn mit großen Augen an, ehe er „Nagut." sagt.

Yoongi ist nach der Fahrt noch blasser als zuvor und kann kaum noch laufen. Ich lege eine Hand auf seiner Schulte und nähere mich seinem Ohr und hauche „Sorry bae."

Sofort richtet er sich auf und haltet mich am Arm fest und zerrt mich in die Geisterbahn. Juhuuu, jetzt kann ich mir ein weiteres Mal ansehen, wie er sich fast in seine Hose pinkelt.

So wie vermutet hatte er Angst und war damit beschäftigt sich nichts anmerken zu lassen und nicht wie ein Mädchen zu kreischen. Ich fand's total amüsant. Wer hätte es gedacht, dass ich jemals so viel Spaß mit Min Yoongi haben werde. Leider geht der Tag dem Ende zu.

1364 Wörter Wow
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21.03.2018