12 - Yoongi

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Als es Abend wurde kam Jimin wieder mit zu mir. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn nach Hause bringen soll, er lehnte aber ab, bleibt lieber bei mir, das waren seine Worte. Und ich bekomme die nicht aus dem Kopf. Ich habe ihn zwar gefragt, ob er denn bei mir bleiben möchte, aber das war eigentlich nicht so gemeint. Versteht man was ich meine? Ich hab das eigentlich gar nicht gesagt, mein Mund hat sich selbstständig gemacht. Was macht der Typ nur mit mir? Vor ein paar Tagen haben wir uns noch abgrundtief gehasst, verspottet und geschlagen. Jetzt fahren wir beide zu mir, während wir lachen und normal mit einander reden? Wie kann sich eine Situation so schnell ändern?

Bei mir angekommen, schleudere ich meine Schuhe in die Ecke und hänge meine Jacke an die Wand. Ich bin echt fertig, der Tag mit Jimin hat mich total ausgelaugt.
„Ich geh pennen, weißt ja wo du schlafen kannst.", sage ich und will gerade verschwinden, als ich eine Hand um mein Handgelenk spüre. Ich schaue Jimin emotionslos an und warte darauf, bis er etwas sagt, aber kein Wort kommt über seine Lippen. Wir schauen uns einfach nur in die Augen, ohne etwas zu sagen. Er hat schöne Augen. Sie sind schön dunkel, in solche Augen könnte man sich verlieren. Plötzlich fällt Jimin über mich her, küsst mich stürmisch. Erst bin ich geschockt und realisiere gar nicht was gerade passiert, aber dann erwidere ich den Kuss.

Der Kuss wird immer intensiver, er drückt mich stürmisch gegen die Wand und fährt mit seinen Händen meinen Körper entlang. Nach einer Weile wird mir das alles zu unbequem und ich hebe ihn hoch, wo er auch direkt seine Beine um mich schlingt. Meine Hände, die erst nur auf seinem Hintern ruhen, fangen an ihn zu massieren und er stöhnt leise in den Kuss. Wie schafft er es nur mich mit seiner Stimme so an zu machen?

Ich trage ihn in mein Zimmer und lege ihn auf mein Bett. Ohne den intensiven Kuss zu lösen, platziere ich mich über ihn und fahre nun seine Seiten entlang, was ihm eine Gänsehaut bereitet. Wir verweilen eine Weile so, bis wir den Kuss wegen Luftmangels lösen und uns völlig außer Atem ansehen. Seine Haare sitzen nicht mehr so perfekt wie vorher, sie stehen von allen Seiten ab, er hat leichte Schweißperlen auf seiner Stirn und seine Augen strahlen Lust aus.

Ohne zu zögern, zieht er mein T-Shirt über meinen Kopf und fängt direkt an meinen Oberkörper zu  verwöhnen. Ich weiß nicht warum er das macht aber verdammt, er macht das so gut, als hätte er nie was anderes gemacht. Er hinterlässt erneut viele Makierungen, nicht nur an meinem Oberkörper, nein auch an meinem Hals, an meinem Nacken und meinem Schlüsselbein. Und mir ist es so egal, ob die später jemand sieht, da ich diesen Moment einfach nur genieße.

Alles was er bei mir macht, mach ich beim ihm gleich, nur noch eine Stufe heftiger. Ich mache an seinem Hals zwei riesige Knutschflecken, so damit sie jeder sehen kann, auch am Nacken und Schlüsselbein mache ich riesige. Während ich diese gemacht habe, stöhnte er öfter meinen Namen und griff mir in die Haare, was mich nur noch mehr antörnte.

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Am nächsten Tag, wachte ich neben den friedlich schlafenden Jimin auf. Gestern Nacht ist nicht viel mehr passiert, wir hatten kein Sex. Wir haben uns nur gegenseitig einen runtergeholt, was mir aber trotzdem sehr gefiel. Ich weiß immer noch nicht, was der Typ mit mir macht. Ich gewöhne mich langsam an seine Nähe, sein da sein. Das wird gruselig. Bis jetzt haben nur Namjoon und Hoseok es geschafft, dass ich mich an Nähe gewöhne, mir die Anwesenheit sogar gefällt. Jetzt schafft es auch noch der Park. Hätte mir vor ein paar Tagen jemand gesagt, dass ich neben Jimin aufwache, hätte ich die Person ausgelacht.

Ich beobachte noch eine Weile den schlafenden Jimin, begutachte noch meine schönen Werke an seinem Hals. Die sind echt schön geworden. Dann stehe ich leise auf, ziehe mir nur schnell eine Boxer über und verschwinde dann im Bad. Ich schaue mich im Spiegel an und merke, dass ich echt fertig aussehe. Die Haare fettig, kleine Augenringe und dann überall die Knutschflecken. Ohne groß zu überlegen, ziehe ich mich auch wieder aus und verschwinde in der Dusche. Wann habe ich das letzte Mal geduscht? Es fühlt sich so an, als wären Jahre vergangen.

Nachdem ich aus der Dusche gehe, merke ich, dass kein Handtuch im Bad hängt. Warum verdammt ist im Bad kein Handtuch? Dort gehören die doch hin. Also gehe ich aus dem Bad raus und suche in meinem Zimmer nach einem Handtuch. „Yoongi?", höre ich aus der Ecke meines Zimmers und ich drehe mich um. Jimin schaut mich verschlafen an und starrt auf meinen Arsch.
„Von wegen ich darf deinen geilen Arsch niemals zu Gesicht bekommen", sagt er mit einem schelmischem grinsen im Gesicht. Wo hat der kleine denn jetzt schon wieder so viel selbstvertrauen her genommen?

Nachdem ich mit allem fertig war und Jimin ebenfalls duschen war, sind wir runter gegangen um zu frühstücken. Ich habe nichts besonderes gemacht, hab nur schnell Spiegelei gemacht und damit waren wir glücklich. Wir beide wussten nicht was wir heute machen werde, deswegen haben wir uns dazu entschlossen, heute einfach einen Netflix-Tag zu machen. Und das taten wir auch.

Wir haben viel erzählt, ich habe viel über ihn erfahren. Er lebt mit seinen Eltern ziemlich friedlich zusammen, wollte eigentlich kein Basketball weiter machen, aber sein Vater bestand darauf.
Ich habe ihn auch ein wenig von mir erzählt, aber nicht so viel wie er von sich. Eigentlich ist er doch nicht so schlimm, wie ich dachte. Er ist ein guter Zuhörer und spricht nicht einfach in Sätze rein, denn so was kann ich überhaupt nicht leiden.

Später am Abend, wurde Jimin leicht müde und lehnte sich an mich. Ich hätte jetzt jeden anderen weggestoßen, doch bei Jimin fällt mir das irgendwie schwer. Deswegen lass ich ihn einfach so liegen und lege einen Arm um ihn, worauf er nur einen zufriedenen Seufzer entlässt.

Er ist schnell eingeschlafen und bevor ich aufstehen konnte, fielen mir meine Augen zu.

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25.03.2018

Lay the RulesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt