10 - Yoongi

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Yoongi

Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal mit Jimin schlafen werde. Wer denn aber auch?
Immerhin haben wir uns gehasst. Ok, was heißt haben? Wir hassen uns immer noch. Oder?
Ich finde es schon ziemlich lustig, dass Jimin mal nicht den Boss raus hängen lässt. Wie hilflos und schmerzerfüllt er sich von mir tragen lässt. Ich trage ihn aber auch nur, weil ich weiß was für Schmerzen das sind. Und niemand wird jemals erfahren wieso..

„Wo bringst du mich hin?", zischt Jimin auf meinem Rücken immer noch so schmerzefüllt.
„Zu mir, so kann ich dich ja nicht nach Hause lassen, was sollen denn deine Eltern von mir denken? Das dein neuer Trainer dich zu hart dran genommen hat?", lache ich und bekomme einen kleinen Klaps von ihm auf den Hinterkopf. „Du hast mich doch zu hart dran genommen! Das war mein erstes Mal verdammt, da dürfen meine Eltern ruhig sehen, was für ein böser Trainer du bist!",versucht er ernst zu sagen, aber muss zwischen durch immer mal kichern.
Bei mir zu Hause angekommen, lasse ich ihn runter und ziehe meine Schuhe aus. Jimin scheint sich sehr für mein Haus zu interessieren, denn kaum hat er einen Punkt gefunden wo es ihm nicht schmerzt, schon schaut er sich den Flur, der mit vielen Bildern ausgestattet ist, ganz genau an.
„Ist mein Haus so interessant?", frage ich belustigt, worauf er nicht antwortet und einfach weiter vor sich hin starrt.
„Jimin, ich hol dir Schmerztabletten, setzt sich da drüben irgendwo hin, wenn's geht.", sage ich letztendlich nach einer Weile schweigen, worauf er nickt.

Ich gehe in mein Zimmer und hole aus meiner Schublade eine Packung angefangender Schmerztabletten heraus. Das ist die letzte Tablette die ich habe, da kann er von Glück reden, dass ich heute so gnädig bin. Warum weiß ich selber nicht, aber irgendwie gefällt mir das Nett sein ein bisschen. Kurz bevor ich aus meinem Zimmer wieder raus gehe, beschließe ich noch schnell meine Joint's zu verstecken, ein Theater mit Jimin kann ich mir heute echt ersparen. Warum ich Drogen nehme ist egal, das will niemand wissen und wird auch niemals jemand wissen.

Unten angekommen, sehe ich Jimin im Wohnzimmer. Er sitzt zwar nicht, aber er war brav und ist ruhig geblieben. Hier in dem Haus sieht es ja nicht gerade nett aus, deswegen verwundert mich es, dass Jimin immer noch nichts gefragt hat. Keine dummen Fragen wie „Warum sieht das hier aus wie im Knast?", oder „Warum sind hier Waffen an der Wand". Das ist die erste Person die einfach nur ruhig da steht und sich alles anschaut. Vielleicht ist er ja doch nicht ganz so schlimm wie ich dachte.

„Hier, deine Tablette.", sage ich, als ich ihn eine Weile beobachtet hatte und er zuckt ein wenig zusammen. Ich gehe auf ihn zu und halte ihm die Tablette hin, die er dankend annimmt. Schnell hole ich noch ein Glas Wasser aus der Küche, womit er die Tablette schnell runter schlucken konnte. Noch immer hat er nichts gesagt, zischt nur noch manchmal wegen der Schmerzen.
Ehrlich gesagt verstehe ich die Gesamtsituation gerade nicht. Jimin in meinem Haus und er lässt keine dummen Kommentare ab? Merkwürdig.

jeonlilly hat eine tolle Idee eingebracht
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19.03.2018

Lay the RulesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt