Kapitel 6

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Mein Wecker klingelt pünktlich um 6:00 Uhr morgens, leider. Heute ist mein erster Schultag an der Safety traine School of Seoul. Die Schule ist brandneu und es gibt erst eine Weltweit. Die Schule ist zu vergleichen mit dem Militärdienst und einer Ausbildung um bei der Polizei arbeiten zu können. Ich habe mich schon sehr früh dort beworben, weshalb ich auch einen der wenigen Plätze dort bekommen habe. Im Ganzen sind soweit ich weiss nur 200 Plätze zu vergeben gewesen.

Nach dem duschen stehe ich nun vor meinem Kleiderschrank, und das schon über 5 Minuten. An der STSS herrscht keine Schuluniformtragpflicht, nicht so wie es in anderen koreanischen Schulen üblich ist. Darüber bin ich total froh, schliesslich habe ich 18 Jahre lang nie irgendwo eine Uniform tragen müssen, geschweige dann so eine, meiner Meinung nach sehr kindliche Schuluniform. Da ich mittlerweile nicht mehr viel Zeit habe beschliesse ich einfach mein Standartoutfit, welches aus einer schwarzen Ripped-Jeans und einem weissen Shirt besteht, anzuziehen. Dazu ziehe ich noch meine silberne Armbanduhr an und bringe meine Ohrringe an.

Das mit den Ohrringen dauert schon eine Weile, weil mir beim rechten Ohr das kleine Schräubchen runtergefallen ist. Tollpatschig muss man sein.

Jetzt heisst es nur noch schminken und frühstücken, obwohl, so wie es aussieht kann ich das Frühstück streichen, wenn ich nicht unbedingt an meinem ersten Tag zu spät kommen möchte.

Völlig fertig nach dem ganzen Stress sitze ich nun hier in der U-Bahn, welche mich fast direkt vor die Schule bringen soll. Neben mir sitzt irgendein alter Herr mit enormem Mundgeruch, ich respektiere die ältere Generation ja wirklich, aber manchmal ist es wirklich sehr fragwürdig. Endlich hält die U-Bahn an der richtigen Station, und ich steige aus. Mit einem leisen Seufzer atme ich die Luft ausserhalb der U-Bahn ein. Nicht das die jetzt besonders frisch wäre, im Gegenteil, Seoul ist schliesslich eine Millionenstadt, aber sie ist immerhin besser als der Gestank des Mundgeruches des alten Herrn von vorhin. Suchend lasse ich meinen Blick über die Umgebung schweifen, und finde auch ziemlich schnell den Eingang der STSS. Ein leicht mulmiges Gefühl macht sich in mir breit, als ich sehe wie viele junge Männer und vereinzelt auch Frauen hinter dem Eingangstor verschwinden. Meine Unsicherheit möchte ich mir jedoch nicht anmerken lassen, und laufe mit entschlossenen Schritten in Richtung Eingangstor. Kurz vor dem Tor werde ich jedoch von einer bekannte Stimme die meinen Namen ruft gestoppt. "Hey Tae, was machst du denn hier?" Begrüsse ich die bekannte Stimme die meinen Namen gerufen hat.

"Das gleiche könnte ich dich fragen", entgegnet er meine Frage. "Ich gehe auf sie STSS", antworte ich ihm. "Oha auch", ruft Tae aus. "Wieso auch, gehst du auch dorthin." Leicht irritiert schaue ich ihn an. "Ja, wir alle gehen dahin." Total begeistert schaut er mich an. Perplex blicke ich ihn an, ich habe mit allem gerechnet, doch nicht mit dem.

"Irgendwie beruhigt mich das jetzt, ich dachte schon ich kenne niemanden an der Schule." Meine ich zu Taehyung. "Ja, und dann lernst du endlich Yoongi Hyung kennen." Alles klar, denke ich nur, dieser Yoongi muss ja wirklich etwas Besonderes sein. Ob ich ihn wohl mögen werde? "Komm gehen wir rein", unterbricht Taehyung meine Gedanken.

Drinnen trafen wir noch Jimin und Luhan, und jetzt stehe ich hier und schaue zu wie die anderen diesen Yoongi begrüssen. Bis jetzt hat mir keiner so richtig beachten geschenkt, doch jetzt drehe sich plötzlich alle zu mir um, und dieser Yoongi kommt auf mich zu. Jetzt wo ich endlich Yoongis gesamtes Gesicht sehen kann, verstehe ich plötzlich total warum er für Taehyung so besonders ist. Obwohl, ich denke nicht das Tae mit besonders dieses besonders welches ich jetzt gerade meine meint. Schon von weitem sind mir Yoongis dünne Beine aufgefallen doch jetzt von nahem ist er wirklich ein Fall für sich. Seine Haut ist komplett rein und fast schneeweiss, soweit ich das aufgrund seines leichten Ausschnitts beurteilen kann. Mein Blick wandert über seine breiten Schultern hoch zu seinem Gesicht.

Mit meinem Blick scanne ich jeden Zentimeter seines Gesichts ab, wobei mein Blick bei seinen schön geformten Lippen kurz hängenbleibt. Schlussendlich bleibt mein Blick bei seinem Dunkeln, fast schon katzenhaft wirkenden Augen, welche mich interessiert mustern stehen. Ein kaltes Lächeln ziert seine Lippen, so abweisend und doch so anziehend. "Du bist also Jungkook, ich habe schon viel von dir gehört." Bei seiner rauen Stimme welche mich aus meinen Gedanken reisst, muss ich kurz schlucken. "Ja, Ja der bin ich." Stottere ich verunsichert herum. "Okay hey, ich bin Yoongi." "Ja ich weiss, hey."

Mittlerweile habe ich mein Gestotter wieder unter Kontrolle. Da wir uns langsam in unsere Klassenzimmer bewegen sollten beschliessen wir uns alle in Bewegung zu setzten und unser Klassenzimmer zu suchen. Ich bin zusammen mit Tae und Yoongi in einer Klasse, die anderen in einer anderen. Ich weiss nicht so genau ob ich mich jetzt darüber freuen soll das Yoongi mit mir in der einer Klasse ist oder nicht. Der Typ verunsichert mich jedenfalls alleine mit seiner Anwesenheit schon, ob ich mich dann noch gut konzentrieren kann.

Mittlerweile haben wir drei unser Klassenzimmer gefunden und begeben uns hinein. Die meisten Schüler sitzen schon dort, nur der Lehrer fehlt noch. Da nur noch ein 3 er Pult in der hintersten Reihe frei ist, müssen wir uns wohl dahin setzten. Kurze Zeit später, nachdem wir uns hingesetzt haben kommt auch schon unser Lehrer. Der Typ scheint auf den ersten Blick sehr sympathisch.

Ich hoffe nur das ich die gleiche Meinung auch noch nach der Stunde habe.

"Endlich Mittagspause", seufze ich genervt. Der Lehrer ist ja wirklich ganz so wie sein erster Eindruck der er bei mir hinterliess, aber Theoriestunden sind immer langweilig, wer kennt es nicht. Am Nachmittag haben wir jedoch das erste praktische Training, ich freue mich schon sehr darauf. Was genau mich dort erwarten wird weiss ich nicht. Laut den Gründern der Schule, welche auch das Training entwickelt haben, soll es sehr anstrengend und teilweise auch gefährlich sein. Ob dies stimmt werden wir ja sehen. Und falls es stimmt, ich trainiere seit 5 Jahren regelmässig, ich sollte also gewappnet sein.

Don't leave me (YOONKOOK)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt