Namjoon pov.
Endlich durfte ich nach fast einer Woche das Krankenhaus verlassen. Ich hasse Krankenhäuser und die Tatsache, das Hoseok mich jede freie Minute besucht hatte, machte es nicht wirklich besser.
Selbst in solchen Situationen lässt er mich nicht mal für eine Sekunde in Ruhe. Schon irgendwie niedlich und faszinierend. Die andere Zeit, wo er nicht bei mir war, ging mir immer wieder die gleiche Sache durch den Kopf.
Ich war mir sicher, das es da etwas gegeben hatte, was mich beschützt hat. Auch die Ärzte redeten von einem Schutzengel, aber sowas gibt es doch nicht. Oder?
Das war eine Frage, welche ich mir die ganze Zeit über stellte. Wenn ich drüber nachdenke was man mir zu meiner Situation gesagt hatte und wie meine Chancen gewesen wäre, grenzt das wirklich an ein Wunder. Und Engel sind doch sowas wie Wunder, oder?
Aus dem Krankenhaus entlassen, rief ich sofort bei meiner neuen Arbeit an, um zu fragen, wann ich wieder anfangen könnte.
Doch das Telefonat verlief ganz anders, als ich es mir erdachte hatte. Da ich noch in einer Probezeit war, hatten sie mich fristlos gekündigt. Wütend schmiss ich nach dem Telefonat mein Handy durch den Raum.
Verzweifelt sackte ich auf den Boden zusammen. Wie soll ich so jemals die Schulden und meine Wohnung bezahlen? Ich bereute es ein wenig, die Familie gerettet zu haben. Mit dem Beschützen anderer, habe ich mich noch tiefer ins Verderben geritten. Für sowas habe ich ein echt gutes Händchen. Bei Hoseok war es damals ähnlich.
Er war der Grund dafür, dass ich meinen Job und meine Wohnung verloren habe und zudem einen hohen Schuldenberg hatte.
Eigentlich sollte ich nur den Firmenwagen meines Chefs abholen, wobei mir ein Junge aufgefallen ist, welcher am Ertrinken war. Ohne zu zögern hielt ich sofort an und eilte diesem zur Hilfe. Ich wollte ihn eigentlich mit dem Auto direkt ins Krankenhaus fahren, aber als ich zu diesem zurückgehen wollte, war es nicht mehr da. Man hatte es geklaut und natürlich musste ich dafür die Verantwortung übernehmen.
Das bedeutete für mich die Kündigung und auch Meine Wohnung musste ich aufgeben. Den Wagen musste ich ebenfalls abbezahlen, wobei mir Hoseok dann aber half, der mir seitdem nicht mehr von der Seite weicht.
Eigentlich hatte ich gedacht ihn nie wiederzusehen. Immerhin kannte ich ihn nicht und er mich ja auch nicht. Aber irgendwie hat er meine Adresse herausgefunden und stand eines Tages bei mir vor der Haustür.
Seitdem sind wir ziemlich gute, wenn nicht sogar beste Freunde geworden, wobei er zur Zeit mein einziger Halt ist.
Aber von Liebe und Luft allein kann ich nicht Leben. Deswegen musste ich mich um einen neuen Job bemühen.
Auch Tage später verlief meine Suche erfolglos. Egal wo ich mich bewarb, entweder war ich überqualifiziert oder man hatte keine Stelle frei. Es ist wie verhext. Nix läuft mehr gut, seit ich damals Hoseok das Leben gerettet habe.
Ich habe doch niemanden etwas böses getan. Also warum tut man mir das an?
Die Welt ist ein ungerechter Ort. Das wurde mir schon in jungen Jahren bewusst. Aber das es einen so stark treffen kann, erstaunt mich doch immer wieder. Wenn es sowas wie Karma geben würde, dann wäre sicher, das meins mehr als nur voll ist. Immerhin habe ich mehreren Menschen das Leben gerettet und bisher nur Schlechtes zurückbekommen.
Ein seltsames Verständnis für Gerechtigkeit, findest du nicht, Gott?
Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt an diesen glaube. Vielleicht, weil ich sonst nichts habe oder weil meine Mutter es immer tat. Es gab auch Situationen, da glaubte ich nicht an ihn oder wollte es zumindestens nicht. Aber irgendwie kam ich doch immer wieder auf ihn zurück.
Auch jetzt wieder betete ich, das mein Leben wenigestens ein Mal was Gutes mitsich bringen soll. Wenigstens ein einziges Mal möchte ich auch Glück erleben. Wenn ich schon nicht meine Eltern und meinen damals besten Freund behalten durfte, dann wenigstens mein eigenes Leben.
Das war das einzige was ich mir wünschte. Ein normales Leben, wie es so viele andere Menschen auch führen. Warum ist mir das bloß nicht gegönnt?
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Deadly Sins //Namjin
FanfictionSchon lange bin ich bei dir, durfte mich dir nie zeigen. Doch nun ist der Moment gekommen, an dem ich gezwungen war dies zu tun. Verzeih mir Gott. Sad - Ranking 407 ☆·°.· ·.°·☆ ☆·°.· ·.°·☆ ☆·°.· ·.°·☆ Hier ist mein Schreibstil noch ziemlich... Naja...