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Sie hielten ihn fest und zerrten ihn weg.

Wieder stand ich mit ausgebreiteten Flügeln vor dem Spiegel, bereit dazu, jeden Moment einzuschreiten. Und egal was es mich kosten würde, niemals würde ich zulassen, dass ihm etwas zustößt.

Schon oft habe ich gehört, dass man sich bevor man einen Krieg anfängt, genau bewusst sein sollte, für was man eigentlich kämpft. Und das war es mir.

Auch wenn es verboten ist, wusste ich, das es Liebe ist, was ich für ihn empfinde.

Und wenn Liebe ein Kampf ist, soll es mir Recht sein, in diesem zu sterben.

Sollte ich das doch überleben, ist es mir auch egal, ob ich jemals wieder in den Himmel zurück dürfte. Mein Dasein als Engel, meine Loyalität zu Gott, meine Gefühle und Gedanken, mein "Leben". Alles würde ich ohne zu zögern für ihn aufgeben.

In der kurzen Zeit, war er das Wichtigste für mich existierende geworden. Es gab nichts und niemanden, den ich mehr beschützen und glücklich sehen wollte als ihn.

Für mich gab es keine Konsequenzen, denn in meinen Augen, mache ich nichts falsch.

In Gedanken hatte ich damit schon abgeschlossen. Sollte es gleich soweit sein, dass ich einschreiten muss, kann ich dies mit gutem Gewissen machen.

Natürlich hoffte ich aber, dass ich das nicht müsste. Ein bisschen hatte ich schon Angst davor zu sterben. Aber nur, weil ich mich um seine Zukunft Sorge. Ich könnte ihn dann nicht mehr beschützen und für seine Sicherheit garantieren.

Meine Hoffnung wurde allerdings zerstört. Ich sah wie das Gespräch immer aggressiver verlief. Und als ich bemerkte, dass der eine ungesehen ein Messer zückte, war es für mich soweit.

Mit einem Satz, überquerte ich die Grenze zwischen Himmel und Erde. So schnell ich konnte machte ich mich auf den Weg zu Namjoon.

Fast direkt bei ihnen, landete ich und ging langsam auf sie zu. Mein Leuchten erlosch, mit der Berührung der Erde. Ich traute meinen Augen nicht. Sie beide hatten ihn an die Wand gedrückt wobei der eine ihm das Messer von eben an den Hals hielt.

Ich konnte die Panik in Namjoons Augen sehen. Allerdings wusste ich nicht, ob ich diese ausgelöst hatte, oder seine Angreifer. Der Situation entsprechend, ging ich von Letzterem aus.

In der Hoffnung ihn zu beruhigen, erhob ich meine Stimme.

,,Namjoon? Keine Angst, gleich ist alles vorbei."

Nachdem ich diesen Satz ausgesprochen hatte, fing der eine direkt damit an, mich beschimpfend anzubrüllen.

X1: ,,Verschwinde du Monster!"

Monster...

X2: ,,Was ist das für ein hässliches Viech?"

Hässliches Viech...

X1: ,,Keine Ahnung man! Woher soll ich denn wissen was das für ein Ding ist!!"

Ding...

X2: ,,Mach das es weggeht!"

Es...

Obwohl ich es nicht gedacht hätte, tat es verdammt weh sowas zu hören. Ich bin kein Monster und auch, bin ich nicht hässlich.

Aber das war jetzt auch egal, ich hatte nicht viel Zeit und musste mich deswegen damit beeilen, beide von ihm zu entfernen.

,,Es wäre besser für euch, wenn ihr verschwindet."

X1: ,,Einen Scheiß werden wir tun. Was glaubst du wer oder was du bist hm?!"

,,Wenn ihr nicht verschwindet, werde ich euer Tod sein."

X1: ,,Der hässliche Typ spinnt doch. Was stimmt denn mit dir nicht!"

Dem ohne Messer war die Panik immer mehr ins Gesicht geschrieben und als ich einen Schritt auf ihn zumachte, zückte er zitternd eine Pistole, welche er direkt auf mich gezielt hielt.

X2: ,,STOPP!! Keinen Schritt weiter! Verstanden?!"

Jetzt musste ich aufpassen. Wenn er mich erschießen würde, könnte ich Namjoon nicht retten und dann wäre alles vorbei.

,,Leg das Ding weg."

X2: ,,Nein man! Sonst geht's dir noch gut oder was?!"

Bedrohlich wirkend, ging ich weiter auf ihn zu, wobei der andere einen großen Satz nach vorne machte und mir dabei sein Messer in die Seite rammte. Damit hatte ich irgendwie überhaupt nicht gerechnet. Durch die Pistole die mein Gegenüber hatte, war mir das Messer total entfallen, was sich als riesen Fehler herausgestellt hatte.

Ich brach zusammen, woraufhin sich der zweite so sehr erschreckte, das er direkt anfing zu schießen. Drei Mal traf er mich an der Schulter und ein Schuss streifte meinen Hals. Kraftlos, fiel ich zur Seite und konnte mich nicht mehr bewegen.

Ich war zu leichtsinnig. Namjoon, verzeih mir.

Deadly Sins //NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt