2

677 40 3
                                    

,,Macht es euch gemütlich, das wird eine dreieinhalb stündige Fahrt." meint Mason bevor er sich hinter das Steuer setzt und wartet, bis wir in den Van steigen.

,,Cat...macht es dir was aus, mit Ava vorn zu sitzen, damit deine Mutter und ich hinten sitzen können um noch etwas zu schlafen? Das Baby bei uns im vorderen Teil des Flugzeuges hat uns einfach nicht zur ruhe kommen lassen."

,,Klar Dad, kein Pro-"

,,Ich sitze neben Mason!" schreit auf einmal Ava neben mir, was mich sofort zusammenzucken lässt. Mom wirft ihr noch einen strengen Blick zu, doch meine Schwester sitzt schon fast im Wagen und knallt mir vor der Nase die Tür zu. Na toll! Jetzt muss ich auch noch mit einer durchgeknallten Schwester,  die den Cowboy anhimmelt als wäre er ein sonst noch so berühmter Hollywoodstar und einem Typen der Howdy! zur Begrüßung sagt eine dreieinhalb stündige Fahrt überleben. Ich stöhne genervt auf und setze mich schließlich neben Ava, die auf einmal zum Autoexperten geworden ist.

,,Wow..und was für einen Motor hat der noch gleich?" fragt sie und hat dabei schon ihre Hand an seinem Arm. Ich beobachte Mason und muss mir ein grinsen verkneifen als er eine Augenbraue hebt, seinen Arm Ava entzieht und sagt ,,Keine Ahnung, ich habe nicht so viel Ahnung von Autos.". Ihr Blick ist unbezahlbar! 

Nach einer Stunde fahrt weiß Mason jetzt so ziemlich alles über Ava: wer sind ihr besten Freundinnen, auf was sie sich hier freut und was sie schon jetzt hier hasst, dass sie Vegetarierin ist, nicht reiten kann und Ungeziefer nicht leiden kann.

,,Na da ist das ja hier der perfekte Ort für dich." antwortet Mason nachdem sie ihm über eine Stunde das Ohr abgekaut hat. Unsere Eltern sind schon längst auf der Rückbank eingeschlafen. Ich bin echt beeindruckt, denn er hat die ganze Zeit über ruhig zugehört und sie nicht einmal unterbrochen. Natürlich merkt Ava den amüsierten Unterton in Mason Stimme nicht und lächelt ihn nur zuckersüß an. 

Ja...mit ihrem Lächeln könnte Ava Berge versetzen. Sie ist eine Weltschönheit, wie meine Freunde immer behaupteten. Lange Beine, schlanke Figur, braune, glänzende Haare und natürlich ihr strahlendes Lächeln. Ich bin das genaue Gegenteil. Ich habe keine braune, perfekte Haare und ich habe auch keine Modellmaße. Ich habe einen blonden Lockenkopf. Ich bin nicht dick oder mollig...ich bin nur nicht so ausgehungert wie meine Schwester. Leider habe ich nicht die langen Beine meiner Mutter geerbt aber das ist auch nicht schlimm. Klein aber fein sagt mein Vater immer, wenn mich meine Schwester mal wieder mit ihrer Größe aufzieht.

,,Und was machst du so?" fragt mich Mason und unterbricht somit meine Gedanken. Sofort bricht mir der schweiß aus und ich blicke aus dem geöffneten Fenster um mein Gesicht zu verbergen.

,,Highschool." antworte ich nur knapp. Ich bin vorsichtig, fast schon paranoid, was Jungs in meinem Alter angeht.

,,Und du? Was machst du so? Wie alt bist du?" fragt Ava an Mason gerichtet und auf einmal bin ich froh, dass meine Schwester so viel redet und die Aufmerksamkeit wieder auf sich zieht.

,,Ich bin 20 und arbeite auf der Ranch eures Großvaters, dafür dass er mich in einer kleinen Hütte  auf seinem Land wohnen lässt. Meine Eltern sind nach New York gezogen aber mir gefällt es eben auf dem Land besser. Ich verdiene nicht schlecht und habe hier meinen Kumpel Aiden, der für mich wie ein Bruder ist und den ich niemals verlassen würde...für kein Geld der Welt."

,,Das klingt toll! Du bist so unabhängig. Unternimmst du viel mit Aiden?". Wow! Ich hätte nicht gedacht, dass meine Schwester wirklich so an seinen Lippen hängt!

,,Ich mache das mit ihm was geht. Er sitzt im Rollstuhl und ist ab der Hüfte gelähmt."

,,Das tut mir Leid." getraue ich mich in das Gespräch einzuwerfen und Mason wendet den Blick von der Straße und lächelt mich kurz traurig an.

Nach 3 Stunden fahrt (wir kamen gut durch den Verkehr durch) biegt Mason auf eine Schotterpiste und ich weiß. dass das die Auffahrt zu der Ranch meines Grandpas ist. Als der Van zum stehen kommt und die Staubwolken die das Auto aufgewirbelt hat sich verziehen bietet sich uns ein fantastischer Anblick. Das Haus meines Grandpas auf einem grünen Hügel und wie ein Stern gehen fünf Wege von dem Haus ab. Zu Ställen, einem Lagerhaus, einem kleineren Häuschen von dem ich vermute das es Masons ist und zu verschiedenen Koppeln und Weiden für Rinder und Pferde. Es ist der atemberaubend schön und für einen Moment ist es so als hätte es die schlimmen Ereignisse nie gegeben.


Denn mein Herz ist DeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt