Patrick und der Zauberer |Kürbistumor

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[Paluten×GermanLet'sPlay]
|1920er AU|

Die Plakate säumten die ganze Stadt. Machten neugierig auf die Vorstellung des großartigen Manuel L. Jackson. Auch Patrick bemerkte die vielen Flugblätter, er müsste blind und taub sein um sie nicht zu bemerken. Sie waren zur Zeit das einzige Thema in der kleinen Stadt. Alle sprachen über die Zaubershow, den Zauberer mit der Maske, dessen wahres Gesicht man nicht kannte.

Der Abend war gekommen. Die einzige Vorstellung, auf den die Stadt schon die ganze Woche gewartet hatte. Natürlich war der Saal ausverkauft. Patrick hatte einen der billigen Stehplätze ergattern können, für einen besseren Platz hatte er kein Geld, was kein Wunder war, da er nur als Kellner in einem kleinen Cafè arbeitete.

Das Publikum wurde mit voranschreitender Zeit immer unruhiger, da nichts passierte. Eine leichte Verunsicherung und Nervösität machte sich breit und ließ die innere Spannung eines jeden steigen.
Er weiß, was er tut... dachte sich der junge Kellner. Sein Herz klopfte zunehmend schneller, je länger der Zauberkünstler auf sich warten ließ.

Es war bereits zehn nach halb neun - die Show sollte um acht starten - als alles plötzlich ganz schnell ging. Der Zauberer betrat die Bühne und es brach tosender Applaus aus. Manuel L. Jackson betrat mit wehendem Mantel die Bühne. Der Zylinder saß tief in seiner Stirn, eine weiße Maske, unter der giftgrüne Augen hervorblitzten, reflektieren das Licht des Saals. Auf die Maske war ein fast schon groteskes Grinsen geschnitzt, welches Patrick Schauer über den Rücken jagte.

Still stand er da und das Publikum verstummte wieder, unsicher was nun passieren würde. Der Zauberer schaute still über seine Zuschauer, keiner konnte erkennen, was in ihm vorging. Die Leute fingen an leise zu tuscheln, so hatten sie sich die Vorstellung nicht erdacht. Es wurde zunehmend unruhiger, bis es einem Mann schließlich zu viel zu werden schien.
"Guten Abend!", rief er laut, was für einiges Gelächter sorgte. Es amüsierte die Leute, dass dem Zauberkünstler so die Show gestohlen wurde.

Doch Manuel L. Jackson schien das nicht zu interessieren. Mit milder Intresse schaute er den Mann an, bevor er langsam seinen Zylinder vom Kopf nahm und sich absurd tief verbeugte. Das Gelächter des Publikums wurde lauter.
Patrick stand als stiller Gast zwischen all den Menschen, wie paralysiert von der Erscheinung des Künstlers.

In aller Ruhe richtet sich Manuel wieder auf, setzte sich den Zylinder wieder genauso schief in die Stirn und sprach mit ruhiger Stimme:
"Wie ich sehe, habe ich es hier mit einem recht lebhaften Publikum zu tun. Nun gut. Da wird es mir sicher nicht schwerfallen ein paar zu finden, die mir assistieren helfen." Man konnte in seiner Stimme ein breites Grinsen heraus hören. Automatisch brachte es auch Patrick zum Grinsen.

"Wollen Sie nicht gleich als erster ihr Talent als fähiger Assistent beweisen?" Manuel machte eine einladene Geste. Der Mann erhob sich zögernd, nicht sicher was folgen sollte.
"Nur keine falsche Scheu." Mit unsicheren Schritten trat er zur Bühne, wahrscheinlich bitter bereuend, das Wort erhoben zu haben.

"Schauen Sie mir fest in die Augen. Sagen Sie, haben sie schon mal etwas getan, was Sie wollten? Oder gar getan, was Sie nicht wollten? Was nicht Sie wollten? Es müsste doch einfach sein, sich einfach mal fallen zu lassen und mal nicht den großen Macker zu markieren? Wollen Sie zum Beispiel jetzt unserem lieben Publikum hier die Zunge zeigen?" Ein hinterhältiger Unterton schlich sich in die Stimme des Zauberers. Der Mann vor ihm war wie zu Stein erstarrt und haucht ein leises verunsichertes: "Nein..."

"Das glaube ich weniger. Ehe ich bis drei gezählt hab, werden Sie sich zu den Zuschauern gedreht haben und ihnen die Zunge rausstrecken. "
Manuel L. Jackson holte eine Reitpeitsche aus seinem linken Ärmel.
"Eins.", rief er mit leiser Stimme und ließ die Peitsche durch die Luft schnalzen.

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