ℜ𝔞𝔦𝔫

589 17 0
                                    

bøjet - i need u

•126th September, 2016 if the streets could talk they'd tell a story or two

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


1
26th September, 2016
if the streets could talk they'd tell a story or two






Ein Anfang ist nie leicht.

Der erste Schritt. Das erste Wort.

Menschen fürchten sich so sehr vor dem Ende, dass sie die Furcht des Anfangs kaum bemerken, und vollkommen ausblenden, dass der Anfang das eigentliche Ende ist.
Von dem ersten Atemzug an, dem ersten Zwinkern, beginnen wir, zu sterben.
Also könnte man sagen, unser Anfang ist unser Ende.

Mein Anfang lag eingeschlossen in vier Wänden, drei Schränken und einem duzend Büchern, und eigentlich dachte ich, dieser Anfang wäre mein Ende. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass nach einem Ende ein weiterer Anfang folgen könnte.
Eigentlich.

Ich habe nie verstanden, warum ich das Geräusch von Regen so liebte, dieses ungleichmäßige Prasseln an meinem Dachfenster.
Noch weniger verstand ich, warum ich den Geruch von frisch gemähtem Gras und Zigarettenrauch anziehender fand, als den dieser erdrückenden, überteuerten Männerparfüms, die all die Jungs immer auftrugen, um den hübschen Mädchen ihr Hirn zu vernebeln.
Ich verstand mich selber kaum.

Ich verfolgte mit meinen Augen einige Regentropfen, die auf mein Dachfenster prasselten und langsam die Scheibe hinunter rutschten, und stellte mir ein Wettrennen zwischen ihnen vor.

Holz. Ich lag auf meinem Boden, die Arme weit ausgestreckt und die Beine angewinkelt, beobachtete die weinenden Wolken und lauschte leise der Musik meiner zerkratzten Platten, die mein Plattenspieler zaghaft abspielte, wie ich plötzlich eine Tür unten quietschen hörte.
Es gab nicht viele Türen in diesem alten Farmhaus, und jede quietschte, da dieses Haus älter war als die Erfindung von Taschenbüchern.
Aber nur eine Tür quietschte so wie diese.
Die Eingangstür.

Augenblicklich hob der große Wollkneul, den man im normalen Sprachgebrauch als Hund bezeichnen würde, seinen Kopf hoch, und schaute mit aufgestellten Ohren zu meiner mit Postern plakatierten Zimmertür, als würde gleich ein Einbrecher zur Tür reinstürzen, vor dem mich der nicht wirklich gefährlich aussehende Wollkneull beschützen müsste.
Aber leider war mein Leben weder aufregend noch gefährlich, weshalb niemand die Treppen zu meinem Zimmer hochstürmte. Jeder vernünftige Einbrecher, der was von sich halten würde, hätte sofort erkannt, dass es in dieser Bruchbude nichts zu holen gab, außer vielleicht ein paar alte Teppiche.

Der Einzige, der außer mir einen rostigen, alten Schlüssel zu dieser fürchterlichen Eingangstür hatte, war mein Vater, also musste ich gar nicht gucken, wer da gerade unten den alten Röhrenfernseher angeschaltet hatte.

ɾυɳαɯαყ • thomas brodie sangster Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt