𝔱𝔥𝔬𝔪𝔞𝔰, 𝔭𝔱 2

269 16 5
                                    

🌧soko - we might be dead by tomorrow 🌧

•›i can't go on wasting my timeadding scars to my heart'cause all I hear isi'm not ready now‹7Die Tränen kamen, als ich unter der Dusche stand

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


›i can't go on wasting my time
adding scars to my heart
'cause all I hear is
i'm not ready now‹
7
Die Tränen kamen, als ich unter der Dusche stand.

Die letzten Tage war ich so unfassbar glücklich, dass ich meine Situation kaum begreifen konnte.
Doch dann, wo mir das kalte Wasser den Rücken runterfloss und sich der graue, dünne Schatten meiner selbst im Spiegelbild abzeichnete, begriff ich es.

Und mir wurde von einem Moment auf den nächsten bewusst, wieviel ich auf einmal zu verlieren hatte.

Alles. Alles was mir lieb war, ist innerhalb von wenigen Tagen in mein Leben getreten - und mir war bewusst, dass sich all diese Liebe innerhalb von wenigen Tagen wieder entfernen könnte.

Ich zog mir einen riesigen Pullover und eine Leggings an, die meine Beine doppelt so dünn erscheinen ließ, wie sie sowieso schon waren.
Luna lag schnarchend auf dem großen Doppelbett, und jagte vermutlich gerade schon einer Katze in ihren nächsten Träumen hinterher.

Tränen hörten gar nicht mehr auf, aus meinen Augen zu laufen.
Wie ein Wasserfall.
Mein Gesicht war so nass, wie als hätte ich im stärksten Tsunami gestanden.
Ich gab nicht einmal ein Geräusch von mir.

Also schaltete ich den Fernseher ein, in der Hoffnung, meine stummen Tränen mit dämlichem Fernsehprogramm unterdrücken zu können.
Aber weder schnulzige Filme, noch Nachrichten, nicht einmal niedliche Kindersendungen konnten meine Stimmung heben.

Was ist, wenn mein Vater doch nach mir suchte?

Ich beschloss, mich auf den Balkon zu setzen.

Kurz raubte mir die Aussicht den Atem.
Wieder.
Der Ausblick fing halb London ein.
Die Strassenlichter spiegelten sich in den dunklen Wolken, die Sonne war bereits untergegangen und all die bewegenden Lichter der Autos zogen lange, bunte Linien hinter sich her, und malten damit ihr eigenes, ganz persönliches Bild.

Das Klacken eines Feuerzeugs ließ mich aufschrecken.

„Gray", sagte er, mit der Zigarette zwischen den Lippen.
„Sangster", schniefte ich, kaum hörbar.
Er stand auf dem Balkon rechts von mir, und ich konnte nur ganz schwach die Silhouette seines Körpers erkennen.
Kurz schwieg er, dann lehnte er sich an das Geländer.
„Es ist wundervoll, nicht war?"
Ich nickte, statt etwas zu sagen, und rieb mir noch einmal unbemerkt über die Augen.
„Gott, April, hast du etwa geweint?"
Ach fuck.
„Nein-ja, ich, also-"
Weiter kam ich nicht.
„Nein, nein Thomas, lass das, nein-", und da war er schon über das Geländer geklettert, hatte sich zu meinem Balkon rübergezogen und sich neben mich gesetzt, immer noch die Zigarette im Mundwinkel.

Er grinste.
Und er sah mich die ganze Zeit an, das konnte ich spüren.
Aber er sagte nichts.

Wind erzeugte kleine Wellen auf seinem weißen Shirt, und er nahm meine Hand und ich zitterte, weil mir so kalt war, aber seine Hände waren so verdammt warm, wie als wäre er eine laufende Heizung.

ɾυɳαɯαყ • thomas brodie sangster Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt