Der, der mich sah

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Es war vorbei. Spät am Abend konnte ich endlich nach Hause gehen. Wieder einmal war die Mission eher vorbei als gedacht und wieder einmal war ich alleine unterwegs gewesen. Meinen Bericht hatte ich schon längst abgegeben und machte mich geradewegs auf den weg nach Hause. Ich dachte nicht mal im Traum daran meine Maske in der Öffentlichkeit abzunehmen, es lag nicht daran das ich meine Identität Geheimhalten möchte oder so etwas in der Art. Es lag einfach daran, das ich ohne diese Maske einfach nicht normal durch die Stadt gehen kann. Immer würden mich die Leute mit ihren Augen ansehen, immer wieder diesen einen Blick aufsetzen und mir nicht zu nahe kommen. Das schlimmste daran war aber, das ich noc nicht einmal wusste warum die Dorfbewohner das taten. Es tat einfach nur weh, anfangs. Jetzt war es mir egal und durch die Maske erkannte mich eh keiner mehr von denen. Durch das Training bei den ANBUS lernte ich, all meine Gefühle zu unterdrücken, sie auszuschalten und nie wieder zu zeigen.


"Hey du."

Mein Kopf hob sich nach oben, die Nacht trat ein und ein paar Sterne waren zu sehen, ein paar von ihnen wurden durch graue Wolken bedeckt. Regen. Erstarrt blieb ich stehen und schaute weiter hinauf, all meine Gedanken verloren sich dort oben, selbst die einzelnen tropfen Regen, die sich so langsam von ganz weit oben, nach ganz weit unten fallen liesen, waren mir egal. Sie prasselten alle an meiner Maske ab, liefen herunter und tropften zu Boden.

"Hallo?"

Es wurde immer kälter, aber ich spürte sie nicht so richtig, der Regen war schon fast wie ein Teil von mir, sei es auf den Missionen oder in meinem Körper, es war immer kalt und immer mehr tropfte mein eigenes Ich von mir ab, vobei ich schon gar nicht mehr weis, wer ich eigentlich wirklich bin. Meine Kleidung war schon ganz durchnässt, bis ich sah wie jemand nah an mir heran kam, etwas blitzschnell um mich warf und der Regen aufhörte zu fallen, bloß auf mich hörte es auf.

"Mensch! Jetzt hab ich es schon öfters versucht aber du hörst wohl anscheinend schlecht. Argh!"

Als ich meinen Kopf wieder senkte und einen jungen Mann vor mir stehen sah, reagierte ich nicht. Ich sah, wie er einen Schirm über mich hielt, aber er dafür ganz nass wurde. Doch es war mir egal, egal ob er nass wurde und egal ob ich nass war, es passierte nichts. Der schwarzhaarige Junge kratze sich am hinterkopf, lächelte aber dabei und ihm war es anscheinend auch egal das er komplett nass wurde.

"Du sag mal, was stehst du hier so im Regen rum? Du wirst noch krank wenn du hier weiter stehen bleibst. Ich weis zwar nicht warum, aber ich wohne hier ganz in der Nähe und du könntest warten bis es aufgehört hat zu regnen und dich ein wenig aufwärmen. Na?"

Da stand ich nun. All meine Gedanken die ich vorhin hoch in den Himmel hinauf warf, kamen als Fragen wieder zurück. Warum Interessiert er sich für mich? Warum soll ich zu ihm nach Hause gehen und mich dort aufwärmen und warten bis der Regen vorbei ist? Sieht er nicht das mir das nichts aussmacht. Das es zu meinem Da sein dazu gehört.

Ich schüttelte nur den Kopf, legte die Jacke von mir ab, die er mir vorhin umgelegt hatte und lies sie zu Boden fallen, trat einen Schritt zurück und schon stand ich wieder im Regen. Noch einmal schaute ich zu ihm, trat noch einen Schritt weiter zurück und verschwand dann vor seinen Augen.

Mir war nicht klar, das dies nicht unsere letzte Begegnung sein wird.

Eine unerzählte Geschichte (Naruto FF) PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt