Deine Welt ist nicht die meine

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Ein Teil seines Lebens. Es hörte sich so gut an das zu hören. Würde ich endlich dieses Gefühl von Einsamkeit los werden. Hätte ich das, was ich jeh wollte direkt vor mir. Wahr haben konnte ich es noch nicht so ganz, aber ich versuchte es. 

"Ich weis was! Morgen zeige ich dir etwas."

Sein lächeln strahlte und strahlte, heller als die Sonne und irgendwie machte es auch mich glücklich ihn so zu sehen. Gerne würde ich mehr über ihn erfahren, alles wissen was ihn glücklich macht, traurig und auch wütend. Was er gerne isst und wen er so um sich hat. Mein Kopf war voller Gedanken, Gedanken die für mich neu waren. Nie war eine andere Person so Interessant wie Shisui gewesen, immer kam es nur auf einem selbst an. Ich lebte für mich und sorgte für mich. In der ANBU war das so üblich das jeder für sich da war, keiner Interessierte sich für den anderen und das war Tag für Tag so. Irgendwann lebte man damit, war egal das sich niemand für einen Interessierte, es wurde einfach so hin genommen. Gefühle kannte man nicht, man kannte nur sich selber und seine Fähigkeiten. Einsamkeit, das war öfter der Gedanke den ich hatte wenn ich die anderen so ansah, aber selbst ich war einsam, immer wenn ich in den Spiegel sah, sah ich eine mir unbekannte Person die so traurig wirkte, aber nichts ändern wollte. Sie lebte jeden Tag so weiter und legte ihre Gefühle ab, bis sie eines Tages nichts mehr fühlte. Selbst die Einsamkeit war weg.

"Sag mal stimmt was nicht? Du scheinst jetzt nicht so sehr begeistert davon zu sein."

"Doch doch... Es ist nur... Ich weis nicht ob es das richtige ist. Ich...."

"Nicht das richtige? Was soll daran nicht richtig sein. Ich will dir meine Welt zeigen, dir zeigen das es nicht nur die ANBU gibt, es gibt so vieles mehr was dir gefallen würde. Ich möchte dich doch einfach nur lächeln sehen."

Er schaute mich an. Seine Augen funkelten und strahlten. Doch sicher war ich mir dennoch nicht, etwas sagte mir das es nicht gut sei eine andere Welt zu sehen, etwas neues zu erfahren. Jedoch ablehnen konnte ich einfach nicht, es interessierte mich dann doch zu sehr und meine Neugierde wurde größer. 

"Ok, dann treffen wir uns morgen vor deiner Haustüre. Ich werde mich schon bemerkbar machen."

Wieder dieses lächeln und dann war er auch schon weg von meinem Balkon. Die Stelle wo er vorhin noch stand war leer und es war komisch das zu sagen aber

"Geh nicht."

Shisui kam am nächsten Tag, wie abgemacht, um mich abzuholen. Er stand aber nicht unten vor der Tür, sondern, wie sollte es anders sein, auf meinem Balkon. Er stand da einfach, klopfte gegen die Scheibe und lächelte. 

"Es tut mir ja leid. Ich dachte es wäre mittlerweile normal für dich das ich nicht wie "normal" bei dir erscheine. Ich dachte der Balkon wäre in Ordnung."

Nebeneinander gingen wir die Straße entlang, Shisui vergeblich dabei um Verzeihung zu bitten, aber wie oft ich ihm auch sagte das es schon in Ordnung sei, glaubte er mir das nicht. Doch irgendwann verstummte er, ging nur noch neben mir her und lächelte. Was mir jedoch komisch vor kam.

"Warum lächelst du jetzt?"

"Hmm... Ich bin nur froh mit dir hier zu sein."

Er schaute mich an, lächelte und schaute wieder nach vorne. Die Arme hatte er hinter seinem Kopf verschränkt und ging lächelnd die Straße weiter. Ich konnte zwar nicht verstehen was ihn so glücklich daran machte mit mir hier zu sein, aber was weis ich schon was in ihm vor geht. Für mich war das einfach ein freier Tag den ich nicht mit Training verbrachte, sondern mit einem Spaziergang. 

Wir gingen immer weiter und weiter, die Häuser zogen an uns vorbei und immer konnte ich die Blicke der Dorfbewohner auf mir spüren. Es machte mir aber nichts aus, dies war ich schon längst gewohnt und beachtete es einfach nicht mehr weiter. Ich weis eh nicht was die gegen mich haben, sie kennen mich nicht und doch sprechen sie schlecht über mich. Deswegen hasse ich die Menschen so sehr. Sie glauben vieles was ihnen gesagt wird, obwohl sie nicht wissen ob es wahr ist oder nicht. Sie glauben es einfach, leben damit und hinterfragen es nicht. Es kann mir aber egal sein was sie über mich denken, was sie gehört haben über mich und wie sie mich beurteilen, ich lebe für mich selber und das ist bis jetzt gut so.

"Ah wir sind gleich da. Schau da vorne wohne ich. Und ich glaube... ja Itachi ist auch da."

Irgendwie wurde dieser Spaziergang zu einer ganz anderen Situation als ich dachte. Wieso sollte ich neue Leute kennenlernen....warte mal... Itachi?

Ich blieb stehen, meine Augen weiteten sich und ich konnte nicht glauben das Itachi dahinten stand. Ich meine das ist der Itachi der auch bei den ANBU war und jetzt ist er ein einfacher Shinobi und nur noch ein paar Schritte von uns entfernt. Niemand weis genau warum er die ANBU verlassen hat, aber gut wird nicht über ihn geredet. 

"Ah Shisui da bist du ja. Ah, und wer bist du... Kairi?"

"Ihr beiden kennt euch schon?"

"Nein... Nicht Persönlich. Eher durch Erzählungen. Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Schön das ihr hier seid. Kommt, das Essen ist fertig."

Shisui schaute mich noch einmal an und ging den ersten Schritt auf das Haus zu. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mein Kopf fühlte sich so an, als würde er gleich platzen. Alles war nicht für mich und ich sollte nicht hier sein. Ich merkte das ich nicht hier her gehörte, nicht mitten in den ganzen Leuten, nicht mit vielen Personen in einem Raum, nicht die Emotionen die ich gerade empfinde. Es war nicht meine Welt, hier gehöre ich nicht her. Meine Brust senkte und hebte sich schneller und schneller. Flucht, das war mein Gedanke. 

"Kairi, kommst du?"

Shisui blieb stehen, bemerkt das ich nicht hinter ihm war und streckte mir seine Hand entgegen. Er wartete auf eine Reaktion von mir, doch schließlich merkte auch er, das etwas nicht stimmte. Als er einen Schritt auf mich zu machte, ging ich automatisch einen zurück. 

"Nein...Nein Nein Nein.... Ich.... Ich kann das nicht..."

"Was kannst du nicht? Sag es mir."

Wieder kam er einen Schritt auf mich zu und wieder machte ich einen zurück. Er sollte mir nicht zu nah kommen, ich wollte ihm nicht in die Augen sehen, einfach weil ich selber nicht wusste was los war. Ich wollte seine Welt ja sehen, aber dann merkte ich das es vielleicht nicht meine Welt werden kann. Ich gehöre nicht hier her. 

"Kairi?"

Ohne es zu merken stand er vor mir, hielt meine Hand feste und schaute mich dennoch weiter an. Sein Blick sagte mir, er leidet, aber warum? War ich nicht diejenige die gerade litt? Schnell erhob ich meine Hand die er feste hielt und riss sie aus seinem Griff raus und sah ihn dabei an. Emotionslos sagte ich

"Ich gehöre nicht hier her. Das ist nicht meine Welt die mich haben will. Es ist besser du hörst auf das, was die Bewohner sagen und lässt mich in Ruhe. Es ist besser für dich und für mich auch."

Noch einmal sah ich ihn an und konnte nicht genau sagen was in ihm vorging, aber das war mir egal. Ich drehte mich um und sprang rauf zu den Dächern, lief immer weiter weg von ihm, weiter und weiter, bis ich im Wald ankam. An einem Baum stoppte ich, stützte mich ab und schaute hoch in den Himmel. Die Nacht trat bald ein.

Eine unerzählte Geschichte (Naruto FF) PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt