Anna

Chapter 23

Mein Teller war unweigerlich mit allem gefühlt. Nicht nur, weil Beth vor mir ging und ungefähr alles was sie sich auftat, auch mir automatisch auf den Teller packte, sondern weil ich keine Ahnung hatte auf was ich Hunger hatte. Kennt ihr dieses Gefühl wo ihr Hunger habt und dann wieder nicht und am liebsten würdet ihr etwas essen aber wisst nicht was?! Genau so ging es mir in der Situation und als ich auf meinem Platz saß, stocherte ich nur in meinem Haufen aus Essen herum. Frustriert nippte ich an meinem Wasser. Meine Freunde unterhielten sich und beachteten mich kaum, was ich auch nicht schlimm fand. So war ich wenigstens etwas allein mit meinen Gedanken.

"Wie war die Schulbesichtigung mit Noah?";fragte mich jemand. Ich murmelte nur etwas, was man als ein Ja deuten konnte, aber anscheinend war das nicht genug. "Erzähl mal...Er scheint nett zu sein"."Wenn sie nicht...";fing Beth an und ich ließ sie nicht aussprechen;"War in Ordnung. Nichts Besonderes". Mein Blick ging das erste Mal bei diesem Mittagessen hoch und suchte den Blickkontakt mit der Stimme, die die Fragen stellte. Erst jetzt bemerkte ich, das noch mehr Schüler an unserem Tisch saßen als ich gedacht hatte. "Schuldige, sie wollte nicht neugierig sein oder unhöflich. Man erzählt sich nur so viel"; sagte ein junges Mädchen. "Man erzählt was?"."Naja, über euch. Man erzählt Sachen über euch". Ich zog die eine Augenbraue hoch. "Das ihr um die halbe Welt geflohen seit aus den Händen von verrückten Forschern"."Und das du eine Herzensbrecherin seist";kam nun von dem Mädchen mit der großen Klappe. Noch ein Gefühl, welches ihr mit Sicherheit kennt, und zwar wenn man einen Menschen das erste Mal sieht, aber man in diesem Moment schon weiß: Diese Person kann ich nicht leiden. So ein Moment war gerade. Meine Augen wurden zur kleinen Strichen und ich verstand nun warum das Mädchen so interessiert war an der Besichtigung: Sie war in Noah verliebt und könnte es nicht sehen, dass ich als Neue ihn ihr weg schnappe."Oh keine Sorge, meine Liebe. Ich breche niemanden das Herz und das hatte ich auch nicht vor. Aber an deiner Stelle wurde ich mir Sorgen machen um dein Herz, nicht das du es irgendwo vom Boden aufkratzen musst". Ich stand auf und ließ eine sprachlose Gruppe von übernatürlichen Teenagern zurück. In mir steckte so viel Wut und ich wusste nicht wohin damit. Sicherlich keine gute Idee eine übernatürliche Teenagerin mit Stimmungsschwankungen aufzuregen, die an einem halb gebrochenen Herz leitet, dennoch war es mir scheissegal.