Taja

-4-

Ich Blinzel durch meine vor Tränen verklebten Wimpern. Ich war wohl ohnmächtig, denn ich liege erneut in, meinem" verdammten Zimmer. Verzweiflung kommt wieder einmal in mir hoch und nimmt mich komplett ein. Tränen kämpfen sich über meine verquollene Haut. Ich richte mich auf und schaue erneut durch den Raum. Die Vorhänge zu gezogen. Das Bett
neben mir Leer. Das Licht ausgeschaltet. Ich möchte meine Hand heben, um aufzustehen, doch es geschieht nichts. Angekettet? Nicht wahr! Meine Hände sind an zwei Stützen Geklettet. Still rollen mir Tränen über die Wangen. Das ist unmöglich. Atmen Taja, atmen. Ich hebe meine Hand und wische mir meine Tränen weg. Was zum? Halluziniere ich jetzt? Meine Hände sind frei. Oh Gott, oh du lieber heiliger Gott. Ich werfe meinen Kopf in Richtung Tür. Von dort hört man ein eher unsicheres Klopfen. Mein Herz fängt an zu rasen, Hoffnung keimt in mir auf. Damon? Jacob? Die Hoffnung in mir erlischt. Oh Gott. Ich warte ab bis ein unsicheres Mädchen rein kommt. Na ja, doch nicht so unsicher. ,,Ich habe dich gesehen. Mit ihm." ruft sie als sie die Tür hinter sich geschlossen hat. Ich schaue sie nur verdutzt an. ,,Sch- schau nicht so Blöd!" ruft sie wieder und kommt immer näher. Sie steht nun vor mir. Ich höre wie die Tür erneut klickt was heißt, das noch jemand in diesem Raum ist. ,,Das ist sie Isabel. Diese Hure versucht ihn mir auszuspannen!" Ich kann ein Grinsen nicht unterdrücken. ,,Lächerlich." sage ich leise, weil meine Stimme nach so einer langen Sprech-Pause nicht ordentlich will. ,,Hast wohl auch noch Angst was." Jeweils eine steht an einer Seite. ,,Lass dir das eine Lehre sein." ruft sie und schlägt mir ins Gesicht. Unfassbar! ,,Hast du sie noch alle!" schreie ich mit all der Kraft die ich besitze. Auf einmal steht da auch noch ein Typ, der sie am Arm packt jedoch bei mir hängen bleibt. Er starrt mir in die Augen. Ich versuche den Ausdruck in seinen Augen zu deuten, jedoch fällt mir das sehr schwer. Er wendet sich ab und versucht das Mädchen mitzuziehen. ,,Shawn lass sie los du Betrüger!" ruft ihre Freundin, ich glaub Isabel heißt sie? Er lässt sie ruckartig los. ,,Was bin ich?" sagt er und reißt seine Augen auf. ,,E-ein Betrüger." sagt Isabel. ,,das Stimmt." sagt das andere Mädchen,
wohl  seine Freundin oder so was. Das Mädchen, das mir gerade eine rein gehauen  hat. Sie kommt rückwärts in meine Richtung. Sie stößt an mein Bett und  bleibt mit den Händen auf dem Rücken auch dort stehen. ,,Wie kommst du auf so einen Dreck?" sagt Shawn. Sie dreht sich um und
packt plötzlich meine Haare. Ich starre abwechselt in die Gesichter. ,,Wir haben dich mit dieser Hure gesehen." sagt sie und zieht fest an meinen Haaren. ,,Lass mich los." sage ich sauer. ,,Hure sagt was?″ sagt sie in einem hochnäsigen Ton, von dem ich kotzen könnte. Ich presse die
Lippen zusammen und habe Geduld. ,,Lass sie los. Bist du jetzt komplett durchgeknallt?" ruft Shawn. ,,Was verdammte Scheiße ist hier los?!" höre ich Damon knurren. Oh Gott, oh Gott. Oh nein, nein. Ich reiße meine Augen auf und blicke nach vorne. Doch Shawn verdeckt die Tür und
und somit auch Damon. Shawn dreht sich Ruckartig um und starrt Damon an. ,,Verschwindet gefälligst!" knurrt er. ,,Und wenn nicht?" sagt das Mädchen, von dem ich immer noch nicht den Namen kenne. Meine Hand liegt auf der ihren, die meine Haare fest im Griff hält. Ich verziehe mein Gesicht, weil es schmerzt. ,,Sonst knallts gewaltig." Shawn und Isabel wenden sich zum Gehen. ,,Komm Jacinda. Lass gut sein und besprich das draußen." warnt ihre Freundin. Jacinda also. Damon kommt näher. Jacinda streicht mir mit der Hand über meine Watte an der Schulter. Sie drückt meinen Kopf nach unten. Ich knurre vor Schmerz. ,,Ich warne dich." sagt Damon in einem gefährlichen Ton. Ich kann die Gesicher nicht sehen. Natürlich nicht, wie denn auch. Ich spüre das tätscheln über meiner Wunde. Es schmerzt nicht, sondern ist nur unangenehm. Es herrscht Stille, doch ich sehe und höre, wie Damon näher tritt. Genau im selben Moment  sticht Jacinda mir ihren grauenhaften Finger so tief in die Wunde, das  ich kotzen muss. Ich halte es zurück, denn es wäre jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Ich höre ein Piepen das alles in diesem Raum übertönt, wie ein Tinnitus schätze ich. Es fühlt sich an, als würde es Sekunden, wenn nicht sogar Minuten dauern bis ihr ekelhafter Finger und ihre grässliche Hand von meinem Körper entfernt werden. Ich spüre, wie mir etwas aus der Nase läuft, womöglich Blut. Ich habe unbemerkt den Atem angehalten um nicht kotzen zu müssen. Ich hole tief Luft und atme diese
in meine gequälten Lungen ein. Eine kalte Hand richtet mich auf. Ich krümme mich auf meinem Bett zusammen in Richtung Fenster. Das Blut fließt aus meiner Nase und meinen Mund entlang. Ich spüre Damon wie er sich hinter mich legt und dann mit einem Tuch versucht die Blutung zu stoppen. ,,Ich hab eine Krankenschwester gerufen. Keine Sorge." flüstert er in mein Ohr. Die Berührung an meinem Oberarm lässt mich langsam entspannen.