-9-

3 0 0
                                    

Ich öffne meine Augen und gucke sofort auf mein Handy um die Uhrzeit zu checken.21:36 Uhr, Genug geschlafen. Ich stehe auf und gehe erstmal ins Bad um Zähne zu putzen und mein Gesicht zu waschen. Danach ziehe ich mir etwas anderes an und gehe ins Wohnzimmer. Es ist echt schön. U-Couch in einem grau/beige - Wildledermuster. Ganz viele Kissen. Die restlichen Möbel in einem Dunklen Lila und grau gehalten. Super.
Nelson sitzt da mit den anderen. Ich trete schüchtern ein und spüre wie mir die röte ins Gesicht steigt. Komisch das ich ausgerechnet jetzt Schüchtern bin. Nelson schaut mich kurz an und macht mir dann neben sich Platz. Ich setzte mich sofort neben ihn mit angewinkelten Knien.
Sie gucken einen Film. Ich hab echt keine Ahnung welchen. Natürlich viel Action, Blut und Prügeleien. Ich lehne mich zurück und schaue ebenfalls zu. Nelson ist nach vorne gebeugt, mit den Armen auf die Oberschenkel gestützt. Er scheint träge. Ich zeichne kleine Kreise auf meine Knie beim film-gucken. Nelson lehnt sich zurück und zückt sein Handy. Ich möchte nicht drauf schauen deswegen weiss ich nicht was er genau tut. Sollte mir auch egal sein. Plötzlich kommt mir ein Gedanke, Shawn. Oh Gott!
Ich stehe auf und gehe sofort ins Zimmer zurück wo mein Handy liegt. Ich muss doch seine Nummer haben. Ich suche und suche. Schließlich finde ich sie auch und rufe an. Er geht nicht ran. Hm, vielleicht ruft er ja zurück. Mit diesem Gedanken gehe ich durchs Haus in der Hoffnung irgendwas wie eine Terrasse oder einen Balkon zu finden. Ich habe hier nicht ein mal ins freie blicken können. Ich höre Schritte und drehe mich um. Michael? WTF?? Einer von Damons Handlangern? Ich spüre wie mir das Blut aus der Nase läuft. Ich halte meine Hand drunter und laufe Rückwärts. ,,Ich bin nicht hier um dir zu schaden. Ich möchte nur ein mal versuchen dich zu überreden mitzukommen. Er braucht dich." Er zückt ein Tuch aus seiner Tasche und hält es mir hin. Vorsichtig nehme ich es ihm ab. ,,Wie bist du hier rein gekommen?" frage ich. ,,Einen Weg rein gibts immer. Nur nicht einen Weg raus. Kommst du nicht mit, werde ich hier sterben." erklärt er. Ich schaue ihn von oben bis unten an. ,,Was möchtest du mir mitteilen? warum begibst du dich in eine solche Gefahr nur um ein dummes Gör zu überreden mitzukommen?" frage ich kalt. ,,Du hast einen größeren Wert als du denkst. Ausserdem, wenn ich hier nicht sterb, durch Mr. Bolen, dann durch Damon, weil ich dich nicht zurück gebracht habe. Ich habe keine Wahl. So oder so, werde ich sterben." ich atme schwer aus. Ich gehe auf einen der Stühle im Flur zu und setzte mich. ,,Wie willst du mich überreden?" frage ich. ,,Ich soll dir sagen wie leid es ihm tut. Aber ganz ehrlich, mit der Zeit merkt man wie sehr er dich braucht. Er ist wieder so Kopflos wie am Anfang ohne dich. Er fällt grauenhafte Entscheidungen, quält uns und sich selbst. Nicht nur er braucht dich, wir auch. Menschen sterben. Meine größte Sorge ist, dass er versuchen wird Nelson zu töten. Wenn ihm das gelingt wird ihm ewiges Leid versprochen. Bei dem Versuch ist er schon ein toter Mann. Er würde alles für dich tun. Nelson nicht. Er ist sich nur bewusst was für einen Wert du hast. Und welchen Wert du für Damon, seinen Feind hast. Er ist nicht in der Lage zu fühlen, Liebe zu empfinden, das musst du verstehen." erzählt er mir. Ich muss stark schlucken. Meine Nase hat aufgehört zu bluten. Dafür zittern meine Hände aber gewaltig. Soll ich ihm glauben? ,,Von welchem Wert sprichst du ständig?" frage ich ihn. Er fasst sich ein mal durchs Gesicht und fängt an zu sprechen; ,,Du bist Ralf May's Tochter. Er hat 3 Milliarden Dollar auf deinen Kopf gesetzt. Für deinen Schutz. Außerdem musst du allein für und durch deinen Namen am Leben bleiben und geschützt werde. Mehr kann ich dir nicht erzählen." Ich bin schockiert. Das kann unmöglich sein. Damon ist einfach ein Psycho. Doch soll ich jetzt Nelson rufen? Ich starre Michael an. ,,Ich kann dir das nicht glauben." sage ich. Ich stehe auf und mache mich bereit lauthals zu schreien, jedoch kommt mir Michael zuvor und streckt mir eine Waffe entgegen. ,,Ein Wort und dir fehlt ein Bein." sagt er ernst. Ich lasse mich davon nicht beeindrucken. Ich schreie so laut es geht bis ein Ohrenbetäubender knall ertönt. Er hat's wirklich getan. Er hat mich angeschossen. Streifschuss? Ich glaube schon. Ich blicke mit großen Augen auf mein Bein. Meine Hose fängt an sich mit Blut vollzusaugen. Die Kugel hat mich geschliffen? Ah!
,,Das ist wahrscheinlich unser beider Tod. Du verlierst ne menge Blut!" sagt er und grinst. Ich sitze mittlerweile auf dem Boden. Ich kenne mich mit sowas null aus, aber das sieht gar nicht gut aus. Ich hab auch ewig nichts mehr gegessen. Und dann so viel Blut verlieren scheint mir als suboptimal. Ich möchte ihn anschreien, doch es kommt nichts raus. Mit Tränen in den Augen schaue ich ihn müde an. Ich versuche die Blutung mit druck zu stoppen, hilft leider kaum. Ich schaue ihn an. Er blickt mich an. Plötzlich wird sein Blick leer und mit durchlöcherter Brust fällt er zu Boden. Ich suche mit meinem Blick nach Nelson. Ich kann ihn nicht finden. Ich höre nur ein Pipen. Die Jungs heben mich hoch. Sie sprechen mit mir, jedoch höre ich nichts. Meine Augen fallen immer weiter zu. Ich schaue an mir herunter, Blut. So viel Blut. Vielleicht war das doch kein Streifschuss? Ich weiss, das ich jetzt nicht einschlafen darf. Wir stehen hier nur dumm rum. Mit einem Ruck bewegen wir uns vorwärts. Ich setzte meinen Fuß auf den Boden und ein schriller Schmerz durchfährt mich. Ich schreie auf und Tränen laufen mir über die Wangen. Wir bleiben stehen uns sie legen mich wieder auf den Boden. Ich kann meine Augen kaum offen halten. Einer der Jungs hebt mich langsam hoch. Ich werde weg getragen. Jedoch nicht aus dem Gebäude. In ein Zimmer, in meins?? Ich werde aufs Bett gelegt. Mein Bein schmerzt so krass, ich kann es nicht beschreiben. Ich kann nicht aufhören zu heulen.
Mir wird die Hose aufgerissen und ich werde zur seite gedreht. Es sind so viele Leute hier. Langsam höre ich wieder. Nur ein bisschen. Laute Stimmen erklingen leise in meinen Ohren.
Plötzlich sehe ich Nelson vor mir. Das erleichtert mich so krass. Er hat ein blutiges Gesicht.
er nimmt mein Gesicht in seine Hände und sagt etwas. Ich kanns nicht hören. Eine Nadel wird mir in den Hintern gestochen und sofort klingt der schmerz ein wenig ab. Nelson hält nur noch meine Hand und guckt zu. Ich fühle nichts. Tränen laufen mir nur noch übers Gesicht. Ich spüre extremen Druck auf meinem Oberschenkel.
_
Nach gefühlt einer Stunde werde ich wieder hochgehoben und in einen anderen Raum gebracht. Ich bin so verdammt müde. Nelson sitzt neben mir. Jetzt sind nur noch Nelson, ein andere Typ und ich in dem Raum. Zum Schluss sticht er mir noch eine Nadel in meine Vene und hängt eine Bluttransfusion oben übers Bett. Ich höre mittlerweile wieder. Nicht ganz, aber einiges verstehe ich schon. ,,Schlafen sie jetzt." sagt er mir und geht aus dem Raum. Nelson streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Er wurde im Gesicht genäht. ,,Alles wird gut. Versprochen." Ich schließe meine Augen und falle in einen tiefen Schlaf.
_

Durch Gerüttel werde ich wach. Ich öffne meine schweren Lider gequält und Blicke in Phillips Augen. ,,Frühstück." sagt er nur lächelnd. Mir steigen Tränen in die Augen. Ich drehe mich auf die andere Seite und bringe nur ein leises ; ,,Kein' Hunger." raus. Jedoch als ich mich auf mein anderes Bein lege, durchzieht mich ein quälender Schmerz. Ich rolle mich aus dem Bett und knalle mit dem Rücken auf den Boden. Phillip eilt mir zur Hilfe. Ich kann's nicht zurück halten. Ich fange an zu schluchzen und die Tränen rinnen über meine Wangen wie ein Wasserfall. Phillip hilft mir hoch und ich stütze mich an ihm ab. Dabei belaste ich nur ein Bein. Ich lehne mich an Phillips Brust, dieser umarmt mich fest. Das spendet mir viel Trost und Sicherheit. ,,Setz dich." sagt er und setzt mich aufrecht hin. Die Bilder von gestern kommen mir wieder in den Kopf. Mal wieder, bin ich den Tränen nah und schicke Phillip weg. Mir ist im Moment nur nach schlafen, was ich auch tue.
_

Zwei Wochen sind vergangen. So lange hocke ich in diesem Zimmer schon und tue nichts, außer schlafen. Die Depression hat mich komplett eingenommen. Nelson habe ich nicht ein mal gesehen. Mittlerweile habe ich keine Angst mehr. Ich bin einfach nur noch Tod- unglücklich. Mir fehlen die Worte, die Kraft, der Wille zu Leben. Vielleicht ist der erste Schritt hier raus? Erst muss ich Physisch wieder Fit werden, bevor ich hier raus komme. Ich kann nicht aufhören über Nelson nachzudenken. Phillip hat mir erzählt, dass Nelson Täglich kommt um nach mir zu sehen. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll. Ich möchte mit ihm drüber sprechen.. Ich werde es tun. ,,Phil?" rufe ich. Dieser kommt ein wenig später auch herein. ,,Weisst du wo sich Nelson derzeit befindet?" frage ich. Er nickt. Ich bitte ihn, mich zu Nelson zu führen. Mit Krücken und wirklich, wirklich Langsam folge ich ihm.

Vor einer Dunkelbraunen Doppeltür bleiben wir stehen. Er nickt mir zu und geht.
Ich klopfe an die Tür und warte bis er mich hinein bittet. Ich trete ein und fange mir direkt schockierte und verwirrte Blicke ein. Er ist nicht allein. Ich sollte später wieder kommen, ganz klar.
Ich setze zum sprechen an;,Entschuldigung, ich komme sp-" Er unterbricht mich schnell. ,,Nein, komm rein. Jungs?" fordert er sie auf zu gehen. Die Kerle stehen auf und gehen. Richtig komische Typen. Ich gehe langsam auf ihn zu, er kommt mir jedoch entgegen. Wir bleiben vor einander stehen und blicken uns einfach nur an. Sein schönes Gesicht ziert eine Narbe am Wangenknochen. Ich fasse drunter. Mein Gott was ist nur passiert. Er guckt mich wirklich sehr ernst an und dann- er küsst mich. So ein befreiendes Gefühlt hatte ich ewig nicht mehr, wahrscheinlich noch nie. Er streichelt meinen Hinterkopf und unser Kuss wird immer inniger. Plötzlich hört er auf und schaut mich an.
,,Wie geht es dir?" fragt er mich. Ich schaue kurz nach unten auf mein Bein und dann wieder nach oben in sein Gesicht. Ich Lächle. ,,Wunderbar." Das Lächeln verschwindet sofort von meinen Lippen als ich sein besorgtes Gesicht sehe. ,,Wie geht es dir?" frage ich ihn diesmal.
,,Meine Sorge um dich war riesen Groß. Du kannst dir nicht vorstellen was alles passiert ist.." erzählt er mir. ,,Aber lass uns wann anders drüber reden ja? Ich möchte jetzt Zeit mit dir verbringen. Lass uns in den Rosengarten." sagt er und führt mich an der Taille aus dem Zimmer und hebt mich dann hoch. Ich kichere.
,,Ich freue mich nach so langer Zeit wieder Raus gehen zu können. Danke" erkläre ich ihm. Er lächelt.
_
Vor einer riesigen Glastür bleibt er stehen und lässt mich runter. Ich stütze mich auf meine Krücken und folge ihm hinaus. Ich komm nicht klar..
Es ist unglaublich. Rosen aller Farben und Formen sind hier gepflanzt. Büsche, Bögen alles voll mit Rosen. Wir laufen zwischen diesen wunderschönen Blumen bis zu einer Treppe. Die Treppe führt runter zu einem Pool. ,,Ich liebe dieses Glitzern in deinen Augen. Du siehst du unglaublich Glücklich aus." sagt Nelson und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Er trägt mich die Treppen hinunter und setzt mich auf eine sehr gemütliche Couch. Er setzt sich neben mich und starrt gierig auf den Pool. Er will mich wohl nicht allein lassen. Süß.
,,Geh. Ich sehe wie gern du möchtest. Ich schau dir gern zu." sage ich und schenke ihm das schönste Lächeln das ich herzaubern kann. Er lächelt wirklich ehrlich, zieht sich aus und springt in den Pool. Die Sonne scheint langsam unter zu gehen. Wunderschön. Wir geniessen den Abend gemeinsam. Er gibt mir mein verloren geglaubtes Glück wieder.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 08, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

TajaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt