What's a soulmate

Prolog

Johns Blick war leer, nahezu ausgelöscht. Er schien in einer ganz anderen Welt gefangen zu sein. Nicht mehr zu dem zurückkommen zu können, was die anderen wohl als Realität bezeichneten. Trübe und ausdruckslos, sah er nach vorne. Jegliche Gefühlsregung schien verloren, doch die Tränen, welche in seinen Augen schimmerten, wie der morgendliche Tau auf dem kleinen Stück Rasen vor dem Haus 221B Baker Street zeugten vom Gegenteil. Eine ruhige aber bestimmte Stimme zog ihn aus seinem tranceähnlichen Zustand, doch sein Ausdruck änderte sich auch nicht, als sich die junge Dame ihm gegenüber nach vorne lehnte und ihn mit einem kettenden Blick ansah.

"Was ist passiert, John?" Der Blonde atmete durch. Er konnte es nicht sagen. Es war wie eine Blockade. Es sollte nicht stimmen. Es konnte nicht stimmen. Und doch spürte er wie jegliche Hoffnungen, die er sich monatelang gemacht hatte von ihm abfiel. Kurz schloss er die Augen. Alles in ihm sträubte sich, als er ansetzte.

"Sherl..." doch weiter kam er nicht. Das Gefühl der Machtlosigkeit, welches sich seit jenem Tag unheilverkündend wie ein unsichtbarer Schleier über ihn gelegt hatte presste ihn mit immer größerem Gewicht nieder und unterwarf ihn der Hilflosigkeit.

"Sie müssen es los werden..." redete sein Gegenüber ihm zu. Ausweichend sah John aus dem Fenster. Der Regen prasselte unentwegt gegen das Glas und verwischte die Sicht, mit welcher er gehofft hatte sich ablenken zu können. Leicht nickte er. Schluckte. Versuchte erneut sich zu überwinden. Es war nicht seine Stimme, die sprach. Es war die eines anderen Mannes. Das war nicht er und nie hatte er sich selbst so fremd angehört. Nie war er sich so sicher gewesen, dass es nicht er sein konnte über dessen Lippen die Worte drangen, getränkt von Einsamkeit, Schmerz und der Gewissheit darüber, dass sein Leben nie wieder so lebenswert werden würde, wie es einmal gewesen war.

"Mein bester Freund, Sherlock Holmes, ist tot"