Der Detective biss die Zähen aufeinander, während die eiserne Kälte der staubigen Wand in seinem Rücken sich immer mehr durch seinen Mantel bahnte. Das fiese Geräusch des Griffes in dem Gesicht des Blonden hatte ihn erschaudern lassen und spätestens jetzt wusste er, dass es keinen anderen Weg gab, als sich zu zeigen. Mit einem bedächtigen, ausladenden Schritt war er hervorgetreten und sah sich mit dem Fremden Auge in Auge. Nur für eine Sekunde schweifte sein Blick zu John, dessen Kopf kraftlos nach vorne übergefallen war. Doch schon richtete seine Aufmerksamkeit sich wieder auf etwas viel wichtigeres; Den Mann, der mit der Waffe sicher auf seine Brust zielte und just in diesem Moment bestätigte sich seine anfängliche, grobe Vermutung. Es war eindeutig; Dieser Mann kam aus dem Krieg.
~Afghanistan oder Irak?~, hallte die Frage im Kopf des Detectives wider und erneut erschauderte er bei der grausamen Ähnlichkeit zwischen diesem Psychopathen und seinem Mitbewohner.
„Sie sind also der berühmte Sherlock Holmes" Morans Stimme klang angewidert und abweisend.
„John hat die ganze Zeit von Ihnen gesprochen.... naja, soweit er sprechen konnte" Sebastian näherte sich John. Strich mit dem Lauf der Waffe durch das blonde Haar.
„Mein John..... hatte nur Augen für Sie" der Soldat knirschte mit den Zähnen.
„Dabei gehört er mir... Wissen Sie, dass ich es gewesen bin, der ihm das Leben gerettet hat? Wissen Sie, dass er nur mir die Narbe an seiner Brust zu verdanken hat und nicht noch mehr? Bestimmt nicht. Er hat mich ja aus seinem Leben komplett ausgeblendet.... Deswegen musste er so sehr leiden. Für ungezogenes Verhalten muss man nun einmal bestraft werden, sonst lernt man nicht dazu" Morans Blick hatte sich zärtlich auf John geheftet.
„Aber Sie....." Moran sah wieder auf und sein Blick füllte sich mit Hass.
„Sie haben ihn von mir weggerissen. Sie haben ihn für sich genommen. Haben mein Eigentum genommen, was Ihnen nicht zustand! Sie sind das was zwischen mit und ihm steht und sie müssen beseitigt werden, damit John glücklich werden kann. Damit er Sie endlich aus seinem Kopf löscht, welchen Sie ihm völlig verdreht haben!" Morans Hand zitterte unter der nur schwer zu kontrollierenden Wut.
„Sie sind der Dorn in meinem Auge. Sie sind es, der mein Leben bis zum heutigen Tage in Trümmern gelegt hat! Aber das wird sich ändern. Genießen Sie ihre letzten paar Atemzüge, Sherlock Holmes, denn diesen Raum wird bestenfalls ihre schwarze Seele verlassen, während ihr Körper langsam auf dem Boden erkaltet und sich der Himmel in ihrer Blutlache spiegelt. Wissen Sie.... ich habe John versprochen Sie besonders qualvoll sterben zu lassen... Doch das dauert mir um ehrlich zu sein zu lange. Außerdem möchte ich einfach so schnell es geht wissen, dass ich Sie los bin und dass mir und John nichts mehr im Weg steht. Ganz davon abgesehen, dass er momentan eh nichts davon mitbekommen würde. Eigentlich habe ich ihn ja auch genug gequält..." Auf Morans Züge schlich sich ein breites Grinsen.
„Sie sind ziemlich dumm wissen Sie das? Sie sind wirklich freiwillig hier her gekommen nur um sich von mir töten zu lassen. Ziemlich dumm, wenn Sie mich fragen. Wahrscheinlich haben Sie es nur durch Glück und den praktischen Status Ihres Bruders so hoch hinaus geschafft! Eine Leuchte scheinen Sie nämlich nicht grade zu sein, wenn ich ehrlich bin. Der Beweis liegt schließlich ganz offen vor uns. Ich hätte meinem John doch niemals ein Haar gekrümmt, geschweige denn ihn erschossen, trotzdem sind Sie aus ihrem Versteck gekrochen. Und wenn ich mir Sie so anschaue sehe ich auch nicht mehr, als eine Hülle. Das einzige was mich wirklich an Ihnen interessiert ist was er so an Ihnen gefunden hat. Sie sind auch nicht mehr als irgendwer. Was macht ihn aber so abhängig von Ihnen? Was an Ihnen lässt ihn sich selbst so sehr zerstören, nur weil er wahrhaft denkt Sie sind tot? Ich kann es beim besten Willen nicht nachvollziehen" Sebastian schüttelte den Kopf und sah Sherlock durchtrieben an.
„Er hat so süß gewimmert, als ich ihn geküsst habe...." sein schmutziges Grinsen wurde breiter.
„Schade, dass er nicht mehr dazu kommen wird Ihnen davon zu erzählen. Verabschieden Sie sich von Ihrem armseligen Leben" Langsam und mit einem vergnügten Glitzern in den Augen spiegelte sich all der Wahnsinn in dem Gesichtsausdruck des Soldaten wieder.
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What's a soulmate
FanficWas passiert, wenn der Mann stirbt der sein Leben veränderte? Nach Sherlocks Sturz in den Tod ist John Watson nicht mehr der selbe. Von einem Moment auf den nächsten wird ihm die Person genommen, die ihm am aller meisten bedeutete und er entdeckt wi...