Kapitel 3 - Cupecake time

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Kylies Prove

,,Kylie? Komm mal hier runter!"

Ich verdrehe die Augen und gehe die Treppen wieder herunter. Mom steht mit verschränkten Armen am Treppenende und wartet auf mich. Sie hat ein böses Gesicht aufgesetzt, aber das kriege ich schon irgendwie wieder hin.

,,Hey Mum ... tut mir echt leid. Ich bin noch mit den anderen in der Schule geblieben"

,,Ach so , habe ich dir nicht gesagt du sollst anrufen wenn du länger weg bist!", sagte sie vorwurfsvoll und ich hoffe nur, dass sie sich nicht allzu sehr aufregt.

,,Es tut mir Leid Mom! Wirklich, aber der Schultag war so anstrengend, da habe ich nicht mehr daran gedacht!"

Sie massiert sich die Schläfe und scheint sich zu beruhigen.

,,Okay aber dafür möchte ich in der nächsten Arbeit von dir eine eins sehen!", sagt sie mit einem lächeln. Ich nicke und komme auch noch die letzten Treppenstufen herunter.

,,Kann ich dir was helfen?", frage ich neugierig, denn ich bemerke erst jetzt, wie stressig und kaputt sie aussieht. Ein feines lachen umspielt ihre Lippen, so als sei sie stolz, dass ich ihr ein wenig Arbeit abnehmen würde. Das eben scheint also komplett vergessen.

,,Wenn du so lieb wärst könntest du Cupcakes backen? Deine schmecken hundert mal besser als meine! Und bring diese dann unseren neuen Nachbarn."

Ihr flehender Blick ließ mich schwach werden und ich stimme zu. Das ist ja nur ein Aufwand von vielleicht einer halben Stunde, und wenn ich ihr dadurch noch ein wenig Arbeit abnehmen kann ...

,,Seit wann sind sie eingezogen, ich habe gar nichts mitbekommen?"

,,Gestern Abend als du auf der Party warst haben sie sich vorgestellt", sagt sie mit einem Lächeln und hochgezogenen Augenbrauen, ,,ein Ehepaar mit zwei Kindern. Sie sind ganz nett"

Ganz nett, wow. Ich will keine neuen Nachbarn. Die Frau, welche vorher neben uns gewohnt hat hätte meine Tante sein können. Wir haben ab und zu zusammen gegrillt und sie war eine ruhige Nachbarin. Das war alles was zählt. Aber wenn jetzt zwei Kinder neben uns wohnen gibt es folgende zwei Szenarien : Sie sind noch klein und schreien die ganze Zeit rum. ODER. sie sind so alt wie ich, werden auf meine Schule gehen und einen auf Freundin machen. Das brauche ich wirklich nicht. Mein Haus ist stressfreie Zone.

Ich gehe nach oben und hole mein Handy, um eines der Rezepte zu googlen, welche ich immer verwende. Ich schalte Musik an, damit es nicht ganz so öde ist und mache mich an den Teig. Nach zwanzig Minuten schiebe ich den Teig in den Ofen und sobald das Bananentoping fertig ich, verziere die Gebäckstücke nur noch bevor ich sie behutsam in einen weiß verzierten Karton lege.

,,Schatz, sind die Cupcakes fertig?", ruft meine Mom  von oben herunter.

,,Ja gerade eben. Ich wollte sie rüber bringen", rufe ich nach oben. Ich gehe die Treppen wieder herunter und nehme den Karton. Draußen ist es ein wenig kühl durch die Abendluft, weshalb ich mir eine dünne Jacke von der Garderobe nehme.

Ich verlasse unsere Einfahrt und klingele an der Haustür unserer Nachbarn. Ich versuche mich zu einem Lächeln durchzuringen, egal wie aufgesetzt es wirken muss.

Plötzlich öffnet sich die Tür und jemand reißt mich aus meinen Gedanken. Vor mir steht ein Mädchen in meinem Alter. Sie hat blonde lange lockige Haare und braune Augen, ist ein bisschen größer als ich und trägt ein zu großes Arbeitsoberteil.

Moment mal, das ist das Mädchen, dass heute bei Amy war! Pffh, na toll ein Freak als Nachbar. Aber wie hat Mom immer gesagt: Vorurteile nicht zu schnell!

,,Hey, ich wollte euch ein Willkommensgruß vorbei bringen. Die sind von meiner ganzen Familie. Uns gehört das das Haus da neben an."

Sie nimmt die Cupcakes dankbar an und stellt sie an die Seite.

,,Vielen Dank! Du heißt doch Kylie, oder?"

Ich nicke und frage mich woher sie das weiß.

,,Und du bist ..."

,,Mein Name ist Miley"

,,Und woher kennst du meinen Namen ?"

Das sollte nicht so schroff klingen, aber ich kann es nicht leiden, wenn Menschen direkt so kommen.

,,Ach so ,ehm ja... ein paar Leute haben über dich gesprochen", sagt sie verlegen.

,,Ich hoffe nur gutes", sage ich und mein Lächeln verschwindet.

,,Natürlich, ahm ... ein Mädchen namens Amy und dein Freund zusammen mit ein paar Jungs und Mädchen haben ihn erwähnt, also keine Sorgen"

,,Mein Freund?", frage ich ein wenig verwirrt.

,,Ahm ja ... Jordan heißt er glaube ich. Der Junge mit den braunen Haaren im Café."

,,Ach , nein wir sind nicht zusammen. Nur befreundet!"

,,Ach sowas wie Freundschaft plus, verstehe", sagt sie gezwungen freundlich , als ob sie mich für eine Schlampe hält aber gleichzeitig auch ein wenig ...als hätte sie auch einmal darüber nachgedacht?

,,Nein, nur Freunde ... "

,,Ach so okay ", lacht sie, ,, Er scheint ziemlich cool."

,,Ja das ist er auch"

,,Und du bist so jemand der gerne auf Partys geht, nicht wahr?"

,,Ja mit meinen Freunden gelegentlich"

,,Ich habe dich heute morgen oder Nacht gesehen als du von einer Party nach hause kamst."

,,Ach so ja, wurde ein bisschen spät... ich sollte langsam nach Hause. Wir sehen uns ja wahrscheinlich!", versuche ich freundlich zu formulieren.

,,Tschüss und nochmal danke für die Cupcakes "

Sie schloss die Tür und ich gehe nach Hause. Ich kann dieses Mädchen nicht leiden. Sie wirkt so wie die Freundinnen von meinen jüngeren Schwestern. Schüchtern mir gegenüber und ein wenig verklemmt. Ich gehe nach oben in mein Zimmer, sage meiner Mutter gute Nacht, putze mir die Zähne und lege mich in mein Bett.

If Mom would know ...Where stories live. Discover now