Shawn's Sicht
Am nächsten Tag gegen 17 Uhr mache ich mich richtig schick. Ich will nämlich ein echter Gentleman sein, also muss ich auch wie einer aussehen. Das dauert aber lange, denn ich habe so gut wie keinen Anzug, der mir passt, und mit den Schuhen ist es ebenfalls so. Ich wäre am Arsch, wenn ich Cameron nicht hätte. Er kann mir helfen, weil er dieselbe Größe wie ich hat.
Als ich ihm erzähle, dass ich ein Mädchen zum Essen ausführe, lacht er erstmal: „Hahaha! Als ob! Du hast doch nie Glück in der Liebe!" „Ich bin nicht in sie verliebt, verstanden? Ich muss mich nur irgendwie bei ihr entschuldigen, weil ich ihr aus Versehen einen Puck gestern verpasst habe", kläre ich auf. „Außerdem ist ihre Freundin auch dabei." „Uhh, Shawn! Gleich zwei!", meint er. „Cam, du nervst! Ich werde jetzt gehen. Aber ich danke dir echt vielmals für den Anzug und die Schuhe", sage ich und verschwinde aus seinem Haus.
Daheim mache ich noch mein Aftershave drauf und hole meinen Geldbeutel. Dann fahre ich los, um Lauren und Olivia zu dem Restaurant, das ich ausgesucht habe, zu bringen. Beide begrüße ich mit: „Und, schon Hunger?" „Klar", grinst Olivia.
Erst in diesem Moment bemerke ich, wie schön Lauren heute aussieht. Eigentlich sehen beide toll aus, aber bei Lauren verspricht es mir fast die Sprache. „Hey!", bringt mich Olivia wieder in die Realität. „Was starrst du sie so an?" „Ach, ich hab nur schauen wollen, wie die Wunde aussieht. Schon besser als gestern", antworte ich schnell. Hoffentlich glaubt sie das. Ich will nämlich überhaupt nicht, dass sie denkt, ich wäre in ihre beste Freundin verknallt. Immerhin kenne ich sie kaum.
„Lass uns doch jetzt gehen!", sage ich laut, um das Thema schnell zu wechseln. „Ja, ich muss was essen", lacht Lauren, doch ich merke, dass es ihr auch etwas peinlich war. So ist es nun einmal, wenn man eine verrückte Freundin hat, schätze ich. Aber jeder wie er will. Mein bester Kumpel ist ja ebenfalls nicht normal.
Im Restaurant werden einige Leute auf uns aufmerksam, was aber auch schon vorauszusehen war. Doch wir werden in einen privaten Raum geführt, damit wir während dem Essen ungestört sein können. Direkt nachdem wir uns hingesetzt haben, bestellen wir.
„Was habt ihr denn heute so gemacht?", frage ich die Mädels. Olivia antwortet: „Na ja, mich mit meinem Freund getroffen, den ich nicht habe. Er sieht dir übrigens wirklich ähnlich." Will sie etwa damit sagen, dass ich ihr Freund sein sollte? Ich habe nichts dagegen, einen Fan zu daten, aber... Es ist nun einmal so, dass ich sie erst seit gestern kenne und ich überhaupt keine Gefühle für sie habe. Sie ist nur eine Bekannte. Mehr auch nicht.
Ein wenig später kommt unser Essen. Bevor Olivia anfängt, steht sie auf und sagt Lauren und mir: „Ich komme gleich wieder. Muss nur kurz zur Toilette."
Während Lauren sich die Gabel in den Mund schiebt, frage ich sie: „Und wie haben deine Eltern das mit der Wunde aufgenommen?" „Eigentlich ganz gut. Es ging ihnen gar nicht um die Verletzung selbst, sondern eher, dass du sie mir verpasst hast", erzählt sie. Darauf nicke ich grinsend.
Beim nächsten Bissen bleibt etwas Soße über ihrem Mund hängen, was irgendwie witzig aussieht. Warum achte ich eigentlich darauf? Sonst stört mich das nie, aber wenn es bei ihr passiert, sieht sie nicht mehr so toll aus. Moment, was?! Was ist mit mir los?
„Du hast da was", informiere ich sie darüber. „Ähm, darf ich?" „Klar", meint Lauren, also streiche ich die Soße weg. Ich versuche so zärtlich wie möglich zu sein, denn ich will ihr nicht nochmal wehtun. Dabei berühre ich auch kurz ihre Lippen...
„Shawn? Was soll das?!", höre ich plötzlich Olivia schreien, worauf ich erschrocken die Hand zurücknehme. „Ich hab's doch gewusst. Das vorhin war nicht wegen der Wunde, als du sie so angestarrt hast, sondern weil du es auf sie abgesehen hast! Und dann lügst du mich auch noch an! Ich hab mich wohl in dir geirrt!" „Hast du etwa geglaubt, dass ich mich sofort in dich verliebe?" Jetzt muss ich sie einfach fragen. Da zuckt sie mit den Schultern. „Zumindest habe ich versucht, das zu bewirken."
„Sie ist halt wirklich so richtig verknallt in dich", erklärt Lauren. Ich schätze, nun nicht mehr. Es ist zwar ein echt dummer Grund, aber manchmal ist das bei weiblichen Fans so. Das ist nichts gegen meine Fans, doch sie werden oft wegen nichts eifersüchtig. Gut, ich eigentlich auch.
„Tut mir leid, Lauren, aber ich muss jetzt gehen. Ich kann das nicht mehr mit ansehen", sagt Olivia. „Ok", sagt Lauren, und dann verschwindet Olivia auch schon. Nun sind nur noch Lauren und ich da...
Lauren's Sicht
Diesen Abend hätte ich mir deutlich besser vorgestellt. Es war zwar nur ein dummer Zufall, aber ich habe das Gefühl, ich wäre daran schuld, dass Olivia Shawn nicht mehr so stark mag. Immerhin habe ich gewusst, dass sie es gern mit ihm versucht hätte, und trotzdem habe ich es ihm erlaubt, die Soße in meinem Gesicht wegzustreichen. Zum Glück ist sie mir nicht böse.
„Ähm, ich glaube, es wäre besser, wenn wir nicht darüber sprechen", schlage ich nach langer Zeit vor. Die Stille ist noch unangenehmer. „Ja, wahrscheinlich hast du recht. Lass uns einfach essen", meint Shawn.
Nachdem wir fertig gegessen haben, bezahlen wir auch schon. Und dann fährt er mich nach Hause. Ich bedanke mich für den Abend und er sagt: „Hab ich gern gemacht", doch man merkt, dass er ebenfalls nicht ganz zufrieden ist.
Kurz bevor ich die Haustür schließe, kommen meine Eltern aufgeregt. Shawn starrt sie etwas an. Vermutlich wartet er darauf, dass irgendjemand was sagt. Also mache ich den Anfang: „Shawn, das sind meine Eltern. Mom und Dad, das ist Shawn Mendes. Er ist..." „Ein heißer Superstar!", ruft Mom plötzlich. Darauf schaut Shawn etwas überrascht, doch ihm entfährt ein kleines Grinsen.
Oh, wieso muss mich meine Mom immer blamieren?! Ich merke schon, wie mein Gesicht rot wie eine Tomate wird. Dabei mag ich gar keine Tomaten. Und ich glaube, Shawn geht es genauso. Er hasst sie, vorhin hat er sie nicht einmal angefasst.
Aber egal, ich muss jetzt irgendwas kontern! Also sage ich: „Eigentlich meinte ich: Er ist derjenige, der mir das hier verpasst hat." Dabei zeige ich auf meine Stirn. „Lauren, das tut mir wirklich unendlich leid. Normal hätte das mir nicht passieren sollen", sagt Shawn. „Hey, es ist okay. Du musst dich nicht tausendmal entschuldigen. Man sieht außerdem fast nichts mehr", meine ich.
Dann spricht Mom wieder dazwischen: „Er möchte doch nur freundlich sein." In Gedanken frage ich sie: Bist du etwa in ihn verknallt? Wenn ja, schlag ihn dir aus dem Kopf! Er ist viel zu jung für dich und was ist mit Dad? Aber es stimmt doch; sie führt sich hier auf wie ein verrückter Teenager!
„Ich finde es ja echt toll, mit euch zu plaudern, aber ich denke, ich sollte mal gehen. Der Anzug, den ich trage, gehört gar nicht mir, sondern meinem Kumpel, und er braucht den heute anscheinend noch. Angeblich für ein Date. Und dazu wollen wir ihn doch nicht nackt hingehen lassen, oder?", lacht Shawn. Ich kenne den zwar nicht, aber oh nein, das wollen wir ganz sicher nicht!
„Ja, das kann ich voll und ganz verstehen", sage ich. „Ähm, werden wir uns irgendwann wiedersehen?" „Ganz bestimmt. Also ich muss jetzt los. Auf Wiedersehen!", verabschiedet er sich. Ich tue es ihm gleich und winke dazu.
Sobald ich die Türe geschlossen habe, bemerke ich, dass Dad gar nicht mehr da steht. Seit wann wohl... Sofort kommt Mom: „Warum habt ihr denn keine Nummern ausgetauscht? So wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ihr euch wieder trefft, viel größer! Er ist ein so toller junger Mann. Den solltest du dir angeln. Ihr wärt ein schönes Paar." Ich weiß, sie meint es nur gut mit mir, aber so etwas kann ich echt nicht leiden, weshalb ich verschwinde.
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Upside Down (Ross Lynch & Shawn Mendes FanFiction)
FanfictionEs ist nur ein Geburtstagsgeschenk, aber es verändert ihr ganzes Leben: Tickets für ein Eishockeyspiel. Allerdings ist es kein normales Spiel, nein. Die Teams bestehen ausschließlich aus Stars. Zu Lauren's Glück nimmt auch noch ihr Lieblingsstar Ro...