13

66 3 13
                                    

- Einen Monat später -

Lauren's Sicht

Wieder einmal sitze ich auf dem Stuhl neben Ross' Bett. Seine Familie besucht ihn zwar auch, aber ich habe das Gefühl, dass ich es viel öfters tue. Allerdings möchte ich nicht schlecht von Familie Lynch reden, denn eigentlich mag ich sie total.

Shawn ist ebenfalls hier. „Ist irgendwas? Du siehst nicht besonders gut aus." Mist, er hat es bemerkt. Er ist einfach zu aufmerksam. „Ich fühle mich auch nicht prickelnd", antworte ich ihm. „Ross liegt jetzt schon einige Zeit im Koma. Und dann gibt es sogar noch die bestehende Möglichkeit, dass er schwere Folgen davongetragen hat." Langsam läuft mir eine Träne hinunter.

„Dass er aufwachen wird, kann ich mir fast nicht mehr vorstellen. Und falls doch, dann wird er nie mehr derselbe sein." „Lauren, so darfst du nicht denken! Wir haben das Schlimmste schon überstanden, den Rest schaffen wir auch noch. Wir dürfen nur die Hoffnung nicht aufgeben!", muntert mich Shawn darauf auf und nimmt mich in den Arm.

Eigentlich sollte ich das nicht tun, aber ich fühle mich sicher. Fast schon sicherer, als ich es bei Ross gewesen war. Ich möchte es nicht wahrhaben, doch es ist so.

Nachdem wir uns voneinander gelöst haben, sehen wir uns in die Augen. Je länger ich mir seine anschaue, desto besser gefallen sie mir. Mir fällt auf, dass er mit einem Auge etwas schielt, was ich witzig finde, weil ich das ebenfalls ein bisschen mache. Dann nähert er sich meinem Gesicht.

Mir wird sofort klar, dass er mich küssen will. Ich sollte es nicht zulassen, denke ich mir. Doch mein Herz sagt mir, ich möchte es auch.

Als Shawn's Lippen meine schließlich berühren, erwidere ich den Kuss. Obwohl ich Ross liebe, fühlt es sich erneut richtig an. Anscheinend liebe ich beide.

„Was ist mit ihm?", flüstert er danach. „Ich weiß es nicht", sage ich. „Ich habe zwar noch Gefühle für ihn, aber eben auch für dich." Und ich weiß, irgendwann muss ich mich entscheiden. In der Zwischenzeit kann ich mit Shawn zusammen sein, der mir die Kraft gibt, die ich brauche.

Noch am selben Tag gehe ich zu Olivia, um ihr von diesem Ereignis zu erzählen. Ich glaube nicht, dass sie das gut findet, da ich jetzt Ross betrüge und er nichts davon mitbekommen kann. Ich selber finde es ja auch nicht gerade toll, aber meine Gefühle spielen verrückt. Und ich brauche jemanden, dem ich es erzählen kann, sonst drehe ich durch.

„Was machst du dann, wenn Ross wieder aufwacht?", fragt Olivia, nachdem ich ihr alles erklärt habe. „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung", antworte ich. Doch ich bin mir sicher, dass sie sich Ross schnappen wird oder es zumindest versucht, wenn ich Shawn wähle.

Plötzlich fällt mir ein: Wie fühlt sie sich wohl? Immerhin ist sie ebenfalls in Ross verliebt, der im Koma liegt. Oh Mann, ich bin so eine schlechte Freundin! Kein einziges Mal habe ich an sie gedacht, sondern sie die letzte Zeit nur vernachlässigt.

Es kommt zwar etwas unerwartet, aber ich sage nun: „Olivia, es tut mir echt leid, dass ich dich kaum beachtet habe, außer in der Schule natürlich." „Ja, ich habe mich schon gefragt, ob dir das überhaupt irgendwann einfällt", meint sie zuerst. Sie klingt dabei ziemlich enttäuscht, was ich allerdings auch verstehen kann.

„Ich verstehe ja, dass es dir echt scheiße ging. Mir aber auch, ich war geschockt. Und ich hatte keinen an meiner Seite, so wie du Shawn. Man hat es mir vielleicht nicht angesehen, aber ich war wirklich enttäuscht von dir." „Schon gut, ich hab's gecheckt!", sage ich dann. Sie muss es mir nicht noch mehr unter die Nase reiben. „Ich verspreche dir, dass du von nun an wieder auf mich zählen kannst."

Nach kurzem Schweigen erhellt sich ihre Miene endlich und Olivia sagt: „Danke. Das habe ich vermisst." „Egal was passiert, wir bleiben immer beste Freundinnen. Hoffe ich doch, oder?", vergewissere ich mich, worauf sie mir die Antwort gibt: „Na klar. Wir gehen durch Dick und Dünn. Gemeinsam."

Upside Down (Ross Lynch & Shawn Mendes FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt