7. Kapitel

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Unten in der Garage komme ich schwer atmend an. Dads Leute sind tatsächlich noch nicht da. Super. Nur einige Mechaniker werkeln an einem Gefährt herum. Okay, da drüben ist der Einsatzwagen, den hat Abby mir vorhin gezeigt und in einem Nebensatz erwähnt hat, dass er nie abgeschlossen ist. Ich glaube, heute ist mein Glückstag. Vorsichtig schleiche ich an den Arbeitern vorbei zu dem Truck. Wenn ich den Kofferraum aufmache, fällt ihnen das bestimmt auf. Also klettere ich so leise wie möglich durch die Beifahrertür hinein. Dort finde ich einen Durchgang zum Kofferraum. Perfekt. Lautlos öfnne ich ihn, krieche hindurch und schließe ihn hinter mir wieder. Ich kann so gut wie nichts erkennen, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Dann sehe ich silhouettenhaft Schränke an beiden Seiten des Wagens. Gerade rechtzeitig verkrieche ich mich hinter dem rechten Schrank, als ich Stimmen und Schritte wahrnehme. Keine Sekunde später wird der Kofferraum geöffnet, Licht strömt herein und ich halte den Atem an. "Eigentlich hattest du doch alles eingepackt, oder, Kate?" höre ich Tony fragen. "Ja, hab ich." antwortet sie. "Gut, dann können wir ja fahren." stellt McGee fest. Damit wird die Kofferraumklappe zugeschlagen und ich sitze wieder im Dunkeln. Während die Agenten ins Fahrerhaus  einsteigen, finde ich durch Tasten ein paar Dinge, an denen ich mich Festhalten kann. Schon wird der Motor gestartet und die Fahrt geht los. Zu Anfang sind die Straßen noch recht eben, später werden sie immer steiniger mit mehr Schlaglöchern, sehr zum Leid meines Hinterns. Aber was tut man nicht alles für einen interessanten Tag. Das Gespräch der Mitarbeiter meines Vaters in der Fahrerkabine ist wirklich sehr lustig anzuhören. Es geht zumeist um Spekulationen zu Dads Beziehungsstand. Die sind teilweise so verrückt, dass ich mir mehr als einmal verkneifen muss, laut loszuprusten. Nach einer Weile kommt der Wagen zum Stehen. Während die drei Agenten aussteigen, rappele ich mich hoch. Als der Kofferraum geöffnet wird stehe ich schon wie eine Eins, strecke mich demonstrativ und laufe breit grinsend auf Tony, Kate und McGee zu. "War eine schöne Fahrt, nicht wahr?" sage ich lächelnd zu ihnen. Eine Antwort bekomme ich nicht, da mich alle drei mit offenen Mündern anstarren. Ich spaziere ganz gemütlich aus dem Auto hinaus auf eine Waldlichtung.  Etwa in der Mitte der Wiese sehe ich den liegen, den ich für den Grund des Einsatzes halte. Vorsichtig gehe ich auf ihn zu. Mir steigen Tränen in die Augen und ich bekomme Gänsehaut. Wütend beiße ich mir auf die Lippe und wische meine Augen mit dem Handrücken ab. An den seltsamen Geruch kann ich mich nicht gewöhnen. Der Tote hat Alltagskleidung an, die überall voller Blut ist, welches wahrscheinlich von der gigantischen Wunde an seinem Hinterkopf stammt. Diese könnte gut und gerne die Todesursache sein, da sie groß genug war, dass der Mann an ihr verblutet sein könnte. Mir gelingt es wundersamerweise, jegliches Gefühl auszuschalten und einfach nur zu analysieren. Ich entdecke eine Blutspur, die vom Opfer ausgeht. Er hat sich scheinbar hierher bewegt, was bedeuten würde, dass dies gar nicht der Tatort ist. Interessiert folge ich den getrockneten, roten Tropfen im Gras. Sie enden recht plötzlich. Hier muss er also gestanden haben als der Täter ihm die Verletzung zufügte. Ich stelle mir vor, wie der Mann an diesem Punkt gestanden haben könnte und komme zu dem Schluss, dass der Einschlagwinkel der Tatwaffe, was auch immer die war, einfach zu steil ist. Der Mörder kann sie einfach nicht mit bloßen Händen gehalten haben, es sei denn, er ist vier Meter groß, was ich stark bezweifle. Ich stehe noch eine Weile grübelnd herum, bis mir eine  Idee kommt.
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Hallo ihr Lieben, mal wieder hier ein Update, hoffentlich gefällt es euch. Ich werde versuchen, von beiden Geschichten möglichst bald einen neuen Teil zu veröffentlichen. Bis dahin!
Eure HermioneGibbs ❤

Teresa Gibbs - Wie alles begann (NCIS ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt