Ich ging die menschenleeren Straßen entlang und versank in Gedanken. Aus allen Häusern waren Stimmen zu hören, die sich versuchten gegenseitig unter zu kriegen.
Mutter hasste es, wenn sie Streit mit Vater hatte. Sie liebte ihn, obwohl er anfing seine Kräfte auch an ihr zu benutzen. Sie ließ es zu und folgte seinen Anweisungen oder stimmte seinen Entscheidungen zu. Wir waren zu jung um die Qualen unserer Mutter zu verstehen. Vater fing an Mutter jeden Tag einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Sie verlor die Kontrolle und starb letztlich an den Folgen. Vater ließ sich davon nicht zurückschrecken und benutzte die Kraft bei jeder Tätigkeit. Er hatte uns im Stich gelassen und befahl uns einige Aufträge zu seinem Zweck zu erfüllen. Doch ich weiß genau, warum er mir Karma Akabane anvertraut. Ich weiß es schon eine lange Zeit...
Von Weiten sah ich, dass im Zimmer meines Vaters Licht brannte.
Er hat sich also entschieden uns wieder Aufträgen zu zuweisen. Oder er gibt uns nun endgültig auf und lässt uns alleine zurück.
Innerlich hoffte ich auf die zweite Antwort, denn seitdem er diese Veränderung vornahm, hasste ich ihn. Nicht nur, weil er Mutter mit seiner Kraft tötete, sondern auch, weil er daraus nichts gelernt hatte und zusah, wie andere langsam, aber grausam sterben.
Ich öffnete die Tür und stellte meine Tasche ab. Ich bewegte mich langsam zur Tür meines Vaters hin und hörte einen Teil des Telefonates mit an. Er legte auf und suchte in seinen Schubfächern nach Akten. " (Y/N), komm mal bitte zu mir. Ich habe etwas wichtiges mit dir zu besprechen." Sagte er und setzte sich mit der Akte zurück auf seinen Stuhl. Ich stöhnte und stellte mich zu ihm. "(Y/N), hat Karma Akabane schon sein Schicksal ereilt?" Fragte er mich zuversichtlich. Ich schüttelte den Kopf und dachte an die heutigen Prügelei der Oberschüler zurück.
Als ob ich in der Lage wäre, diesen Auftrag nach dem ersten Schultag bereits abzuschließen. Schon gar nicht nach dem Kampfkünsten und Messertechniken, mit dem er sehr gut interagieren kann.
"Vater, nicht mal du wärst in der Lage ihn so schnell zu töten. Dieser Junge ist ein Monster, welches, ohne nachzudenken, jeden schlägt, der nicht seinen Befehlen folgt oder sich gegen ihn stellt. Auch in drei Monaten wird sich nichts ändern. Er wurde schon auf mich aufmerksam und weiß, dass er meine Zielperson ist." Schrie ich meinen Vater deprimiert an.
Er konnte es nicht verstehen. Karma war in diesem Punkt "der Beherrschung" meinem Vater gleich. Er ließ alles, was nutzlos und schwach ist, einfach hinter sich, ohne auf Gefühle anderer zu achten. Das ist zumindest mein Eindruck von Karma. Gefühlslos. Kaltblütig. Brutal. Und verbittert. Wer Menschen umbringt oder benutzt, folgt meiner Meinung nach, diesen Kriterien. Doch was weiß ich schon. Der eine Tag reicht nicht aus, seine Gefühle und seine Verhaltensweise zu studieren und Eigenschaften heraus zu filtern.
Mein Vater sah mich belustigt an und fasste mir unter das Kinn. Seine leuchtenen Augen riefen Schuldgefühle sowie Angst und Verbitterung in mir hervor. "(Y/N), du bist wie deine Mutter. Schwach und Ungehorsam. Diese Gruppe von Leuten hat nichts anderes, als einen kaltblütigen Tod verdient. Willst du wirklich, wie deine Mutter enden? Tot, ohne in ihrem Leben irgendetwas erreicht zu haben. Ich habe dich doch zur Killerin erzogen, oder etwa nicht? Willst du dich wirklich gegen mich stellen?" Fragte mich mein Vater energisch. Ich schüttelte leicht den Kopf und senkte meinen Blick. "Hmm, deiner Reaktion nach, könntest du eine Strafe gut gebrauchen. Du hast mich enttäuscht, alleine dafür solltest du vor mir um Vergebung betteln. Doch du wehrst dich gegen mich und sagst mir, dass es unmöglich sei, Karma Akabane, innerhalb eines Tages zu töten. Du bist Schande und eine schreckliche Tochter noch hinzu." Er hob seine Hand und klatschte mir damit voll ins Gesicht. Über meine Wange lief eine warme Blutspur, die ich mit meiner Hand versuchte zu verdecken. "Vater, es reicht. Lass (Y/N), für heute in Ruhe!" Schrie Gakushu auf Vater ein. Er grinste und stand auf. Er beugte sich zu mir herunter und zog mich an meinen (Y/H) Haaren auf die Beine. Ich schrie vor Schmerz, doch das alleine, hielt meinem Vater nicht auf. Er warf mich in die Arme meines Bruders und schloss die Tür hinter sich. Gakushu schaute zu mir herunter und streichelte sanft meinen Kopf. "(Y/N), alles okay? Was hast du gesagt, dass er so aggressiv auf dich los ging?" Ich kam aus seinen Armen hervor und wischte die letzten Tränen weg. "Als ich ihm sagte, dass es unmöglich sei, Karma innerhalb eines Tages zu töten, rastete er komplett aus und verglich mich wieder mit Mutter. " Ich sah ihn bemitleidenswert an und umarmte ihn langsam. Er legte seine Arme um mich und streichelte meinen Kopf weiter. "(Y/N), er hat Recht, du ähnelst Mutter sehr. Deine (Y/E) Augen strahlen genauso viel Lebensfreude, wie Mutters aus. Doch anders als sie, lässt du dich nicht so leicht von ihm unterkriegen. Du bist stärker und zuversichtlicher, als Mutter. " Ich lächelte. "Danke, Bruder." "Du solltest jetzt schlafen gehen. Morgen steht der nächste erfolgreiche Tag an. Ich hoffe, du lädst ein paar deiner neuen Freunde ein. Sie können dich vielleicht, an deinen Geburtstag, von den Geschehnisse der letzten Tage ablenken. " Ich nickte und ging in mein Zimmer. Meine Schuluniform zog ich aus und wechselte in weit aus bequemere Klamotten. Ich legte mich hin und schlief nach langer Überlegung ein.<Timeskip>
Karmas p.o.v.
Während meine Mitschüler sich, über die kommenden Prüfungen, den Kopf zerbrachen, dachte ich mir neue Methoden aus, um Koro-sensei endlich zu töten. Wenn er bloß nicht mit Mach 20 jeder Attacke ausweichen könnte, wäre der gute Lehrer einer meiner nächsten Opfer.
Mein Blick fiel auf das neue Mädchen, welches gerade fröhlich den Klassenraum betrat. Nakamura und Kanzaki schlossen sie gleich in ihre Probleme mit ein und überrumpelten sie mal wieder mit tausenden Fragen.
Hat sie gestern versucht mich wirklich zu töten oder wollte sie nur helfen? Ich meine Sie ist die Tochter des Vorstandsvorsitzenden. Dass er seine Tochter zum Töten überreden würde, kann ich mir nur allzu gut vorstellen.
Sie ging an ihrem Platz und notierte sich einige Wörter in ihr Notizbuch. Dann stand sie auf und stellte sich vor mich. "Tut mir leid, dass ich dir gestern nicht geholfen habe. Ich war starr vor Schreck, als sie dich plötzlich angriffen. " sagte sie bedrückt. "Hmm, ich hätte deine Hilfe sowieso nicht gebraucht. " sagte ich trocken. Sie schaute mich verletzt an. "Ja bei deinen Fähigkeiten brauchst du niemanden. Trotzdem denke ich, dass man nicht in der Lage ist, alles auf eigene Faust zu schaffen. Deshalb sind wir bei dem heutigen Anschlag einer Gruppe zugeteilt worden, also wirst du wohl oder übel mit mir zusammen arbeiten müssen." Sagte sie wieder lächelnd.
Vom Charakter her, kein Vergleich zu ihrem Horror Vater. Ihre Worte sagt sie mit Überzeugung und Ernsthaftigkeit und versucht nicht jemandem zu etwas zu zwingen. Ich muss schon sagen, die Kleine gefällt mir. Mal sehen zu was sie sich noch entwickelt.
"Wohl oder übel? Also gibst du zu, dass du auch kein Teamspieler bist, (Y/N)? " "Jap, denn genau wie du, kann ich mich auf andere nicht allzu sehr verlassen. Doch heute mache ich mal eine Ausnahme, denn für 10 Milliarden Dollar, werde ich sogar mit dir zusammen arbeiten, Karma." Sagte sie und legte eine kleine Schachtel auf meinen Tisch. Ich öffnete sie und sah vier aneinander gereihte Kekse. "Keine Sorge, die sind weder mit Gift gefüllt noch verlange ich etwas von dir." Sagte sie verständnisvoll. "Und was soll das dann?" Sie zwinkerte mir zu und ging zurück auf ihren Platz. Ich schaute ihr fragend nach.
Vielleicht sagt sie absichtlich, dass die Kekse kein Gift enthalten. Komisch ist das ja schon etwas.
Diesen Gedanken verwarf ich und probierte einen ihrer Kekse.~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hey Leute, ich bin mir bei einer Sache nicht so ganz sicher. Sollte ich bei Gedankengängen eine kursive Schrift benutzen oder sie normal lassen?
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Killer of Love (Karma x Reader)
FanfictionFür die Karma Akabane Fans. Karma Akabane, meine Zielperson, kommt hinter die Bedeutung meines Auftrages und versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern. Doch warum? Um sein Leben zu retten? Um aus mir keinen Mörder zu machen? Oder hat er ganz a...