~Kapitel 9~

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In der Nähe des Flusses, wo wir einst Itona und Shiro in die Enge trieben, hielt ich für wenige Minuten inne um mich zu beruhigen und auf andere Gedanken zu kommen. So sehr Karmas Aussage auch schmerzte, so wahr war sie auch. Ohne die Befehle meines Vaters wär ich niemals ein Assassine geworden und hätte auch niemanden getötet. Nun konnte ich es nicht mehr zurückhalten, ich wollte meine Gefühle nun endlich zeigen und damit umgehen lernen.

Meine kalten Tränen liefen langsam meine Wange entlang und tropften dann in den reißenden Strom des Flusses. So wie diese unendlichen Wassertropfen bin auch ich eine Person von vielen, die sich für den falschen Weg im Leben entschieden hatte. Die erst nach einer ernst zunehmenden Ansage seiner Zielperson, den Wert des Lebens, der von mir getöteten Menschen wiedererkannte. Die Kinder, die ihren Vater oder ihre Mutter durch mich verloren und in einem aussichtslosen Trauma gefangen waren. Vielleicht hatte ich nicht aufgehört, da mir dasselbe wieder fahren war und ich deshalb kein bisschen Mitleid für andere empfand.

Die Menge an Blut, welches einst an meinen Händen klebte, hätte ich mit keiner guten Geste oder einer einfachen Entschuldigung beglichen können. In diesen Momenten muss ich immer an meine Mutter denken, die rücksichtslos von meinem eigenen Vater ermordet wurde. Sie war eine Puppe, die von einem Puppenspieler benutzt worden war um seinem selbstlosen Willen durchzusetzen. Auch wenn meine Kindheit, vor dem Tod meiner Mutter, ebenfalls keine normale und zufriedenstellende war, brachte sie meinen Bruder und mich oft zum Lächeln. 'Warum müssen Leute, wie sie sterben, während andere rachsüchtige Personen weiter Leben zerstören und damit ungestraft davon kommen?' Diese Gedanken hielten mich nachts lange wach und ließen mich an einer gerechten Welt zweifeln. Doch, dass das Leben nicht fair war, wusste ich schon früh, da Freunde anfingen mich zu meiden, nachdem sich herausfanden, wozu mein Vater mich zwang. Außer meinem Bruder und meiner Mutter gab es niemals jemanden, dem voll und ganz Vertrauen konnte.

"(Y/N), wo bist Du?!" Hörte ich eine Stimme aus dem inneren des Waldes kommen. Als die einzelnen Schritte immer lauter wurden, stand ich sicher auf beiden Beinen und überlegte allem hier und jetzt ein Ende zu setzen. Doch bevor ich nach dem echten Messer in meiner Hosentasche greifen konnte, wurde ich in eine lange Umarmung gezogen. "Ich weiß genau, was du gerade vor hattest, (Y/N). " Sagte die Stimme ruhig und schuldig fühlend. "Es tut mir leid, ich hätte dich damit nicht einfach so konfrontieren sollen. Schon gar nicht bei so einem entscheidenen Kampf." Verständlich schluchzte ich in seine Uniform und zog ihn mit meinen Händen dichter an mich heran. "Ich wusste, dass du kommst, Karma." Sagte ich, bevor er  ein Stück zurückwich um in meine (Y/E) Augen zu schauen. " Lass uns später darüber reden. Da ist noch eine Entscheidung, die gefällt werden muss."

Ich nickte und wir stellten uns mit einer beliebigen Waffe und einem Ersatz im Repertoire gegenüber. Mit dem letzten Blickkontakt fingen wir unseren Kampf an. Der Rotschopf versuchte mich mit seinem Messer zu streifen, doch ich wich immer im letzten Moment aus. Auch meine Idee seine Beine wegzutreten, scheiterte vergeblich und zog den Kampf nur unnötig in die Länge. Doch ein letztes Ass hatte ich noch in der Hinterhand, worauf ich hoffte, es nicht einsetzten zu müssen. Da meine und seine Angriffe nur ins Leere gingen und eine konstante Stimmung verursachten, musste ich es nun ausspielen. Mit einem Arm griff ich seine Jacke und zog sie zu mir heran, während ich mich aufstellte und ihn hinterhältig anfing zu küssen. Er erschrak und ließ dabei seine Waffe fallen, woraufhin ich sofort mein Messer nahm und ihn streifte. "Ha! Gewonnen, Rotschopf. " Lachte ich ihn aus. Er war immer noch starr vor Schreck und brauchte einige Sekunden um zu verstehen, was gerade passierte. "Du versuchst echt mit allen Mitteln zu gewinnen, oder?!" Meckerte Karma mich leicht verärgert aus. Ich zuckte nur mit den Schultern und lachte ihn weiterhin aus.  "Du bist doch nur sauer, dass ich nicht deinem Team beigetreten bin." Ärgerte ich ihn. Er wurde leicht rot und schlug gegen meine Schulter. "Obwohl dir rot sehr gut stehen würde. " Sagte er grinsend. Diesmal wurde ich rot und drehte mich um. "Baka..." Murmelte ich.

"Karma, wo bist Du?!" Fragte eine weibliche Stimme aus seinem Funkgerät. "Wir sind beim Fluss. Der Kampf ist vorbei, (Y/N) hat mich überwältigt. " Eine Stille füllte das Funkgerät, bevor lachende Stimmen erklangen. "Der Teufel hat gegen ein Mädchen verloren?! Dein Ernst, Karma?!" Rief Rio. "Du hast keine Ahnung, wie sie das gemacht hat, also bleib mal schön ruhig. Du hast ebenfalls gegen Nagisa verloren, auch wenn er aussieht, wie ein Mädchen, ist er keines. " Sagte er beschämend und schaltete sein Funkgerät ab. "Komm gehen wir zurück, (Y/N)." Ich nickte und folgte ihm aus dem Wald heraus.

"Ich hätte den Kampf zu gern gesehen... gegen Karma gewinnt man nicht alle Tage." Sagte Nagisa leicht traurig. "Tut mir leid, Nagi. Hauptsache der Rotschopf hat verloren. " Für diesen Satz kassierte ich einen weiteren Schlag des Verlierers. "Koro-sensei ist gerettet!!!!" Schrie mein Team auf. Ich freute mich auch, dennoch beschäftigte mich Karmas Aussage sehr. Ob er wirklich so über mich denkt? Warum kümmert es mich eigentlich, er ist und bleibt meine Zielperson! Daran ändern auch keine Gefühle etwas...

Oder...?

Da bin ich wieder. Ja es hat ziemlich lange gedauert, aber ich versuche wieder ein paar Kapitel zu schreiben. Auch wenn die Schule mir schon seit Ende der Sommerferien alles abverlangt, tut mir leid. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

Eure Leni

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 25, 2018 ⏰

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Killer of Love (Karma x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt