Kapitel 1.

1K 62 16
                                    

Das Licht der aufgehenden Sonne und das Zwitschern von Singvögeln, weckt mich sanft aus meinem Schlaf. Etwas genervt aufgrund meines zu frühen Aufwachen, versuche ich mich im Bett um zudrehen und weiter zu schlafen. Doch als ich dies versuche, spüre ich einen furchtbaren Schmerz in meiner Seite.

Schwer atmend öffne ich meine Augen. Ich blinzel zuerst noch etwas, dann wird meine Sicht klarer. Verwirrt sehe ich mich um.

"Das ist ganz eindeutig nicht meine Wohnung...", flüster ich während ich mich weiterhin versuche zu orientieren.

"Tch willst du jetzt eine Belohnung dafür, dass du das offensichtliche bemerkt hast, Gör?!", macht sich eine Stimme neben mir bemerkbar.

Ich zucke zusammen, leicht erschrocken eine Stimme zu hören. Normalerweise habe ich so früh morgens keinen Kontakt zu Menschen und schon gar nicht in meinem Schlafzimmer. Aber das ist ja auch nicht meine Wohnung... Was zur Hölle ist passiert?

Langsam drehe ich meinen Kopf zur Quelle der Stimme. Direkt neben meinem Bett sitzt ein dunkelhaarige Mann, der mich mit seinem angenervten Blick förmlich durchbohrt, auf einem Stuhl.

"Wo..wo genau bin ich hier?", frage ich vorsichtig. Eigentlich sollte ich erst fragen wer er ist, aber er sieht nicht so aus, als wäre er in der Laune sich ausfragen zu lassen. Also werde ich nur die wichtigsten Fragen berücksichtigen.

"Im Hauptquartier des Aufklärungstrupp", ist seine knappe Antwort. Aufklärungstrupp? Das kommt mir kein bisschen bekannt vor. Wie soll ich jetzt reagieren?! Mist denk nach (V/N)!

Anscheinend meinen verzweifelten Blick bemerkend, setzt der Dunkelhaarige erneut an : "Mauer Rose. Wir haben dich verletzt außerhalb der Mauern gefunden und dich mit zurück genommen."

"Mauer Rose...?", erkundige ich mich, "was für eine Mauer?" Erstaunt sieht mich mein Gegenüber an, fängt sich jedoch schnell wieder und setzt seinen anscheinend 'normalen' genervten Blick auf.

"Tch, willst du mich verarschen, Gör?! Hat dir ein Titan gegen den Kopf getreten oder warst du schon immer so dumm?", schnauzt er mich an.

"Aah! Ich bin nicht dumm!", fauche ich zurück, "und was zum Teufel ist ein Titan?" Böse funkel ich ihn an, wütend darüber, dass er mich so behandelt. Der Mann springt von seiner Sitzposition auf und beugt sich wütend zu mir runter. Ich bereite mich innerlich bereits auf das Schlimmste vor, als plötzlich die Tür aufgerissen wird.

"Hah! Ich wusste doch ich habe Stimmen gehört. Also wie geht es dir? Wie stark sind die Schmerzen?... Und was zum Titanen machst du da Levi? Hör auf Patienten zu belästigen!", ertönt eine äußerst aufgeregt klingende Stimme. Eine recht große Frau steht am anderen Ende des Zimmers. Ihre braunen Haare sind zu einem Pferdeschwanz gebunden und sie trägt eine etwas ungewöhnliche Brille.

"Tch, ich hab noch gar nichts gemacht-", fängt der Mann, der anscheinend Levi heißt an, wird jedoch von der Braunhaarigen unterbrochen. "Noch nicht?! Also hattest du etwas vor! Man kann dich auch nicht alleine lassen.."

"Behandel mich nicht wie eines dieser Gören Vierauge!", knurrt der Dunkelhaarige sichtlich verärgert, doch wird von der Frau ignoriert, stattdessen wendet sie sich zu mir: "Also?"

"Also..was?", frage ich vorsichtig. Auf den ersten Blick scheint sie zwar freundlich, aber wer weiß schließlich kenne ich sie ja nicht.

"Wie geht es dir?", fragt die Frau mit einem breitem Grinsen im Gesicht, während sie auf mich zu kommt. Misstrauisch beobachte ich sie dabei, wie sie um das Bett in dem ich liege geht und sich auf den Stuhl setzt, der gerade noch von Levi benutzt wurde. Erwartungsvoll sieht sie mich an. Levi der sich mittlerweile wieder aufgerichtet hat und nun ein Stück vom Bett entfernt steht, starrt mich nun ebenfalls wieder an.

"Ich weiß nicht. Ich hatte beim Aufwachen vorhin Schmerzen-", setze ich vorsichtig an werde jedoch schnell unterbrochen von der ruckartig auf springenden Frau. "Wo?", ist das einzige was die Braunhaarige fragt. Sie wartet meine Antwort jedoch nicht ab, sondern beschließt es durch drücken und erstaunlicherweise sanftem abtasten herauszufinden. Als sie die Stelle berührt die schmerzt, ziehe ich die Luft scharf ein. Mit einer geschickten Handbewegung zieht sie mein Oberteil hoch. Im Augenwinkel sehe ich wie Levi irgendwo hingeht und ich höre das Öffnen einer Tür. Kurz danach kommt er wieder mit einer Salbe und einem Verband in der Hand. Er legt die Sachen auf dem Stuhl ab und geht dann aus dem Zimmer. Das Seltsame dabei, er hat weder einen provozierenden Kommentar abgelassen, noch mir einen genervten Blick zugeworfen. Er sah einfach nur ernst aus.

Von dem Gedanken warum Levi so ernst aussah ablassend, wandert mein Blick nun wieder zu der Frau vor mir, die einen besorgten Blick aufgesetzt hat, jedoch als sie meine Blicke auf ihr spürt, sieht sie mich an und versucht ihre Besorgnis hinter einem Lächeln zu verstecken.

"Was?", frage ich ungeduldig und versuche einen Blick auf meine Seite zu erhaschen. Meine Sicht wird jedoch schnell verdeckt von der Frau die sich über mich beugt. Sie ist so nah! Hat sie noch nie was von Privatsphäre gehört?!

"Bitte erschreck dich nicht, okay? Es sieht bestimmt schlimmer aus, als es eigentlich ist", flüstert meine Gegenüber und richtet sich wieder langsam auf. "Bestimmt? Das heißt sie sind sich nicht sicher?", frage ich leicht panisch. Die Frau nickt nur leicht zur Bestätigung. Ihr anfängliches energiegeladenes Auftreten wirkt nun, als hätte es niemals existiert. Nervös lasse ich meinen Blick hinunter zu meiner Seite wandern. Mein Atem stoppt, als ich die vielen Blutergüsse auf meiner Taille sehe.

"Als wir dich gefunden haben waren sie noch nicht sichtbar...", flüstert die Braunhaarige leise und beginnt die Salbe, die Levi vorhin gebracht hat aufzutragen. Der Geruch der Salbe beißt in der Nase und brennt auf der Haut. Die Stellen die bereits mit er Salbe eingecremt worden sind, fühlen sich heiß an und kribbeln eigenartig.

"Ich bin übrigens Hanji", sagt die braun haarige Frau, Hanji, vermutlich um mich von dem Gefühl in meiner Seite abzulenken.

Nach einem kurzen Moment des Überlegens, ob ich ihr meinen Namen anvertrauen kann antworte ich ihr, davon überzeugt, dass sie nur mit dem Wissen meines Namens nichts schlimmes machen kann: "(V/N). (V/N) (N/N)."

Hanji macht gerade die Anstalten etwas zu erwidern, als die Tür geöffnet wird und sie innehalten lässt. Hastig richtet sie sich auf, salutiert und lächelt dann leicht.

Neugierig, aber auch vorsichtig drehe ich meinen Kopf zur offenen Tür.

-----------------------------------------------------

Und hier ist das erste eigentlich Kapitel, ich hoffe ich konnte euer Interesse wecken^^

Das nächste Kapitel wird nächsten Sonntag erscheinen.
Feedback und andere Kommentare sind gerne gesehen:)

eure pervyflower<3

Eine zweite Chance (Erwin x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt