Kapitel 3.

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"Sie schläft in meinem Zimmer!", rufen Hanji und Erwin gleichzeitig.

Eine unangenehme Stille breitet sich im Zimmer aus, als Erwin, Hanji und Levi verwirrte (und genervte) Blicke austauschen, während ich versuche mich dem ganzen zu entziehen. Plötzlich sind die Holz Dielen äußerst interessant. All diese vielen kleinen Maserungen und Farbübergänge im Holz. Wenn ich richtig liege müssten es sogar zwei verschiedene Holzarten sein mit denen der Boden bestückt ist.

"Wie bitte?", fragt eine leicht aufgebrachte Stimme die Hanji gehören muss, es sei denn Erwins Stimme erhöht sich um eine Oktave, wenn er sauer ist, dann könnte es Erwin sein.

"Ich bin der Kommandant, wenn einer auf sie aufpasst, dann ja wohl ich, außerdem willst du sie wirklich bei dir unterkommen lassen?", erwidert Erwin in einem ähnlichen Tonfall wie Hanji zuvor.

"Okay 'Herr Kommandant'! Du willst sie also lieber bei dir im Zimmer schlafen lassen, du weißt aber schon, dass sie eine Frau ist? Oder warte, vielleicht hat unser Herr Kommandant ja ein Geheimnis. Ist er etwa im Endeffekt gar kein Mann?!", schreit Hanji. Durch ihren Schatten auf dem Boden kann ich erkennen, dass sie anscheinend wild mit ihren Händen gestikuliert, um ihren schwachsinnigen Worten mehr Kraft zu verleihen.

"Tch. Ich bin mir sehr sicher, dass er ein Mann ist, Hanji! Aber ich würde (V/N) trotzdem lieber bei ihm im Zimmer sehen, als bei dir. Du würdest ihr vermutlich die Ohren taub reden, du weißt wie du bist, wenn du einmal anfängst über Titanen zu reden. Du würdest sie verstören Vierauge!", merkt Levi nun an.

Und was sind bitte Titanen?, frage ich mich. "Also bist du auch dafür, dass (V/N) bei mir bleibt, richtig Levi?", hakt Erwin noch einmal nach.

"Bist du sicher, dass du sie in deinem Zimmer haben willst. Schließlich grenzt es gleich zu deinem Büro an. Sie könnte dementsprechend ganz leicht an alle Informationen des Aufklärungstrupps kommen", erwidert Levi ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass ich noch im Raum bin und er mich gerade indirekt, als Spion bezeichnet hat. Aber das ist mir eigentlich relativ egal....genau so wie diese Diskussion über die Zimmer Wahl. Das dauert alles viel zu lange, wenn das so weiter geht, dann streiten die morgen früh noch.

Ich setze mich vorsichtig auf und räusper mich kurz, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Nachdem mich alle drei Streit Teilnehmer ansehen fange ich an in einem ruhigen Ton zu sprechen: "Ich verstehe das ich nicht alleine in einem Zimmer sein kann, ihr habt mich schließlich noch nicht einmal alleine gelassen, als ich geschlafen habe", mit verengten Augen blicke ich Levi kurz genervt an, dann fahre ich fort,"Dass ich nicht bei den Kadetten schlafen kann verstehe ich auch in gewissen Maßen, zumindest dass was ich von Levi gerade gehört habe klingt nicht unbedingt nach einem Ort zu schlafen."

"Wer hat dir erlaubt mich beim Vornamen zu nennen?", wirft Levi dazwischen, verstummt aber nach einem kurzen Blickwechsel mit Erwin.

"Ah tut mir Leid", entschuldige ich mich kurz lasse ich mich aber nicht weiter irritieren, "Hanji ist zwar eine Frau, jedoch scheint sie etwas nun ja, sagen wir-"

"Verrückt. Total durchgeknallt. Als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank?", beendet Levi meinen Satz recht treffend. Ich wollte es allerdings etwas netter formulieren.

"..Neein, eher vor Energie übersprudelnd", rechtfertige ich mich. "Ist doch das gleiche", sagt Levi mürrisch. Hanji scheint von seinen Worten unbeeindruckt zu sein, als ob es für sie ganz normal wäre von ihm so genannt zu werden. Erwin neben mir seufzt leise, als ob ihm dieses Gespräch nur allzu bekannt wäre und geht nicht weiter darauf ein.

"Wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass Hanji eine gute Zimmer Partnerin für mich sei...zumindest nicht Nachts, wenn ich schlafen möchte. Bei Levi würde ich nur ungern schlafen, da wir uns nicht unbedingt gut verstehen", erläutere ich mit fester, aber ruhiger Stimme.

"Du hättest auch nicht in meinem Zimmer schlafen können. Du würdest nur alles dreckig machen und mich bei der Arbeit stören. Ich wollte vorschlagen, dass wir dir eine gemütliche Zelle im Keller zur Verfügung stellen", erwidert Levi monoton, als wäre es das normalste auf der Welt fremde Menschen im Keller einzusperren. Ich mag zwar alles vergessen zu haben, aber mein Instinkt sagt mir, dass es nicht normal ist!

"Das hätte ich nicht zugelassen Levi. Sie ist verletzt und würde im Keller bei den Temperaturen dort höchstwahrscheinlich krank werden", weist Erwin den Dunkelhaarigen zu Recht. Hanji steht nur neben dem Bett und scheint ein wenig niedergeschlagen zu sein, da ich ihr Angebot bei ihr im Zimmer zu schlafen abgelehnt habe.

"Also bleibt nur noch eine Möglichkeit, wenn du hier bleiben möchtest", schlussfolgert Erwin mit einem Lächeln im Gesicht, "mein Zimmer."

Mir bleibt wohl nichts anderes übrig. "Dann werde ich wohl bei dir schlafen, Erwin", willige ich mehr oder weniger freiwillig ein.

Levi verlässt den Raum, den Kopf leicht schüttelnd gefolgt von einer wieder fröhlich wirkenden Hanji. Erwin erhebt sich vom Bett und streckt mir eine seiner großen Hände entgegen. Vorsichtig nehme ich seine Hand, die meine sofort etwas fester drückt, aber nicht so dass es weh tut. Er beugt sich nach vorne und schlingt seine freie Hand um meine Hüfte. Mit seiner Hilfe schaffe ich es aus dem Bett aufzustehen. Ich weiß er hält mich nur so, damit ich nicht hin falle, aber es fühlt sich seltsam an. Er ist so nah und berührt mich. Ich merke wie meine Wangen sich leicht erröten und versuche mich unauffällig mit dem Gesicht weg zudrehen.

Mein Vorhaben missglückt jedoch, denn er bemerkt meine roten Wangen noch bevor ich mich umdrehen kann. "Ist alles in Ordnung? Du bist ganz rot, hast du Fieber?", fragt Erwin besorgt und streckt seine Hand die eben noch meine gehalten hat, meinem Gesicht entgegen. Seine kühle Hand berührt meine vor Scham warmen Wangen und wandert dann sanft hoch zu meiner Stirn.

Innerhalb einer Sekunde befinde ich mich plötzlich in Erwins Armen. Unsere Gesichter sind so nah ich kann seinen warmen Atem spüren. Hätte ich mich nur nicht weggedreht, diese Position ist noch viel peinlicher!

"Erwin du musst nicht...", setze ich an, doch der Blick von ihm verrät, dass er sich nicht umstimmen lässt. Ich seufze und lasse es über mich ergehen. Mein immer noch warmes Gesicht lehne ich gegen seine Brust, um es zumindest ein bisschen verstecken zu können.

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Ob das wohl gut gehen wird, du Reader Chan und der Kommandant allein in einem Zimmer? :D

Finde es im nächsten Kapitel heraus:)
Danke an alle die weiterlesen<3

Eure Pervyflower <3

Eine zweite Chance (Erwin x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt