Kapitel 7.

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Meine Blick ist starr auf meine Hände gerichtet während ich versuche die so eben erhaltenen Informationen zu verabreiten. Erwin hat das alles so selbstsicher gesagt. Entweder ist er ein verdammt guter Lügner oder das was er gesagt hat ist wirklich wahr, doch bevor ich ihm vollkommen glauben kann brauche ich Beweise.

Egal wie lange ich nach denke nichts von dem was Erwin mir erzählt hat stimmt mit der Welt an die ich mich erinner über ein. Aber ich weiß, dass dieser Traum den ich hatte wirklich passiert ist. Ich kann nicht erklären warum, es ist einfach so.

"(V/N)? Alles in Ordnung?", holt mich Erwins Stimme aus meinen Gedanken. Als ich zu ihm aufsehe huscht ein kleines Lächeln über seine Lippen und auch ich lächel wie aus Reflex.

"Ja. Ich weiß nur nicht was ich davon halten soll. Die Welt in meinen Erinnerungen ist einfach komplett anders und sie kommt mir so bekannt vor. Ganz im Gegensatz zu der Weltbeschreibung von dir. Ich will nicht sagen, dass du-", Erwin unterbricht mich bevor ich zu Ende sprechen kann: "Ich weiß. Ist schon gut. Aber ich kann es dir beweisen."

Ein Beweis das ist alles was ich brauche. "Dann beweis es mir...bitte", antworte ich fast schon zu enthusiastisch und lächel den Blondschopf mir gegenüber an.

"Das werde ich. Gleich morgen. Ah, nur so eine Frage, kannst du auf einem Pferd reiten? Ich meine, da es bei dir ja anscheinend keine Pferdekutschen gibt sondern irgendetwas mit ..war es ein Motor? Naja egal du weßt schon was ich meine", redet Erwin nervös vor sich her.

Ich kann ein Lachen nicht zurückhalten. Es ist einfach viel zu süß; Erwin ein erwachsener und ernst aussehender Mann, sitzt vor mir, redet nervös vor sich hin und errötet.

"Hab schon verstanden. Und ich glaube nicht, dass ich auf einem Pferd reiten kann", antworte ich noch immer leicht lachend.

Erwin antwortet nicht. Ich schaue nach oben und sehe, dass mein Gegenüber mich vollkommen ernst anstarrt. "Hast du mich gerade ausgelacht?"

Überrascht weiten sich meine Augen. Seine Stimme klang fast schon drohend. Nervös sehe ich von ihm weg und suche nach einer zufriedenstellenden Entschuldigung. Ich bemerke wie sich das Bett unter mir weiter senkt. Langsam folge ich den Konturen von Erwin nach oben bis hin zu seinem Gesicht, welches sich nun nur noch wenige Zentimeter von meinem eigenen Gesicht befindet.

Schon wieder ist er so nah. Ich spüre wie die Röte sich auf meinen Wangen verteilt und mein Herzschlag sich verschnellert. Ein Grinsen breitet sich auf Erwins Lippen aus und zieht mich wie in einen Bann. Seine Lippen sehen so weich aus. Es mag falsch sein, aber ich will sie berühren. Ich will ihn berühren.

Doch bevor noch irgendetwas passieren kann klopft es lautstark an der Tür. Jedoch wartet diese Person nicht auf eine Antwort sondern stürmt direkt in das Zimmer.

"Von wegen es passiert nichts, wenn sie in deinem Zimmer ist. 'Es gibt nur eine Möglichkeit, mein Zimmer' ", imitert eine aufgebrachte Hanji Erwins Worte von vorhin.

Peinlich berührt in einer solchen Situation erwischt zu werden stehe ich schnell vom Bett auf. Ich meide jeglichen Blickkontakt.

"Redest du so mit deinem Vorgesetzten? Und wie oft soll ich dir noch sagen, dass klopfen alleine nicht reicht. Du musst auch auf die Antwort warten!", antwortet Erwin kalt.

"Ach komm schon, war doch nicht so gemeint. Was bist du so schecht gelaunt?", erwidert Hanji vergnügt und wirkt überhaupt nicht beeindruckt von Erwins kalter Antwort. Mir hingegen läuft ein kurzer Schauer über den Rücken. Was sollen diese plötzlichen Persönlichkeitsänderungen? Die ganze Zeit wirkte er so nett und einfühlsam und von jetzt auf gleich ist er wie ausgewechselt.

Eine Weile lang herrscht einfach nur Stille. Niemand traut sich etwas zu sagen. Ich fasse meinen Mut zusammen und schaue zu Erwin. Seine Gesichtszüge wirken weicher als zuvor , so als würde er seine Worte bereuen. Obwohl er mich vorhin bedrängt hat kann ich einfach nicht böse auf ihn sein. Es ist seltsam, aber ich fühle mich schlecht dafür auch nur daran gedacht zu haben, ihn für seine Taten und Worte zu verurteilen.

"Also..was wolltest du eigentlich Hanji?", frage ich um die Stille zu brechen.

"Ich wollte dich abholen (V/N). Erwin hat Arbeit zu erledigen und irgendjemand muss dir ja die Räumlichkeiten zeigen. Schließlich kannst du dich ja nicht jedes Mal darauf verlassen, dass Erwin dich zum Zimmer bringt", erwidert Hanji fröhlich mit einem verschmitzten Lächeln.

Ich nicke verständnisvoll und schaue zu Erwin hinüber. Er sitzt noch immer auf dem Bett, hat sich jedoch mittlerweile gerade aufgerichtet, vermutlich um zumindest ein bisschen angemessener zu wirken.

"Danke", flüstert Erwin,"ihr solltet jetzt gehen sonst werdet ihr nicht bis zum Abendessen fertig"

Er bedankt sich? Etwas überrascht sehe ich ihn an. Wieso ändert sich seim Verhalten so schnell? Ich versteh es einfach nicht...

"Ja wir sind schon unterwegs!", trällert Hanji glücklich und sieht mich erwartungsvoll an.

"Ja..", antworte ich zögernd, "bis später!" Ich winke kurz zum Abschied und folge dann Hanji.

Kaum sind wir auf dem Flur dreht sich die Braunhaarige schon zu mir um. Ein breites Grinsen liegt auf ihren Lippen. "Also es hat nur ein paar Stunden gedauert und schon läuft da was zwischen euch?"

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Heute ein etwas kürzeres Kapitel aus Zeitmangel, hoffe es gefällt euch trotzdem :)

Eure Pervyflower <3



Eine zweite Chance (Erwin x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt