Am Nachmittag wollte Rena in die Stadt, um sich neue Klamotten zu besorgen. Doch Alice meinte: "Und wie willst du dahin? Nichts da, ich gehe. Du musst wissen, ich habe einen guten Modegeschmack!" Damit drehte sie sich um und ging aus dem Zimmer.
Rena schüttelte grinsend den Kopf. Alice' Ruf war nicht übertrieben, sie war wirklich schräg, aber auf eine sympathische Art. "Find' ich auch!", rief Edward aus dem Nebenraum. Rena verdrehte die Augen. Vor ihm konnte man wirklich keinen Gedanken verbergen! "Nope", kam es fröhlich zurück.
Rena verließ genervt das Zimmer und ging nach draußen in den Wald. Sie mochte den Wald, er gab ihr Kraft und war eine Art Rückzugsort für sie. Obwohl sie diesen Wald nicht kannte, wusste sie ihre Füße instinktiv sicher zwischen dem Wirrwarr aus Pfützen und Erdlöchern zu bewegen.
Sie achtete nicht darauf, in welche Richtung sie ging, bis sie ein Knurren hörte. Sie sah überrascht auf und merkte, dass sie bis zur Grenze gelaufen war. Auf der anderen Seite des Flusses standen einige Wölfe der Quileute. Sam knurrte: "Hör zu, Wölfin, wag dich bloß nicht noch einmal auf unser Land. Noch einmal würde ich dich nicht entwischen lassen!" "Das hatte ich auch nicht vor", sagte Rena kühl. "Ich bevorzuge die Seite, die Respekt vor anderen Lebewesen hat." Mit diesen Worten ging sie wieder in den Wald hinein.
Auf dem Rückweg zum Haus dachte sie nach. Was hatte sie Sam eigentlich getan, dass er sie unbedingt aus dem Weg räumen wollte? Sie wusste es nicht.
Als sie zum Haus zurückkehrte, war Alice bereits wieder da, um genau zu sein, in Rena's Zimmer. Sie breitete gerade mehrere Shirts auf ihrem Bett aus. "Oh, du bist wieder da. Wo warst du eigentlich? Hier, ich hoffe, du magst grau." "Ja, grau ist cool, danke. Ich war im Wald spazieren." "Okay, probier die Sachen doch mal an. Bis gleich!" Die Sachen passten gut, auch wenn Alice' Stil manchmal etwas gewöhnungsbedürftig war.
Am Abend ging Rena noch einmal raus in den Wald. Sie wollte jagen, denn im Kühlschrank war immer noch nur Fisch und sie fühlte sich noch zu fremd im Haus, um nach etwas anderem zu fragen. Eigentlich mochte sie es nicht, andere Tiere zu töten, doch in letzter Zeit hatte sie töten müssen, um zu überleben. Also verwandelte sie sich (mit ihren alten Klamotten an) und schnupperte. Es roch nach Hase, nicht sehr weit weg.Sie rannte los und folgte der Witterung. Als sie nah genug war, um den Hasen zu sehen, verlangsamte sie und schlich leise näher. Noch im Sprung wurde sie von dem Hasen bemerkt, doch es war zu spät für ihn. Nach ein paar Schritten knackte sein Nacken leise zwischen Rena's Zähnen, und er sackte zusammen.
Rena trottete zurück an den Waldrand, legte sich hin und fraß. Es schmeckte gut, trotzdem wurde Rena ihre Schuldgefühle gegenüber den unschuldigen Tieren nicht los. Doch jetzt ging es erstmal darum, ihren Hunger zu stillen. Als sie fertig war, ging sie zurück ins Haus.
Die Cullens hatten durch die große Fensterwand gesehen, wie Rena in den Wald gelaufen und mit dem Hasen zurückgekommen war. Sie musste deutlich öfter jagen als die anderen, wenn sie sich denn auf diese Weise ernähren wollte. Carlisle überlegte. Würde sie überhaupt bei ihnen bleiben oder bald weiterziehen?
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Nasser Hund - Bis(s) der Mond aufgeht [Twilight FF]
FanfictionRena ist ein Werwolf auf der Flucht. Dabei gerät sie halbtot auf das Gebiet der Cullens. Doch das Zusammenleben zwischen Vampiren und einem Werwolf ist zum Scheitern verurteilt. Oder? [Übrigens sind in diesem Buch, dessen Hauptfigur mich darstellen...