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Rena hatte währenddessen einen Alptraum.

Schlagartig wachte ich auf, weil ich Schüsse hörte. Sie kamen aus der Küche. Leise ging ich hinunter. Es roch nach Blut und Vampiren, nicht ungewöhnlich für dieses Haus. Doch etwas war anders.
In der Küche bot sich ein Anblick, der einem Schlachtfeld gleichkam. Die Cullens lagen mit blutigen Wunden auf dem Boden, sie waren offensichtlich tot. Seltsam, Vampire hatten doch gar kein Blut und waren kugelsicher, oder? Ich sah zwei Gestalten in der Küche stehen. Die Jäger. Jene Jäger, die jahrelang nur ein Ziel gehabt hatten - mich zu töten. Sie hatten mich gefunden. Und alles, was ich neugewonnen hatte, zerstört. Da sah ich, dass Rosalie noch am Leben war. Mehr oder weniger. Sie lag blutend in einer Ecke und sah mich hasserfüllt an. "Wärst du nicht gekommen, wäre das alles nicht passiert!", sagte sie mit Tränen in den Augen, bevor ihr Blick leer wurde. Die Jäger drehten sich wie in Zeitlupe zu mir um und grinsten mich an. Ich wollte wegrennen, doch ich konnte nicht. Ich wollte mich verwandeln, doch ich konnte nicht. Mich verteidigen, doch konnte nicht. Ich war wie erstarrt. Das letzte, was ich sah, war eine silberne Kugel, die auf mein Herz zuraste...

Schweißgebadet erwachte Rena. Es war nur ein Traum, es war nur ein Traum... Trotzdem wusste sie: Sie musste hier weg, bevor wirklich jemand ihretwegen zu Schaden kam. Sie nahm ihre wenigen Sachen und packte sie in einen Koffer, der an der Wand stand. Dann ging sie leise die Treppe herunter.

Da hörte sie hinter sich ein Geräusch und blieb stehen. "Wo willst du denn hin?", fragte Rosalie, die im Türrahmen lehnte. Rena drehte sich langsam um,sagte aber nichts. Rosalie kam ein paar Schritte auf sie zu.

"Sag schon, wo willst du hin? Hast du was gegen uns und bist zu feige, offiziell zu gehen? Oder warum willst du hier einfach bei Nacht und Nebel verschwinden?" Rena holte tief Luft, beruhigte sich aber wieder und sah Rosalie in die Augen. "Zu eurem Schutz", sagte sie. Rosalie lachte ironisch. "Als ob wir Schutz vor dir bräuchten!" "Nicht vor mir. Vor den Jägern. Vor meinem alten Rudel. Wenn sie mich finden, werdet ihr mitreingezogen, und das will ich nicht."

"Ziemlich heldenhaftes Gegacker für ein feiges Huhn", höhnte Rosalie. Rena's Augen glühten vor Wut im Dunkeln. Das taten sie öfters. "Nenn mich noch ein Mal Huhn und du..." "Huhn?", sagte Rosalie. Rena knurrte und wollte auf Rosalie zuspringen, besann sich dann aber eines besseren und drehte sich um. Sie verwandelte sich und sprang einfach aus dem Fenster. Nach einer mehr oder weniger eleganten Landung verschwand sie im Wald, den Koffer hatte sie vegessen.

Inspiriert von HermineGranger2110

Nasser Hund - Bis(s) der Mond aufgeht [Twilight FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt