So lag ich dann mal wieder heulend im Bett, als Jorge rein kam. Er legte sich neben mich und ich merkte, dass er mich beobachtete, doch ich traute mich nicht ihm in die Augen zu sehen.
Ich zuckte zusammen, als er seine Hand an meine Taille legte und mich an sich ziehen wollte. Ich wollte mich wegdrehen, aber er ließ mich nicht. „Lass mich, Jorge" hauchte ich mit schwacher Stimme. Das war das erste mal in vier Tagen, dass ich etwas gesagt hatte. „Tini..." setzte er an, doch ich unterbrach ihn: „Nein, lass mich...bitte." Ich sprach leise und es klang fast schon flehend. Ich merkte, wie mir immer mehr Tränen über die Wange liefen. „Tini...wir müssen darüber reden...bitte" er klang genauso flehend, doch ich schüttelte einfach den Kopf. „Ich kann nicht" flüsterte ich und begann richtig zu heulen. Ich merkte, wie sich sein Arm um meine Taille schlang, doch ich blockte ab, indem ich versuchte ihn wegzudrücken. „Nein, bitte...nicht" hauchte ich leise. Doch er ignorierte mich. „Nein, Jorge...bitte!" sagte ich mit etwas festerer Stimme. „Nein...Jorge nein!" schrie ich hysterisch und begann richtig zu heulen, doch er ließ nicht locker und zog mich an sich. Seine Wärme zu spüren tat so gut und ich ließ meinen Emotionen freien Lauf. Mir liefen unaufhörlich Tränen über die Wangen. Ich bekam einen richtigen Heulkrampf. Jorge zog mich auf sich und schlang seine Arme fest um mich. Ich merkte, dass er auch weinte und sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. Es tat so gut sich von ihm trösten zu lassen. In dem Moment fragte ich mich, warum ich ihn in den letzten Tagen nicht an mich ran gelassen habe. Er litt schließlich genauso darunter. Ich war überhaupt nicht allein. Ich hatte ja ihn. Er war immer für mich da und ich habe es nicht mal bemerkt. Ich klammerte mich fest an ihn und weinte einfach weiter.
Wir lagen bestimmt eine halbe Stunde weinend da, bis ich mich langsam wieder beruhigte. Ich lag immer noch in seinen Armen und er streichelte mir beruhigend über den Rücken und fuhr immer wieder mit seiner Hand durch meine Haare. Sein ganzes T-Shirt war nass von meinen Tränen, doch das schien ihn nicht zu stören.
„Geht's" fragte Jorge leise. „Nein" flüsterte ich. Er streichelte immer noch über meinen Rücken. „Tini, du sollst wissen, dass ich immer, wirklich immer für dich da sein werde, egal, was passiert und ich weiß, dass du dir wahrscheinlich Vorwürfe machst, aber du bist nicht daran schuld, hörst du?" fragte er leise. Ich merkte, wie mir wieder die Tränen kamen und sagte: „Doch Jorge, ich bin daran schuld. Ich war schließlich diejenige, die schwanger war. Ich hab das Baby verloren, ich..." „Shhh" machte Jorge nur und gab mir einen Kuss aufs Haar, während ich wieder von einem heftigen Heulkrampf ergriffen wurde. „Tini, du kannst nichts dafür. Vielleicht war es einfach vorher bestimmt. Vielleicht sollte es jetzt einfach noch nicht sein. Aber niemand, wirklich niemand gibt dir die Schuld an dem, was passiert ist. Vor allem ich nicht. Ich weiß, dass du immer gut auf dich und das Baby aufgepasst hast..." sagte Jorge leise. Ich presste mich enger an ihn und merkte, wie ich mich langsam wieder entspannte. „Danke" murmelte ich. Er gab mir wieder einen Kuss aufs Haar und ich hob meinen Kopf von seiner Brust um ihn ansehen zu können. Er hatte dicke Augenringe und seine Augen waren angeschwollen, da er auch geweint hatte. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie ich aussehen musste.
Jorge streichelte mir vorsichtig über die Wange und da konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und küsste ihn sanft. Die Nähe zu ihm hatte mir gefehlt, das merkte ich allerdings erst jetzt. Er erwiderte den Kuss sofort, aber er blieb sanft. Ich löste mich nach einiger Zeit wieder von ihm und schlief mit dem Kopf auf seiner Brust ein. Das war glaube ich die erste Nacht, seit es passiert ist, in der ich wirklich entspannt schlafen konnte und das nur, weil Jorge bei mir war. Er war mein Heilmittel für all meine Schmerzen und wir halfen uns die nächsten Wochen gegenseitig wieder in den Alltag zurückzufinden.
Es dauerte Wochen, bis ich wieder halbwegs normal leben konnte. Ich hatte Jorge nicht mehr vor den Kopf gestoßen, aber ich konnte mich ihm auch nicht mehr komplett nähern. Ich ließ es zu, dass er mich umarmte und sanft küsste, aber sobald ich spürte, dass der Kuss intensiver wurde blockte ich ab. Am Anfang kam er mir mit vollkommenem Verständnis entgegen, aber mittlerweile spürte ich, dass er darunter litt mir nicht mehr so nah sein zu können wie früher. Ich sah ständig dieses unheimliche Verlangen in seinen Augen, wenn er mich ansah, aber ich war noch nicht bereit ihn wieder an mich ran zu lassen.
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Jortini Story - TINI La Película En Gira
FanfictionIch bin Martina Alejandra Stoessel Muzlera. Ich bin 19 Jahre alt und das ist die Geschichte davon, wie die Tour zur Promotion meines eigenen Kinofilmes, mein Leben komplett veränderte. „Tini! Beeil dich der Flieger wartet nicht!" rief mein Vater, de...