Teil 15

419 18 0
                                    

Einige Sekunden lang schauten wir uns an. Keiner sagte was. Er war sichtlich außer Atem, was mich wunderte. Doch was wollte er hier? Ich war nicht bereit jetzt mit ihm zu reden. Ich tat einen kleinen Schritt zurück und versuchte die Tür zuzuschlagen doch er hielt sie auf. "Fiona bitte. Ich muß mit Dir reden.", "Aber ich nicht mit Dir." sagte ich und versuchte die Tür erneut zu zu drücken. Er drückte sie mit einer Leichtigkeit auf, die mich straucheln ließ. Ich ließ von der Tür ab und er kam rein. "Was willst Du hier? Geh bitte. Ich will Dich nicht mehr sehen." ich drehte mich um und wollte mein Handy holen. Er lief mir hinterher, hielt mich am Handgelenk fest und drehte mich zu sich um. Wir standen uns erneut gegenüber und schauten uns an. Ohne Vorwarnung zog er mich an sich und umarmte mich fest. "Fiona. Bitte lass es mich erklären. Hör einfach nur kurz zu." Mein Gesicht lag auf seiner Brust und ich konnte den Duft von frischer Wäsche und Vanille an ihm riechen. Wie damals in seinem Zimmer. Verräterische Tränen stiehlten sich aus meinen Augen und landeten auf seinem Hemd. Ich kniff die Augen zusammen in dem Versuch sie davon abzuhalten weitere Tränen zu vergießen, doch diese liefen einfach weiter. "Nichts davon was du gehört oder gelesen hast, stimmt. Die Frau auf dem Bild ist nicht meine Freundin. Ich durfte nicht klarstellen wer sie ist, weil es ein Geheimnis bleiben soll." Ich ließ von ihm ab und schaute ihn verwirrt an."Was meinst Du damit? Was willst du mir damit sagen?" Ich verstand nichts mehr. "Das Mädchen auf dem Bild ist Xiumin's Schwester und nicht meine Freundin. Xiumins Eltern wollen nicht das sie in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Sie baten mich alle es nicht zu verraten und kein Statement dazu abzugeben." Eine kurze Stille entstand und ich schaute ihn einfach weiterhin an ohne irgendwas zu verstehen oder sagen zu können. Er zog mich wieder fest an sich. "Hätte ich doch nur gewusst welchen Preis ich dafür zahlen muss..."
So langsam klärte sich mein Verstand und ich fing an zu begreifen was er da sagte. Ich löste mich von ihm und schaute ihn an. "Du willst mir also sagen, daß das Mädchen auf dem Bild nicht deine Freundin sondern Xiumins Schwester ist?" fragte ich um ganz sicher zu gehen das ich es auch richtig verstanden hatte. "Ja." sagte er und lächelte mich unsicher an. Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen. Er hatte mich somit nicht angelogen. Oder? "Und deine richtige Freundin ist...?" Ich schaute ihn verunsichert an. Er packte mich an den Schultern und blickte mir direkt in die Augen. "Da gibt es niemanden, Fi." Ich atmete erleichtert aus. "Außer Dir." fügte er noch hinzu und küsste mich. Ich riß vor Überraschung die Augen auf. Ich stand reglos da, während er seine Lippen auf meine presste, und wusste nicht was mit mir geschieht. Bis vor einer Stunde hatte ich mir geschworen ihn nie wieder sehen zu wollen und jetzt stand er in meinem Flur und küsste mich.
Er ließ langsam von mir ab und schaute mich an. "Komm, setzen wir uns. Ich möchte das klären." sagte er zu mir und zog mich mit auf die Couch. Ich ließ ihn machen da ich scheinbar keinen eigenen Willen mehr zu haben schien. Wir setzten uns also, er legte seine Ellbogen auf die Knie ab und fing an. "An dem Tag, als das Bild geschossen wurde, war Xiumin's Schwester mit einer Freundin bei uns weil sie ihren Bruder überraschen wollte. Ich kenne sie auch schon seit vielen Jahren, sie ist für mich wie eine kleine Schwester." er schaute zu mir rüber und lächelte fast entschuldigend. Ich nickte nur, unfähig etwas Anderes zum Ausdruck zu bringen. Junmyeon schaute wieder auf seine Hände und erzählte weiter. "Wir haben uns alle gefreut sie zu sehen. Erst gegen Abend, als unser Konzert schon vorbei war, kam der Manager mit ernster Miene zu uns und hielt sein Handy mit besagtem Bild in der Hand." er schüttelte den Kopf. "Es war so irre. Niemand konnte sich erklären wie das Bild zustande kam da wir in unserem privaten Bereich waren. Xiumin kam zu mir und sagte mir das seine Eltern angerufen hätten. Sie hätten das Bild anonym zugeschickt bekommen. Sie baten mich nicht zu verraten wer sie war. Ich solle stattdessen sagen es sei eine heimliche Verehrerin oder einfach nur ein Fan. Selbstverständlich habe ich ihnen versichert das ich die Anonymität ihrer Tochter bewahren würde. Doch bis dahin hatte ich nicht bedacht welche Folgen es für uns haben würde. Viel später an dem Abend habe ich mir dann das Handy vom Manager geschnappt, da meins zu diesem Zeitpunkt nicht sicher war, und habe versucht Dich zu erreichen, doch ab den Tag habe ich nichts mehr von dir gehört. Weder ich noch Baekhyun. Der sich übrigens genauso Sorgen machte wie ich." Er schaute wieder kurz zu mir doch diesmal eher mit einem tadelnden Blick. Ich nickte wieder, löste mich aber von seinem Blick und schaute auf meine Hände runter. "Ich weiß nicht wie oft ich die Tage darauf, Julia angerufen habe um zu fragen ob sie von Dir gehört hätte." Ich schaute ihn überrascht an. Julia? Deswegen kam es mir stets vor als würde sie versuchen mich dazu animieren zu wollen mich bei Junmyeon zu melden. Sie bekam am eigenem Leib mit wie es ihm ging. Er lächelte mich leicht an und fuhr fort. "Als Xiumin mir dann gestern sagte das Du auf dem Rückweg bist, habe ich mich sofort erkundigt wann du ankommen würdest um Dich abzuholen. Doch, wie Du ja am Flughafen selbst gesehen hast, war ich etwas... gehindert... Und dann warst du plötzlich wieder weg. Ich versuchte dir hinterher zu kommen um dich aufzuhalten, doch ich konnte nur noch sehen wie du in den Bus eingestiegen und dann weg gefahren bist." Ich schaute immernoch auf meine Hände. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir niemals ausdenken können das diese Geschichte eine ganz andere Seite hatte als die die ich mir tagtäglich eingeredet hatte. "Der Weg hierher hat ewig gedauert. Die Fans, die mitbekommen hatten das Baekhyun und ich am Flughafen waren, haben andere herbei geholt und es war kein Durchkommen mehr. Die ganzen Autos standen still weil es weder vorwärts noch rückwärts ging. Als wir dann circa eine halbe Stunde von hier entfernt waren, bin ich aus dem Auto gesprungen und her gerannt. Ich hielt es einfach nicht mehr aus." Er ist her gerannt? Deswegen war er ganz außer Atem als er vor der Tür stand. Er setzte sich aufrecht und drehte sich zu mir um um nach meinen Händen zu greifen. "Fiona ich habe Dich vermisst. Und ich hatte echt Angst dich nie wieder zu sehen." Er zog mich an den Händen zu sich und umarmte mich wieder. Ich legte mein Gesicht an seine Brust und umarmte ihn auch. "Es tut mir leid." Murmelte ich leise und drückte mein Gesicht fester an ihn. Ich hätte niemals gewollt das er sich mies fühlt wegen mir. Ich war einfach so verletzt das ich vor Wut Blind wurde und nicht mehr rational denken konnte. Ich hatte auch Angst. Angst nicht genug zu sein für ihn. "Es tut mir ehrlich Leid Junmyeon." Er legte eine Hand auf meinem Kopf und versuchte mich zu beruhigen. Erst in diesem Moment wurde mir bewusst das ich schluchzend weinte. Die ganze Anspannung und Wut die sich in den letzten Wochen angestaut hatten, fielen jetzt, wo ich in seinen Armen lag, von mir ab. Ich hatte ihn so sehr vermisst und wollte es mir die ganze Zeit nicht eingestehen.

Wir saßen noch eine ganze Weile zusammen auf der Couch. Er erzählte mir wie er die letzten zwei Wochen erlebt hatte. "Hätte mir Julia nicht täglich versichert das es dir gut gehe, wäre ich wohl komplett durchgedreht." sagte er und lächelte mich an. "Ich war oft kurz davor einfach in den Flieger zu steigen um nach Deutschland zu kommen." er machte eine kurze Pause. "Ich wollte Dich sehen. Ich wollte unbedingt mit Dir reden. Die Stille zwischen uns hat mich fast um den Verstand gebracht." ich greifte nach seiner Hand und drückte sie. "Ich hatte Angst." sagte ich dann. Junmyeon schaute mich etwas überrascht an. Ich schaute ihm in die Augen doch ich konnte seinem Blick nicht stand halten. Ich fühlte mich so dumm. "Als ich das Bild gesehen habe und die ganzen Berichte dazu... Ich hatte einfach Angst davor nicht genug zu sein für Dich. Du führst ein Leben im Rampenlicht und ich?" Ich schaute ihn mit Tränen in den Augen an. "Ich bin eine einfache Studentin die nur für kurze Zeit hier sein wird. Was wird sein wenn..." er unterbrach mich abrupt. "Nein. Fiona was sagst Du da?" er griff mit einer Hand unter meinem Kinn und drehte mich zu sich. Die Tränen rollten mir längst über die Wangen. Er wischte sie weg und lächelte mich liebevoll an. "Du bist viel mehr als nur eine einfache Studentin." er machte erneut eine Pause und schaute mich dabei an. "Ich habe mich in Dich verliebt weil Du die bist die du bist." Was? Was hatte er gerade gesagt? Er ist in mich verliebt? Die Schmetterlinge in meinem Bauch kamen wieder und brachten ein unbeschreibliches Glücksgefühl mit sich. "Junmyeon, ich..." ich kam nicht weit mit meiner Erklärung denn er küsste mich einfach. Ich schloß die Augen und schlang meine Arme um seinen Hals. Ich bekam das Gefühl diesen Moment schon mal erlebt zu haben, denn als ich mir wünschte das dieser Augenblick niemals mehr enden würde, klingelte ein Handy. Dieses Mal war es sein. Er trennte sich mühsam von mir und schaute mich entschuldigend an als er nach seinem Handy griff und dran ging. "Hallo?... Ich bin gerade bei Fi... Was?? Seit wann?... Ist schon jemand los?... Ich mache mich auf dem Weg." Er hatte noch nicht aufgelegt, als die Tür aufging und Julia zur herein gefegt kam. Ich stand auf und ging auf sie zu. "Jul was ist los? Ist alles in Ordnung mit Dir?" , "Ja, mit mir ist alles in Ordnung. Aber..." sagte sie. Im selben Moment kam Junmyeon zu uns. "Ich muß los. Xiumins Schwester ist verschwunden."

Photo Credit to owner

Stay tuned for more ^-^~

Matcha Love {EXO Suho FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt