Kapitel 9

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Hey und willkommen zurück zu "Like a child" :) Wie in meinem Upload-Plan angegeben, gibt es heute einen Upload, yuhu :D Ich hoffe euch gefällt das Kapitel, hinterlasst gerne Kommentare und Meinung . 


LG D.L.

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PoV. Liam

Ich weinte lange und bitterlich. Meine Tränen stoppten einfach nicht mehr, so sehr ich es auch versuchte. Immer wieder wischte ich sie mir schnell weg, doch umso schneller bedeckte die Flüssigkeit wieder meine Wangen. Leise schluchzte ich und ließ meinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Es war so deprimierend und frustrierend, dass ich mir nicht anders zu helfen wusste, als zu weinen. Das wiederum frustrierte mich noch mehr. Es war wie in einem verdammten Teufelskreis, aus dem ich nie wieder rauszukommen schien.

„Guten Morgen, Li!", hörte ich die Stimme von einem gutgelaunten Louis. Nur sehr langsam hob ich meinen Kopf an, meine Sicht von den Tränen noch immer verschwommen. Sofort wich Louis' fröhlicher Gesichtsausdruck einem besorgten und in weniger als einer Sekunde kniete er vor mir und nahm meine Hände in seine. „Was ist los? Wieso weinst du?", fragte mein Freund mich einfühlsam und wischte mir vorsichtig die Tränen vor der Wange. Wieso weinte ich? Wieso eigentlich? Weil ich mir nicht anders zu helfen wusste, weil ich verzweifelt und müde von den Phasen war und weil ich endlich wieder erwachsen sein wollte. „Liam fühlt sich heute sehr klein. Ich hab gedacht, wir könnten einen Filme-Tag machen. Oder auch nur einen Kuscheltag. Ihr wisst ja, Li mag es nicht rauszugehen, wenn er eine Phase hat.", sagte Niall und sah mich mit einem liebevollen Blick an, der mich für den Bruchteil einer Sekunde meine Sorgen vergessen ließ. „Ich bin auch dafür, es ist verdammt kalt draußen! Minus fünf Grad und Schneefall." Zayn murrte nur immer wieder leise, immer noch sehr verschlafen und noch nicht ganz bei der Sache. Er saß an der Küchentheke, sein Kopf hing zwischen seinen Schultern und in seiner Hand hatte er inzwischen eine Tasse voll Kaffee, an der er immer wieder nippte. Der Pakistani war nun mal kein Morgenmensch.

„Lasst uns erst mal frühstücken, ich hab Riesenhunger!" Nialls Magen stimmte ihm zu, indem er einmal laut knurrte. Ich musste daraufhin leise kichern und fluchte im nächsten Moment wieder über mich selbst. Kichern. Kichern taten kleine Kinder. Es hörte sich auch kindlich an, meine Stimme klang viel höher. Alle Blicke lagen auf mir, am Liebsten wäre ich im Erdboden versunken und nie wieder rausgekommen. Kichern. Welcher erwachsene Mann kichert denn schon? Ich, Liam Payne mit dem Peter-Pan-Syndrom, das so ziemlich alle in meinem Leben auf den Kopf stellt. Ich tue das und ich hasse es. Doch statt ausgelacht zu werden, wurde ich erneut von allen liebevoll angesehen. Natürlich hätte ich nicht gedacht, dass sie über mich lachen. Dafür kenne ich sie zu gut und sie kennen mich zu gut. Doch kannten sich auch das Kind in mir? Louis nahm meine Hand und führte sich an seine Lippen, um einen Kuss darauf zu hauchen. Dann stand er langsam auf. „Du bist perfekt, genauso wie du bist." Dann begann er zu frühstücken.

Ich spürte wie meine Wangen heiß wurden. Inzwischen sollte ich es gewohnt sein, Komplimente zu erhalten, in unserer Beziehung war das schließlich beinahe an der Tagesordnung. Jeder lobte jeden für alles und das war das, was uns so sehr zusammenschweißte. Es gab kein Konkurrenzdenken, was andere Beziehungen zerstört hätte. Fast jede Beziehung mit mehr als zwei Partnern geht kaputt. Warum? Eifersucht. Auch wenn die Personen sich alle gegenseitig lieben, ist dieses Konkurrenzdenken immer ein zentraler Faktor in ihrem Leben. Aus den kleinsten Sachen wird das größte rausgeholt und ein riesen Aufwand darum betrieben. Sowas gab es bei uns nicht. Wir alle waren gleich wert, niemand mehr, niemand weniger. Wir standen alle auf einer Stufe.

„Li?" Ich sah auf, Harr sah mich an, seine süßen Grübchen zeigten sich leicht. „Soll ich dir auch was zu essen bringen? Niall hat Pfannkuchen Teig vorbereitet. Möchtest du einen?" Ich konnte nur ein leichtes Nicken von mir geben und mich zu einem Lächeln zwingen. Ich fand es so verdammt unhöflich von mir, wenn ich ihnen nicht antwortete. Doch die Angst davor, dass ich kein Wort herausbekommen oder vielleicht sogar Babylaute von mir geben würde, hinderte mich massiv am Sprechen. Ich traute mich einfach nicht. Doch meine vier Freunde verstanden das, wofür ich ihnen mehr als dankbar war. Schließlich war es nicht selbstverständlich. „Guck mal hier, Babyboy." Harry gab mir einen Pfannkuchen und ich wusste nicht ob ich weinen, schreien oder lachen sollte, als ich sah, dass er bereits für mich geschnitten war. „Weil du heute Klein-Li bist." Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange und setzte sich dann neben mich, um ebenfalls mit dem Essen zu beginnen. Sie waren schon verdammt süß zu mir...

Like a child - ZianourryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt