Kapitel 6

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"Das kann jetz nich sein ernst sein!" fauchst du und lässt die vorhänge wieder zurückfallen. "Anscheinend doch!" meint John und sieht dich an. Du stöhnst genervt auf und beisst dir dann auf deine Unterlippe. Ein zeichen dafür dass du nervös bist und nach einem ausweg suchst! Das hast du leider schon seit frühester Kindheit. Du gehst an Sherlock und John vorbei in die mitte des raums und gehst auf und ab. Wie komme ich jetzt nach hause? Komme ich jemals wieder nach hause? Wie hartnäckig ist Mycroft? "Ganz ruhig...!" John hat seine Hand auf deinen Rücken gelegt und sieht dich an. "Jetzt setzen wir uns erstmal in ruhe hin und wir machen einen schlachtplan. Einverstanden?" seine stimme ist ruhig und monoton. Du nickst und lässt dich von ihm in den roten Stoffsessel bringen. Eine kleine staubwolke erscheint als du dich in den sessel setzt. Ein seufzer ertönt und du lehnst dich zurück. "Was hab ich wieder angestellt damit Karma mich so in die Pfanne haut!" du massierst dir die schläfen. "Soetwas wie Karma existiert nicht!" meint Sherlock. "Das is mir klar!" maulst du zurück. "Dass nennt man eine Redensart!" fügst du entnervt hinzu ohne ihn anzusehen. "Und jetzt beruhigen wir uns alle mal!" sagt John und versucht die angespannte Atmosphäre zu entladen. "Ich BIN ruhig John!" erwiedert Sherlock. "Das ist NICHT hilfreich Sherlock!" meint John nun in seine richtung. "Also D/n. Folgendes. Du bleibst die nächsten Tage erstmal hier! Ich werde jemanden in deine Wohnung schicken um dir dein Zeug zu holen ohne dass Mycroft mitbekommt wo du wohnst. Einverstanden?" John's stimme ist nun sanft und er sieht dich von unten an, da er sich hingekniet hat. "Aber-" versuchst du zu wiedersprechen, wirst aber gleich von Sherlock unterbrochen. "Ich habe da noch jemanden der mir ein paar gefallen schuldet. Ich bin gleich wieder da!" Erstaunt seht ihr beide ihm nach. "Du musst mir UNBEDINGT sagen wie du das machst! Er löst sogar gefallen für dich ein! Das könnte nützlich sein!" du musst lächeln. "Wenn ich das wüsste..." du siehst John dann an, der dich wiederum besorgt mustert. "Habt ihr einen Schlafsack oder so da?" du stehst auf und John erhebt sich ebenfalls mühselig. "Wieso denn?" seine fragende stimme lässt dich weiterlächeln. "Ich muss zugeben ich habe nicht wirklich Lust darauf ohne irgendetwas auf dem Boden zu schlafen!" "Du wirst NICHT auf dem Boden schlafen!" Kommt es gleichzeitig von John und Sherlock der nun wieder in die Wohnung geschneit kommt! "Ähm doch. Werde ich. So wie ich euch kenne schläfst du John auf der Couch und du sherlock hast den rechten Sessel neben dem Kamin zu deinem Schlafplatz gemacht! Oder?" dein fragender blick schweift über die beiden Männer. "Ach kommt schon... Das hab sogar ICH herausgefunden! John du schläfst auf der Couch weil dir das standige sitzen deinem Bein nicht gut tut. Und du Sherlock bist schlicht zu groß um auf der couch zu schlafen. Ausserdem ist auf dem Sessel kaum staub im gegensatz zu dem auf dem ich gesessen hab." überlegst du laut und schaust dann aber nochmal von der couch zum Sessel. "Aber eines ist komisch..." John sieht dich unverständlich an. Sherlock lächelt wissend. Du gehst zur couch und betrachtest sie genauer. "Es ist als würde sie nur einseitig benutzt werden. Kann es sein dass du nun woanders schläfst John?" dieser nickt. "Ich schlafe seit neuestem bei meiner Frau!" du lächelst und klatscht in die Hände. "Glückwunsch!" "Danke... Aber woher weißt du sowas? Bei sherlock ist das klar. Aber bei dir?" du zuckst mit den schultern und gehst dann um den couchtisch herum zu den beiden Männern. "Ich arbeite nun schon lange in einem exklusiven Café. Irgendwann bekommt man Stammkunden die von dir verlangen immer das gleiche haben zu wollen. Und irgendwann fallen dir auch kleinigkeiten auf. Wie zum beispiel ein dreckiges Hemd eines etwas älteren Herren. Vorher war er immer mit einer bestimmten Dame da. Doch das letzte mal kam er ohne. Das und der schmutz liesen mich darauf schließen dass diese ihn verlassen hatte und er sich nicht um die erscheinung sorgte. Ausserdem hatte er einen blassen streifen wo sonst immer sein Goldring war mit dem er geprotzt hat. Nach einiger zeit gehen dir solche beobachtungen in fleisch und blut über. Klar... Ich werde nie so gut sein wie unser Meisterdetektiv hier... Aber es reicht um ein bischen mehr trinkgeld abzustauben weil du weisst welche knöpfe du drücken musst!" bei dem letzten satz musst du ein wenig lächeln."Ohje... Ein zweiter sherlock... Das wird lustig!" meint John nach einer pause und reibt sich die Schläfen. "Bitte bringt euch nicht um wenn ich nicht da bin!" Seufzt er und sieht dann auf seine Armbanduhr. "Apropos umbringen! Meine Frau bringt mich um wenn ich nicht rechtzeitig zuhause bin!" damit verabschiedet er sich schnell und geht aus der Wohnung. Als du dir Tür unten schlagen hörst drehst du dich zu Sherlock. "Wie hartnäckig ist dein Bruder?" er muss nicht lang überlegen. "Schlimmer als ich!" das wars mit der Hoffnung. Der kann man dann wohl nur noch den Gnadenstoß geben! Fluchst du innerlich und gehst dann an das Fenster um auf deinen Beobachtungstrupp zu sehen, die dich aus einem auffällig unauffälligem SUV heraus im Auge behält. Sie haben anscheinend bemerkt dass du sie gesehen hast. Doch du lächelst nur und winkst den beiden Männern freundlich zu. "Was machst du da?" misstrauisch tritt Sherlock näher zu dir und stellt sich hinter dich. "Hab den Männern gewunken. Is doch nich schlimm oder?" du lächelst wieder und drehst dann deinen Kopf zu ihm. "Hast du Pappbecher und eine Kaffeemaschine?" verdutzt nickt Sherlock und zeigt in die Küche. Die beiden da unten werden eine lange Nacht vor sich haben. Also bin ich mal nett! Vielleicht bringts ja was! Du kippst den schon fertigen Kaffee in die Pappbecher die du unter all dem wissenschaftlichen zeugs gefunden hast und gehst dann zur Tür. "Wo gehst du hin?" frägt Sherlock und mustert dich. "Ich bring unseren neuen Freunden Kaffee und einen Einkaufszettel mit ein bischen Geld. Ich hab in deinen Kühlschrank gesehen und keine Lust auf einen kalten Kopf zum Abendessen!" meinst du und gehst vorsichtig die treppe hinunter. Die Tür machst du mit deinen Ellbogen auf und gehst dann schnell auf die andere seite. Die beiden Männer haben dich noch nicht bemerkt und mit einem Lächeln klopfst du an die Windschutzscheibe. Sofort wird diese hinuntergelassen. "Ja?" knurrt einer. "Hey! Ich bin diejenige die ihr überwachen müsst!" verdutzt sehen sich die beiden Männer an, halten dann ein Foto hoch und nicken erstaunt. "Ich habe Ihnen beiden Kaffee gebracht. Es wird wahrscheinlich eine lange nacht!" du reichst die beiden pappbecher in den Wagen wo sie entgegengenommen werden. "Aber achtung heiß! Und ich hätte da noch eine Bitte..." du setzt das niedlichste lächeln auf dass du kennst und hältst ihnen den einkaufszettel mitsamt dem Geld hin. "In der Küche meines Freundes herrscht ebbe. Und ich hab hunger. Da ich euch aber nicht zumuten will mich durch die gesamte stadt zu jagen... Könntet ihr das Bitte einkaufen? Danke!" deinen Kopf ziehst du wieder aus dem Auto und gehst zurück über die straße. Vor der halb offenen Haustüre drehst du dich nochmal um und winkst den beiden verwirrt aussehenden männern zu, bevor du dich wieder in den ersten Stock bemühst. Oben angekommen steht ein leicht wütend aussehender Sherlock in der Tür und wartet auf dich. "Das machst du nicht nochmal!Was wenn du entführt worden wärest! Du wärest nun in Mycrofts händen!" du sieht ihn von unten an. "Ich mach was ich will! Ich hab dir schonmal gesagt dass du nicht mein fester Freund bist! Ausserdem mache ich uns damit freunde die wir später vielleicht gebrauchen könnten!" schnaubst du ihn an und gehst dann an ihm vorbei in das Zimmer, in der eine völlig überraschte Mrs. Hudson steht und dich ansieht. "Also Kindchen... Ich könnte schwören dass Sie beide ein paar sind!"
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