Kiss me in the rain

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Bild zur Story gibt's wie beim Kapi zuvor rechts zu sehen!  :)

Draußen regnete es in Strömen und die Straßen waren leer bis auf wenige Autos und ihm. John Watson. Stinksauer saß er ohne jeglichen Schutz vor dem Regen auf einer Bank. Er und Sherlock hatten sich gestritten und doch war er nicht sauer auf ihn. Er war sauer auf sich selbst.

Schon lange hatte er sich eingestehen müssen, dass er Gefühle für Sherlock empfand, die nichts mehr mit Freundschaft zu tun hatten und ihm zuliebe hatte er sie immer unterdrückt – auch wenn es im manchmal das Herz brach. Immer. Bis auf heute.

Heute hatten sie sich so stark gestritten, dass John nicht einmal seine Tränen zurück halten konnte. Er schrie Sherlock an, welcher ihn einfach nur stumm musterte und alles über sich ergehen ließ. Das machte John nur noch wütender. Als er eine Pause machte um Luft zu holen, lehnte er sich an die Wand und schloss die Augen. Er versuchte mit aller Kraft, die Tränen zu unterdrücken. Sherlock konnte nichts dafür. Er hatte mit Johns Gefühlen gespielt, ihn falsch behandelt, doch wie sollte er es wissen, wenn John es ihm nie gesagt hatte? Woher sollte Sherlock Holmes wissen, dass John in ihn verliebt war und er sich deshalb so verletzt fühlte?

Der Consulting Detective beobachtete seinen Freund, wollte seinen Mund öffnen um etwas zu sagen, doch John kam ihm zuvor.

„Hören Sie auf damit, Sherlock. Hören sie auf!“

Er wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

„Wie können Sie…“

Ein kurzes Schluchzen unterbrach seinen Satz, dann setzte er erneut an.

„Verdammt Sherlock ich… Ich kann das nicht mehr. Ich will das nicht mehr.“

Johns Stimme zitterte und Sherlock betrachtete ihn beunruhigt. Was wollte er ihm sagen? Was wollte er nicht mehr?

Wieder wollte er etwas sagen, doch John ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Herrgott Sherlock ist denn das so schwer zu verstehen?“, schrie er nun.

„Ich lie…“

Erschrocken sah er Sherlock an, drehte sich dann sofort um und verließ die Wohnung. Jetzt saß er hier, im Regen. Ihm war kalt und er sehnte sich nach Sherlock. Was hatte er bloß angerichtet? Er würde ihm nie wieder in die Augen sehen. Die Nähe, die John immer stillschweigend genossen hatte, würde Sherlock nun auch vermeiden, ja würde er überhaupt noch mit ihm zusammen leben wollen? Die Tränen, die er unvermeidbar weinte vermischten sich mit den Regentropfen, die ihn bereits völlig durchnässt hatten. John hatte keine Ahnung, wie lange er da gesessen hatte. Er hatte alles verloren. Sein Zeitgefühl, wahrscheinlich sein zu Hause… Sherlock.

Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und ließ den Regen auf ihn herabfallen, bis er plötzlich keinen Regen mehr spürte. Erschrocken hob er seinen Kopf und sah Sherlock vor ihm. Er hielt einen Regenschirm über sie beide und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

„Sherlock was machen Sie hier?“, flüsterte John und sah wieder auf den Boden.

Er konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen.

John spürte Sherlocks warme Hand an seinem Kinn, die seinen Kopf nun sanft nach oben drückte und ihn somit zwang ihm in die Augen zu sehen. Dann strich Sherlock mit der Hand sanft über seine Wange und wischte ihm damit seine Tränen weg. Keiner sagte ein Wort. Sie sahen sich nur an. Langsam stand John auf. Sie standen nun so dicht beieinander, dass ihre Körper sich leicht berührten.

„Es tut mir leid, John“, flüsterte der Consulting Detective.

„Ich wollte dich nicht verletzen.“

Überrascht, schon fast überfordert sah John in seine Augen. Damit hatte er nicht gerechnet.

Er spürte, wie Sherlock ihm sanft durch sein nasses Haar strich, ihm immer näher kam. John stand, unfähig sich zu bewegen, da und genoss jede einzelne Berührung. Als er seine Augen schloss spürte er Sherlocks Lippen sanft auf seinen eigenen. Ein angenehmer Schauer durchfuhr ihn und als er die Aufforderung Sherlocks verstand, erwiderte er den Kuss. Anfangs sanft, doch mit der Zeit etwas fester. Sherlock hielt mit einer Hand den Regenschirm, mit der anderen drückte er John so fest an sich, wie er konnte. Auch John hatte seine Arme bereits um ihn geschlungen, als wolle er ihn nie wieder gehen lassen.

Noch nie hatte es jemand geschafft, ihn so glücklich zu machen.

„Lass uns nach Hause gehen“, hauchte Sherlock ihm nach einiger Zeit ins Ohr.

„Dann mache ich dir erst mal einen Tee.“

Das war das erste Mal, seit sie sich kannten, dass Sherlock ihn duzte. John lächelte glücklich, griff nach der Hand seines Freundes und ging an seiner Seite dorthin wo er hingehörte. In die 221b Baker Street mit Sherlock an seiner Seite. Endlich!

[Pausiert]Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt