Kapitel 5

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Du weckst
Gedanken und Gefühle
in mir,
von denen ich
bisher
gar nicht wußte,
daß sie
in mir schlummern.
~Ernst Ferstl~

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Schwärze umgab mich und ich hörte leise Stimmen miteinander diskutieren. 

Wo war ich und wer war hier bei mir? Eine Stimme kam mir bekannt vor, doch die Anderen waren mir völlig unbekannt. 

Ich spürte dass ich in einem Bett lag und irgendjemand meine Hand hielt und leise etwas flüsterte.
Mein Herz schmerzte, als ich die männlich klingende, besorgte Stimme wahrnahm. 
Am liebsten würde ich jetzt seine Hand drücken und demjenigen zeigen, dass es mir gut ging, doch mein Körper wollte einfach nicht das machen, was mein Gehirn ihm sagte. Ich wollte meine Augen öffnen, die aber wie zugeklebt aufeinander lagen. Langsam merkte ich wie die Müdigkeit wieder zurück kam und die Schwärze mich mit sich zog und verschluckte. 

Das Erste, was ich wahrnahm war das grelle Licht, was in mein Zimmer fiel und mich blendete.
Mein Gott, war ich müde und Kopfschmerzen hatte ich noch dazu. Ich werde nie wieder Alkohol trinken, schwor ich mir.
Ich streckte meine schmerzenden Glieder und sah mich zum ersten Mal in dem Zimmer um.
Verdammt noch mal, wo war ich hier? Ich hatte jetzt damit gerechnet mein Zimmer zu sehen und nicht in einem Raum zu liegen, der so luxuriös aussah.
Langsam versuchte ich mich zu erinnern, wie ich hierher gekommen war.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, als mir die Party einfiel...und Hunter. Bei dem Gedanken an ihn schüttelte sich mein ganzer Körper. Ich wollte gar nicht daran denken, was passiert wäre wenn Kilian nicht gekommen wäre und -. 

Plötzlich hörte ich wie die Tür aufging und Kilian mit einem Tablett voll lecker aussehender Sachen herein kam. 

Als er mich erblickte, zog sich ein glückliches Lächeln über sein hübsches Gesicht.
Wow, dieses Lächeln war atemberaubend.
Klar, dass da alle Mädchen auf ihn standen und er jede haben konnte.
Zu meiner Überraschung kam er, nachdem er das Tablett abgestellt hatte, zu mir und umarmte mich so fest, dass ich dachte er würde mich gleich zerquetschen.
Wieso hatte er sich so Sorgen gemacht?
Er kennt mich doch gar nicht. 

Ich ignorierte meine innere Stimme und genoss einfach nur die Umarmung.
Mein ganzer Körper kribbelte, als er nun sanft mit seiner Hand über meinen Rücken strich und leise
"Ich bin so froh, dass es dir gut geht." vor sich hin murmelte.
Ich bekam Gänsehaut, als er seinen Kopf in meine Halsbeuge schmiegte und seine weichen Lippen auf meine Haut drückte.
Was machte er nur mit mir?
Wieso fühlte ich mich so...so gut bei ihm, wo ich ihn doch gar nicht richtig kannte.
Was wollte er überhaupt von mir?
Ich war doch nur die schüchterne Streberin und er der Mädchenschwarm der ganzen Schule. 

Er konnte doch jede haben. 

Langsam und anscheinend nur widerwillig löste er sich von mir und sah mir so intensiv in die Augen, dass ich schüchtern meinen Blick senkte.

Ich spürte seine rauen Finger an meinem Kinn, als er sanft meinen Kopf hoch drückte und ich somit gezwungen war in seine Augen zu gucken, die mich so fesselten.
"Dir braucht bei mir nichts peinlich zu sein. Bitte verschließe dich nicht vor mir." sah er mich bittend, schon fast flehend an.
Wieso sagte er so etwas? Nach diesen Tag würden wir uns wahrscheinlich sowieso nicht mehr richtig sehen.
Er wird wieder von allen angehimmelt und ich werde mich wieder schüchtern durch die ganzen Menschenmassen drücken. 

Ich spürte wie seine Augen die ganze Zeit auf meinem Gesicht lagen und mich beobachteten und fühlte mich schon fast entblößt vor ihm.
Ich hatte das Gefühl, als könnte er meine ganzen Gedanken nur an meinem Gesicht ablesen. 

Mein knurrender Magen holte uns aus der peinlichen Stille und er sprang sofort auf, um das Tablett mit Essen zu holen.
Es war voller Sandwiches und zwei Cola.
Dankend nahm ich mir ein Sandwich und in stillem Einklang aßen wir fast alle auf. Genüsslich streckte ich mich und fühlte mich schon fast wieder wie immer.
Meinen Kopfschmerzen waren besser geworden, doch die Erinnerung an Hunter war immer noch etwas zu viel für mich.
"Danke" sprach ihn Kilian an und er sah mir verwirrt in die Augen. "Wofür?"
"Für alles. Danke, dass du mich vor Hunter gerettet hast und das du mir geholfen hast, da weg zu kommen." 

Als ich darüber nachdachte, erfasste mich plötzlich Panik. Oh mein Gott, verdammter Mist...meine Eltern und Mia werden wahrscheinlich schon eine Vermisstenanzeige aufgegeben haben. 

"Kilian? Bitte, fahr mich nach Hause. Meine Eltern und Mia werden sich schon totale Sorgen machen. Scheiße, Mia bringt mich um, weil ich ihr nicht gesagt hatte, dass ich gehe." lief ich panisch im Zimmer auf und ab.

Seine Hand umfasste mein Handgelenk und zog mich zurück auf das Bett "Alles ist gut Emma, beruhigen dich. Ich habe Mia von deinem Handy aus geschrieben, dass du bei jemanden übernachtest und das sie deinen Eltern Bescheid sagen soll, dass du bei ihr übernachtest." beruhigte er mich.
Sollte ich jetzt erleichtert sein, weil er das für mich geklärt hatte oder sauer, weil er sich einfach erlaubt hatte, an mein Handy zu gehen?
Ich entschied mich für erleichtert, immerhin gab es auf meinem Handy nichts spannendes zu sehen.

"Und jetzt bleibst du noch ein bisschen hier und wir lernen uns besser kennen." sagte Kilian, während er sanft meine Hand in seine nahm und mich liebevoll anschaute. 

Warum zum Teufel fühlte ich mich so gut bei ihm?

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Hey Leute👋🏻
Heute kommt endlich mal wieder ein neues Kapitel. Hoffentlich gefällt es euch.
Denkt ihr, dass Kilian ihr bald von seinem Geheimnis erzählen wird?
Dankeschööön übrigens für die über 300 Reads. Fühlt euch umarmt von mir❤️

Liebe Grüße
Eure Marmorqueen❣️

The Alphas MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt