Kapitel 6

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Und da stand sie: Die Königin der Bücher, die Schönheit meiner Träume,die... okay, ich glaube, ich kann gut beschreiben, was ich in demMoment gedacht habe, als ich sie in meinem Lieblingsladen um die Eckesah. Sie war mir dort noch nie aufgefallen, doch zuvor, hatte ichauch nie auf Schönheiten wie sie geachtet. Um es genau zu sagen,hatte ich auf gar keine Personen geachtet, wenn ich in meinemLieblingsladen war. Schließlich war ich ja dort um einkaufen zugehen.

Jedenfalls...stand ich da und starrte sie an, wie sie sich ein paar Äpfel nahmund sie diese in ihren weniger gefüllten Einkaufskorb packte. Ichmusste wie ein Vollidiot ausgesehen haben, aber mein Blick wolltesich einfach nicht von ihr lösen. Und da kam er: Dieser dämlicheTagtraum, der mir einredete, sie würdemich ebenfalls beobachten. Aber was war das nur? Wieso musste ichmich genau jetzt und hier so daneben benehmen? Hätte ich nichtvorher wenigstens meine Frisur richten können? Oder mir etwasbesseres anziehen? Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Ich war mirsicher, sie beobachtete mich nicht und ich bildete mir alles nur ein.Ich drehte mich um und ging aus dem Laden raus. Ein Glück hatte ichmir noch keinen Einkaufskorb genommen und dementsprechend auch nichtsin der Hand. Mit großen Schritten marschierte ich aus dem Laden undich bin mir ziemlich sicher in diesem Moment hatte ich noch nichtrichtig begriffen, was passiert war. Erst eine Straße weiter wurdeich langsamer. Mir war klar, sie würde mir nicht folgen, doch trotzallem drehte ich mich um. Allein der Gedanke sie würde mir folgenließ mich rot werden. Doch ich hörte nichts und langsam begriffich, wie albern dieser Gedanke eigentlich war.

Füreinen kurzen Augenblick blieb ich stehen und versuchte ordentlich einund aus zu atmen. Mein Herz pochte wie wild und mir kam es so vor,als würde jeder an mir vorbeigehende Mensch denken ich wäre irre.Denn das war es, was ich von mir dachte: „Ich bin irre." es warnur ein flüstern, trotzdem beruhigte es mich ein wenig esausgesprochen zu haben. Erst jetzt schaute ich mich um. Tatsächlichhabe ich beim rennen noch nicht einmal mitbekommen, wohin ichgelaufen war und nun stand ich beinahe am anderen Ende der Stadt,sodass ich nun den ganzen Weg zurück laufen musste.

„Nanu,dich kenne ich doch, oder?" eine mir bekannte Stimme ließ michkurz vergessen, dass Menschen atmen müssen, um zu überleben. Siewar tatsächlich dort und ich hatte es mir nicht eingebildet.

Wirschauten uns eine ganze Weile an, denn ich konnte es immer noch nichtfassen. Wieso war sie hier? Wieso konnte ich nichts sagen und auchkeinen Finger rühren? Wieso musste ich nur so wie ein Vollidiotaussehen? 

Und vor allem: Wieso in Gottes Namen musste es unbedingt genau in dieserSituation anfangen zu REGNEN?!  


Das Chaos von verliebt und verheiratetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt