Kapitel 18

140 4 8
                                    

„I-Ich..."


„Und dann bin ich weggerannt." erzählte ich Tobias und kratze mich am Hinterkopf. Mein Kopf wurde wieder rot, bei dem Gedanken des letztenTages. Wie konnte das alles möglich sein? Seit wann hatte sie es geahnt? Was bedeutete das? „Willst du mich eigentlich auf den Arm nehmen?!" schrie Tobias urplötzlich willkürlich durch den Raum. Wir saßen gerade am Frühstückstisch und er hatte mich schon gefragt, was passiert ist, weshalb ich ihm nun die ganze Geschichte erzählt hatte. „Du hattest die Chance, der Person auf die du stehst zu sagen, wie du für sie empfindest, und du bist einfach weggerannt?!" „Ja...?" antwortete ich mit dem Wort langgezogen,weil ich mir nicht sicher war, ob Tobias nicht gleich mir eine Ohrfeige verpassen würde. Ein langes Seufzen kam von ihm. „Dir ist auch echt nicht mehr zu helfen." schüttelte er den Kopf. „Na gut, ich muss dann aber mal zur Arbeit los, also stell nicht schon wieder was an, so lange ich weg bin! Das wird langsam wirklich peinlich mit anzusehen. Da muss ich mich ja fast schämen, dass ich jemanden mit so wenig Kompetenz geheiratet habe!" wir lachten beideüber seinen Spruch.

Manchmal denk ich „Warum ist mein Leben eigentlich so komisch? Wie kann es sein, dass nie irgendetwas normales oder anständiges passiert?"Ich legte mich auf die Couch und gab ebenfalls einen großen Seufzer von mir. Eine Weile lang blieb ich so liegen, bis ich schließlich einschlief. Meine Träume waren schon immer unübersichtlich gewesen und sobald ich aufgewacht bin, war die Erinnerung über die Erlebnisse im Traum bereits verschwunden. Das einzige, woran ich dachte, war meine Jacke. Schnell rannte ich zum Haken und bohrte in den Taschen herum, bis ich einen kleinen Zettel fand auf dem eine Handynummer stand. Lange Zeit starrte ich drauf, ging zurück zur Coach und legte mich hin, nahm mein Handy. Starrte wieder auf die Nummer. Meine Wangen erhitzten sich. „Das ist ihre Schrift, nicht war? Ihre Nummer... Wie hat sie- ?" Dann kam es mir wieder in den Sinn. Sie war so dicht – sie hätte mit Leichtigkeit den kleinen Zettel hinein stopfen können. Ich hatte es anscheinend irgendwie nicht bemerkt. Weiterhin wanderten meine Augen auf dem Blatt herum. Es war ein gelber Notizzettel – Wahrscheinlich ausgerissen aus ihrem Notizbuch. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie ein Notizbuch hatte. Autoren haben häufig so was... und es passte einfach zu ihr. Die Art wie sie sich kleidete, wie professionell sie wirkte... Ja, sie war eindeutig einer der Menschen, die ein Notizbuch haben. Aber was sollte ich jetzt tun? „Sie anrufen, ihr schreiben, sie irgendwie kontaktieren..." dachte ich mir. Das wäre wahrscheinlich logisch. „Verdammt... Wieso muss das Alles immer so unglaublich angsteinflößend sein!" schrie ich in die leere Stille des Hauses hinein. Ich dachte darüber nach, was Tobias jetzt sagen würde. Nach der Reaktion von vorhin, wäre er wohl ziemlich genervt davon, dass ich nie Dinge durchziehe und mich immer vor allem drücke. Das ist es nämlich, was ich gerade tat: Mich drücken. Und. Das.Ist. Falsch. „Wann bekomme ich das endlich in meinen Kopf!? Wenn ich nichts tue, wird sie denken..." Ja, was wird sie denken? Ich wusste ja nicht einmal, was SIE dachte! Nicht eine Sekunde, hatte ich darüber nachgedacht, was mit IHR war. Was hatte das gestern bitteschön alles zu bedeuten gehabt? „Jetzt stell dich doch nicht so an! Kontaktiere sie einfach!" schrie eine Seite in meinem Gehirn, die anscheinend noch nicht begriffen hatte, dass ich nicht in der Lage dazu war. Das es komisch sein würde... sie wiederzusehen. „Aber ich kann das doch jetzt nicht alles so stehen lassen. Irgendwann werde ich sie wiedersehen und sie wird sich fragen, warum ich nicht geantwortet habe.. auf diese einfach Frage." Und dann kam dieser große Ruck bei mir drin. Ich würde gerne wissen, was das gestern bedeutet hat. Was es war und warum sie urplötzlich so ganz anders auf mich wirkte. Aber gerade als ich die Nummer zu meinen Kontakten hinzufügen wollte, verließ mich dieser Mut. Ich legte das Handy weg und lag weiterhin reglos auf der Coach. Wieso war das so schwer? 

Auf einmal klingelte es an der Tür. Langsam torkelte ich dort hin. Meine Stimmung fiel dann aber komplett in den Keller, als ich durch das Guckloch schaute und auf der anderen Seite SIE sah...


Liebe Leser/innen,

Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich die letzte Zeit gar nichts mehr veröffentlicht habe. Ich hoffe aber, ihr freut euch über dieses kurze Kapitel und bis zum nächsten Mal... hoffentlich bald ;)




Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 14, 2018 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Das Chaos von verliebt und verheiratetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt