,,Das Beste kommt ja gewöhnlich zum Schluss! Und deshalb hier und jetzt und nur für euch: Key to my heart", ertönt es aus den Lautsprechern und einige Sekunden später geht es auch schon los. Nachdem Einstieg in den Song durch Joeys Gitarrenspiel singt Paddy lautstark in das Mikrofon. ,,One,two,one,two,three,four! There's a part of my heart wide and open for you!". Wie gelähmt stehe ich genau mittendrin und um mich herum sind hunderte Fans die zum Takt klatschen und ihre Hände und Füße garnicht still halten können. Es bahnt sich ein leichtes Lächeln auf meinem Gesicht, denn es ist das erste Mal seit einigen Monaten das ich wieder eines der Straßenkonzerte besuche. Dieses Gefühl das sich immer in mir ausbreitet wenn ich die Stimmen der Kellys höre ist einmalig und ich habe es wirklich sehr vermisst. Aber heute ist es irgendwie anders. Heute kann ich mich nicht ganz auf die Musik einlassen und meine Gedanken führen mich in den Wahnsinn. Denn es sind immer wieder die gleichen. Meine Mama - kein Zuhause - Allein - Hilflos!
Schon seit längerem gibt es immer wieder Streitigkeiten zwischen mir und meiner Mutter,denn sie macht mich dafür verantwortlich das ihr Liebhaber sie verlassen hat. Seitdem trinkt sie bis zum Umfallen und ich musste sie schon unzählige Male von irgendwelchen Bars abholen. Eine so unselbstständige Mutter zu haben ist eine hohe Belastung für ein 15-jähriges Mädchen wie mich, aber ich dachte ich bekomme das hin. Doch gestern hatte sie es auf die Spitze getrieben. Sie warf mir vor das ich der Grund war, dass mein älterer Bruder vor einigen Monaten einen tödlichen Unfall erlitt. Aber nein, so ist es nicht. Er zog aus, weil ihm die ganze Alkoholsache zu bunt wurde und er ein neues Leben in Hamburg anfangen wollte. Er hatte sogar schon einen Studienplatz und befand sich auf dem Weg zu seinem neuen zu Hause als meine Mama ihn anrief. Sie hätte alles dafür getan das er wieder zurückkommt und da ich ihm sehr wichtig war wusste sie genau dies auszunutzen. Verweint schluchzte sie ins Telefon das er doch wieder kommen soll, weil ich mir sonst etwas antun wolle. Völliger Unsinn! Natürlich war ich traurig darüber das er soweit weg zog, aber ich freute mich für ihn und akzeptiere seine Wege. Aber nie im Leben hätte ich mich deswegen verletzt. Doch der Plan meiner Mutter ging auf. Mein Bruder kaufte es ihr ab und versuchte schleunigst zu wenden als ein Auto von der Gegenfahrbahn in seines raste und ihn ergriff. Er war noch für einige Stunden im Krankenhaus und die Ärzte wollten ihn retten, aber es war zu spät. Uns erreichte der Anruf am darauffolgenden Tag und unsere Welt lag in Trümmern. Seitdem trinkt sie ihre Sorgen weg.- denkt sie zumindest. Denn die Probleme werden nicht weniger. Erst vor kurzem stand das Jugendamt vor der Tür und wollte mich mitnehmen, doch ich wehrte mich. Ich wollte meine Mutter nicht alleine lassen! Nicht jetzt wo es ihr so schlecht ging. Aber gestern hatte sie mich mit ihren Andeutungen auf den Tod meines Bruders sehr verletzt und vielleicht ist es erstmal gut das wir uns nicht mehr sehen. Nicht nur wegen diesem ganzen Stress, sondern auch weil sie mir verboten hatte auf weitere Straßenkonzerte zu gehen. Das riss mir den Boden unter den Füßen weg und nahm mir meine letzte Willenskraft, aber ich habe es übertanden und stehe glücklicherweise nun wieder vor der kleinen, aber feinen Bühne und lausche den Klängen der Musik. Die beste Medizin sind eben die Konzerte der Kellys. Ich kann mich mit vielen ihren Liedern identifizieren und ich fühle mich einfach besser wenn sie in meiner Nähe sind.
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All along the way - mit den Kellys an meiner Seite!
FanficWir schreiben das Jahr 1994 als die Kelly Family immer noch zahlreiche Straßenkonzerte gibt. Doch die Fanbase wächst und unter ihnen befindet sich Hannah - ein 15 jähriges Mädchen die es nicht immer leicht hatte. Sie ist großer Fan der Kellys und hä...