Kapitel 11: Tanzen mit ihr

348 31 0
                                    

Ich aß genüsslich meine Speise. Scarlet musterte mich währenddessen, da sie schon ziemlich lange ihren Crepe verschlungen hatte. ,,Dann hohl dir noch einen", ginste ich und biss absichtlich genüsslicher hinein. ,,Ne, kein Bock." Ich zuckte mit den Schultern und aß weiter.

Als ich fertig war, war es um uns schon recht voll gewesen. Ein Mädchen neben mir nervte mich besonders. Sie hatte ein breites langes Kleid an, schien damit aber überhaupt nicht klar zu kommen. Außerdem hatte sie mich einmal beim Gestikulieren mit ihrem Ellenbogen am Kopf erwischt. Danach schien Scarlet auf sie zu achten. Ständig sah sie sie an und hielt öfters die Hand vor meinem Kopf, dass ich nicht den nächsten Schlag abbekommen würde. ,,Sie hat sich nicht mal entschuldigt..", murrte ich und lehnte mich gegen meine Freundin. Sie nickte und stuppste das Mädchen an der Schulter an. ,,Hey! Hallo!?", versuchte sie auf sich aufmerksam zu machen. Tatsächlich drehte sie sich zu uns Beiden um. ,,Entweder du nimmst Abstand und hörst auf so dermaßen zu gestikulieren oder du hast meine Faust in deinem Gesicht!", knurrte sie sie an. Mit so einer Drohung hatte ich nicht gerechnet. ,,Chill mal", sagte sie und drehte sich genervt um.
,,Willst du was trinken?",,Ein Wasser gerne." Ich wollte eigentlich auf stehen und sie küssen, doch dann lief sie auch schon los. Meine Blicke folgten ihr fast schon sehnsüchtig, aber ich blieb auf der Bank sitzen.

Irgendwann setzte sich ein älterer Herr neben mich. Er kam mir schon da komisch vor. Eigentlich hätte ich in diesem Moment schlau sein müssen und gehen sollen. Aber ich dachte mir nichts bei ihm.
Als er etwas näher rutschte, kroch die Angst in mir hoch. Sofort begann mein Herz zu rasen und ich hoffte, dass Scarlet bald da sein würde. Zudem hatte er ein Pedo-Grinsen drauf. Mir jagte es Angst ein, aber ich reagierte nicht.
Ich konnte seine ekelhaften Finger an meinem nackten Rücken spüren. Das Kleid hatte am Rücken einen großen Ausschnitt. Ich ekelte mich vor ihm. Er war sicher 40 Jahre älter als ich! Aber er hörte trotzdem nicht auf. Langsam schaffte ich es, ihn anzusehen, doch er glotzte nach vorne und sah mich nicht an. Er wanderte quälend und langsam unter den Stoff. Ich begann zu zittern und ein Wimpern verließ mein Mund. Von weitem sah ich Scarlet, die auf mich zukam. Doch noch was sie weit weg.  ,,Bleib sitzen!", drohte  er mir, doch ich hatte keine Angst mehr. Sie war auf dem Weg zu uns. Also brauchte ich mich nicht mehr fürchten. Doch plötzlich war er an meinem Steiß angekommen und streichelte mich dort. Und dann wanderte er noch tiefer. Ich zögerte nicht länger und begann zu schreien.

Sofort kam meine Freundin zu mir gerannt und zog mich hoch. ,,Was ist passiert?", hauchte sie mir ins Ohr.  ,,Er hat mich angefasst", wimmerte ich mit Tränen in den Augen. Sie wollte gar nicht hören wo. Ihr schien es zu reichen. Sie baute sich wütend vor ihm auf.  ,,Wieso haben Sie MEINE Freundin ohne ihre Erlaubnis angefasst?!", begann sie gefährlich zu knurren. Ich hoffte nur, dass sie nicht überreagieren würde. Er schüttelte zu meinem Entsetzen seinen Kopf. Erst tat er sowas und dann gab es bis nicht mal zu?! ,,Ich habe gar nichts gemacht, wirklich!" Ich musste mir eingestehen, dass er gut im Schauspielern war. Aber er hatte gerade gelogen! Ich sah ängstlich zu Scarlet und hoffte, sie würde mir glauben. Und das tat sie auch. Sie holte aus und schlug ihm direkt ins Gesicht. Er flog nach hinten hinten auf die Wiese.
Dadurch lag nun die ganze Aufmerksamkeit auf uns. Ich griff nach ihrem Arm, da ich nicht wollte, dass sie noch mal zuschlagen würde. Der Mann hatte es verdient, aber Scarlett würde eh den ganzen Ärger abbekommen.
Ihre Atmung ging etwas schwer, dass sie immer noch mit ihrer Wut zu kämpfen hatte. Ich hätte es für besser abzuholen, da ich den Ärger vermeiden wollte.

So zog sie hinter mir her ins Schulgebäude. ,,Was  bist du denn hier drinne?!", topte sie. ,,Ich möchte vermeiden, dass du noch mal zuschlägst oder gar verletzt wirst!", machte ich ihr ebenfalls in einem lauten Ton klar.
Sie lehnte sich gegen die Wand und versuchte die Atmung unter Kontrolle zu bringen. Ihr schien die Kälte im Rücken gut zu tun.  ,,Du hast recht... Wo wollen wir jetzt hingehen?", fragte sie.  ,,Ich weiß nicht. Wieder raus?" ,,Lieber nicht."  ,,Aber  ich wollte doch mit dir tanzen!" Mir stand die Enttäuschung sicherlich ins Gesicht geschrieben. Ich hasse mich seit Tagen auf den tanz mit mir gefreut. Also waren meine Hoffnungen doch umsonst gewesen.  ,,Werden wir auch. Komm mit!"
Sie griff nach meinem Arm und dieses mal war sie die Jenige, die den anderen hinter sich herzog. Geschafft kamen wir auf dem Dach an. Von hier aus konnte man auf den Hof sehen und auch die Musik war gut zuhören. Ich begann zu grinsen. ,,Hier sind wir ungestört", grinste sie uns ging dann vor mir auf die Knie. Es war wie heute morgen. Mein Herz begann zu rasen und mir wurde heiß. Ein Glück war es etwas kühl hier.  ,,Möchten Sie mit mir tanzen, Mylady?", fragte sie mich. Ich sah sie berührt an. ,,A-aber natürlich!"

Sie erhob sich wieder und war mir im nächsten Moment ganz nahe. Ihr spürte ihre Brüste an meinen, auch wenn viel Stoff uns trennte. Ich starrte ihren Hals an. Er Sah wundervoll weich aus und ich hatte auf einmal das Verlangen, ihn zu küssen. ,,Ich liebe dich, Anastasia. Für immer und ewig!" Ich sah nach oben und schweife ihre Augen. In ihnen lag etwas, was leuchtete. Etwas, wodurch ihre Augen so fröhlich wirkten. Und ich kannte den Grund ganz. Denn ich war dafür verantwortlich. Als ich sie kennenlernte, war dieses Leuchten noch nicht gewesen.
Ich sah auf ihre Lippen hinab, die sonderbar weich aussahen.
Ich biss mir verspielt auf die Unterlippe und hoffte, sie würde meine versteckte Bitte bemerken. Ich wollte, dass sie mich küsste.
,,Wie du willst, Mylady", sagte sie und legte dann ihre Finger unter mein Kinn. Langsam zog sie mich zu ihr hoch, doch gleichzeitig kam sie mir auch entgegen.

................................................................
Eigentlich wollte ich noch was mit in die Story packen, aber das Kapitel würde sonst sehr lang werden. Deshalb hab ich mich entschieden, einfach noch eins zu schreiben

A different life (gxg) (beendet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt